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Empfohlen Schwerer Klettersteig Arlberger Klettersteig

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 15. Juli 2018.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Hochattraktiver und spannender Eisenweg über 5 Gipfel der Lechtaler Alpen. Grandios!

    Tour-Bewertung:

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    ca. 4 Std. (davon knapp 3,5 Std. Klettersteig)
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 700 Hm / Strecke ca. 7 km
    [​IMG] Schwierigkeit D und I
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Surg, Tobi, Thom

    Einer der großen und bekannten Via Ferratas der Nördlichen Kalkalpen, welcher 1988 in klassischer "Old-School"-Manier über 5 mächtige Gipfel der südlichen Lechtaler Alpen gelegt wurde - der Arlberger Klettersteig. Steile, kräftige Auf- und Abschwünge, oft bombenfester Fels, herrliche Ausgesetztheit, Traumaussicht und zumindest bei unserer Begehung letztes Wochenende eine wirklich überschaubare Anzahl an Mitstreitern machen den Arlberger zu einem der lohnendsten Klettersteige überhaupt. Für den Zustieg entscheidet man sich entweder für die nicht ganz kostengünstige Bergbahn von St. Anton aus, oder aber für den Zustieg vom kleinen Örtchen St. Christoph nahe des Arlbergpasses per pedes über gut markierte Bergwege hinauf zur Station der Vallugagrat-Bahn - dies beschert dem konditionsstarken Bergsteiger 850 weitere Höhenmeter. Von der Bahnstation folgen wir einem gut markierten Steiglein - unter Jahnturm und Lindwurm hindurch - durch eine hochalpine Gerölllandschaft hinüber zum Einstieg des Klettersteiges am Westgrat der Knoppenjochspitze. Vor dem Einstieg in den Klettersteig stets Witterung im Auge behalten, der Steig ist mit einer netto Gehzeit von 4-6 Stunden angegeben, was je nach Betrieb und Können der einzelnen Aspiranten durchaus der Realität entspricht - bei Nässe wird es auf der Steiganlage richtig hässlich. Die zahlreichen Auf- und Abschwünge erfordern Erfahrung sowie ausreichend Armkraft. Die Schlüsselstelle hinauf über die sehr steile SW-Wand der Knoppenjochspitze ist kleintrittig und oft glatt, durch ihre Gesamtlänge durchaus mit (D) zu bewerten - weniger erfahrenen Steigern wird es hier ein wenig die Unterarme aufpumpen. Subjektiv empfand ich die zahlreichen Abschwünge mit Schwierigkeiten bis (C/D) aber unterm Strich spannender und anspruchsvoller. Der oft recht gute aber keineswegs abgespeckte Fels wertet die ganze Unternehmung noch um ein Vielfaches auf. Viele Passagen können ohne Zuhilfenahme des Stahlseils angegangen werden, wiederum andere Stellen machen aufgrund ihrer Trittarmut einen Griff ins Seil ratsam. Die schönste Passage war für mich zweifelsohne die Traverse über die senkrecht aufgestellten Platten und Türme der Haifischzähne - geniale Klettereien im II. und III. Grad in herrlich festem Fels warten hier auf einen. Von der mächtigen Weißschrofenspitze - dem letzten der fünf Gipfel des Arlberger Klettersteiges - steigen wir über die fast 350 Meter hohe Südwand hinab in Richtung Kapall. Der Abstieg ist kurzweilig und beherbergt nur eine ausgesetzte, plattige Stelle (C/D), an welcher nochmal kräftig zugepackt werden darf. Jedoch ist die Steinschlaggefahr auf der kompletten Abstiegsroute nicht unerheblich - umsichtiges Steigen ist hier von Nöten. Von Kapall aus geht es dann wieder mit der Bahn oder respektive zu Fuß hinab nach St. Anton.

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    Auf dem Weg zwischen Vallugagrat-Bahnstation und dem Einstieg erhält man einen ersten Blick auf die bevorstehende Etappe, vorne im Bild der von Westen aus gesehen formschöne Jahnturm.

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    Die steile Knoppenjochspitze ist unser erster Gipfel und beherbergt die Schlüsselstelle des Steiges.

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    Rückblick vom Einstieg hinüber zum behäbigen Koloss der Valluga und rechts daneben die Roggspitze.

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    Vom Einstieg weg geht es leicht (B) auf einen Vorgipfel der Knoppenjochspitze.

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    Danach folgt ein herrlicher Abstieg von gut 20 Meter über nach unten geschichtete, kleintrittige Felsplatten (C/D). Wer hier Probleme hat, kann den direkt im Anschluss folgenden 1. Notabstieg mit Rückkehrmöglichkeit zur Bergbahn nutzen.

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    Weiter zum nächsten, einfachen Aufschwung hinauf zur Knoppenjochspitze (B).

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    Rückblick auf die feine Abkletterstelle zu Beginn des Steiges.

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    Ausgesetzte Querung in die SW-Wand der Knoppenjochspitze (C).

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    Immer ausgesetzter auf schmalen Bändern und Tritten (C/D) hin zur steilen Schlüsselstelle.

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    Über die kleine Verschneidung geht es dann senkrecht an kleinen Tritten und Griffen nach oben (D). Die Schlüsselstelle zieht sich in die Länge und brauch einiges an Armkraft, wirklich schwierig wird es aber nirgends.

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    Einfaches hinausqueren von der Schlüsselstelle weg, hin zur Knoppenjochspitze (B).

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    In milder Schwierigkeit hinauf zum 1. Gipfel des Arlberger Klettersteiges. (B)

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    Am Gipfel der Knoppenjochspitze angelangt, der Lorfekopf direkt voraus.

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    Doch zunächst geht es steil hinab in die nächste Scharte (C/D).

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    Hier das ganze im Überblick von unten gesehen - ist in echt steiler als es hier den Anschein hat.

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    Die anschließende Besteigung des Lorfekopfes ist sehr leicht (A/B).

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    Am Lorfekopf, ganz hinten die gewaltige Weißschrofenspitze.

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    Übergang vom Lorfekopf zur Lisunspitze. Zunächst einfach ...

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    ... dann wieder knackig (C/D) an einer schön ausgesetzten und festen Kante hinab.

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    Abstieg Lorfekopf von unten gesehen.

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    Der Übergang zur Lisunspitze ist eine leichte Wanderung ohne Schwierigkeiten und Stahlseil.

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    Nach der Lisunspitze wird es schnell wieder interessanter. Der Übergang zum Lisungrat über die Haifischzähne - zumeist senkrecht aufgestellte Platten und Türmchen am ausgesetzten Grat - ist das Sahnstück des Arlberger Klettersteiges (meist B/C, zwei Stellen C). Selten derart guten Fels unter den Finger gehabt wie dort - einfach nur genial.

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    Die bombenfesten Haifischzähne werden zumeist direkt überklettert.

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    Eine der zwei kurzen C-Stellen am Grat. Luftig, steil aber, dennoch gut griffig.

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    Fantastischer Kraxelspass an den Haifischzähnen. Ohne Seilbenutzung Schwierigkeiten von II-III.

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    Kurzzeitig bessert sich sogar das verf... Wetter. Links die Roggspitze, rechts die Kuglaspitze.

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    Abschließend nochmals über einen feinen Felsturm hinauf zum Gipfel des Lisungrates.

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    Kuglaspitze und Schmalzgrubenspitze - zwei der brüchigsten Gesellen der gesamten Lechtaler Alpen. Aus der ferne wirklich schön anzusehen.

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    Die letzten Meter hinauf zum Lisungrat (kurz C), hinten rechts lugt schon die Weißschrofenspitze hervor.

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    Rückblick über den Arlberger Klettersteig hin zu Valluga und Roggspitze.

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    Eine feine Stelle unterm Gipfel bereitet nochmals Spaß. Von rechts kommend durch eine kleine Verschneidung (C/D) steil hinauf zum blockigen Grat, dann einfach zum Gipfel der Weißschrofenspitze.

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    Surg in der kurzen aber steilen Verschneidung.

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    Gipfelkreuz Weißschrofenspitze.

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    Der Abstieg über die 350 Meter hohe Südflanke ist steil, jedoch bis auf 1-2 Stellen recht einfach gehalten. Allerdings herrscht hier bei viel Betrieb erhöhte Steinschlaggefahr!

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    Schlüsselstelle im Abstieg - etwas bauchige Stufe, allerdings mit Trittstiften entschärft (C/D).

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    Nach knapp 3,5 Std. ist es dann geschafft - gerne wieder einmal!
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2022
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