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Leichte Bergtour Kammwanderung über dem Schwarzwassertal

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 2. Mai 2011.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Landschaftlich sehr schöne und einfache Kammwanderung über dem Schwarzwassertal, die auf gewissen Abschnitten jedoch absolut sicheren Tritt und Schwindelfreiheit verlangt.

    Tour-Bewertung:


    [​IMG] Gehzeit: ca. 8,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: ca. 1.300 Hm / 18 km
    [​IMG] Schwierigkeit T 3-4 / I
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Florian, Johannes

    Diese nette Kammwanderung hoch über dem Schwarzwassertal ist relativ einfach durchzuführen, erfordert aber neben etwas Kondition auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf gewissen Abschnitten. Die variante über den Südgrat des Walmendinger Horns (T5-6/I+) und die Besteigung des Heubergs über den ausgesetzten Heuberggrat (T4/I) bleibt geübten Bergsteigern vorbehalten, für alle anderen gilt - nur gucken, nicht anfassen!
    Ausgangspunkt für diese Tour ist der Parkplatz an der Auenhütte, die man gut beschildert über die Schwarzwasserstraße von Riezlern aus erreichen kann. Von hier aus geht es quasi ohne nennenswerte Höhenmeter zur im Schwarzwassertal gelegenen Melköde. Danach auf gut markiertem Steig hinauf zur Scharzwasserhütte und auf nunmehr schmalem Pfad dem Steinmannl entgegen. Vom Steinmannl genießt man nette Ausblicke auf den nahgelegenen Ifen und die Berge des Bregenzer Waldes sowie des Lechquellgebirges. Über den nun schmalen und etwas felsigen Grat geht in knapp 15 Minuten hinüber zum Kreuzmannl (teilweise stahlseilversichert). Auf dem Rückweg steigen wir nicht wieder zum Steinmannl auf, sondern queren unschwierig durch die gut gangbare und unsteile Südflanke zum Verbindungsgrat zwischen Steinmannl und Grünhorn. Der Aufstieg zum Grünhorn, dem höchsten Punkt der heutigen Tour, gestaltet sich recht abwechslungsreich, ist aber neben etwas Kraxelei (I) kaum fordernd. Der Weiterweg über die Ochsenhofer Köpfe und Lüchlekopf ist vorallem im Sommer durch die von Alpenrosen übersäten Hänge besonders hübsch und zudem einfach. Für den Aufstieg zum Walmendinger Horn wählen wir eine, gerade zur frühen Jahreszeit, recht anspruchsvolle Variante - den Westgrat. Hier ist ein hohes Maß an Trittsicherheit in brüchigsten Grasschrofen von Nöten. Ansonsten bitte lieber den Normalweg benutzen! Der Aufstieg über den Westgrat vollzieht sich meist an der Kammhöhe oder etwas rechts daneben, ein markanter, extrem brüchiger Gratturm muss etwas nach rechts aushohlendumgangen werden. Dies ist der anspruchsvollste Teil des Aufstieges, danach geht es über teils steiles Gras wieder etwas einfacher auf den bekreuzten Gipfel des Walmendinger Horns. Von hieraus steigen wir nach einer kurzen Pause hinab in Richtung Schwarzwassertal, wo wir nach etwa 100 Hm Abstieg auf die Abzweigung hinüber zum Heuberggrat treffen. Die Warnschilder sollten geübte Bergsteiger nicht weiter stören, für weniger Erfahrene ist hier allerdings Schluss. In einem stetigen Auf und Ab geht es nun teils ausgesetzt und über steile Schrofenstufen hinüber zum Heuberg. Aufgrund der mittlerweile prekären Wetterlage entscheiden wir uns für einen direkten Abstieg vom Heuberg in nördlicher Richtung durch hanebüchenen Steilwald und über steilste, nasse Grasplanken hinab zur Auenhütte (T6/III). Wer etwas mehr an seinem Leben hängt, sollte tunlichst etwas weiter über den NO-Rücken des Heubergs absteigen, um dann in einem ausholenden Bogen über eine kurze Rodungsfläche zu markantem Erlengebüsch abzusteigen und so zwar immer noch anspruchsvoll aber deutlich weniger gefährlich zur Auenhütte zu gelangen.

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    Schon kurz nach der Auenhütte hat man einen schönen Blick auf einen Teil der Ifenmauer.

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    Kleiner Wasserfall kurz oberhalb der Melköde.

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    Die Schwarzwasserhütte befindet sich Ende April noch im Winterschlaf. Im Hintergrund ist das Grünhorn mit Westgipfel und Hauptgipfel (halb links) zu sehen.

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    Halb rechts im Bild zieht der behäbige Grat vom Steinmannl in Richtung Schwarzwasserhütte. Über ihn verläuft auch der gemütliche Wanderweg.

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    Trotz der frühen Jahreszeit geht es so gut wie ohne Schneekontakt auf unseren ersten Gipfel des Tages.

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    Blick vom Steinmannl hinüber zum Kreuzmannl. Der teils seilversicherte Grat ist ebenfalls schon früh im Jahr komplett schneefrei. Links hinter dem Gipfel des Kreuzmannl thront der Zitterklapfen mit seinen zahlreichen Nachbarn.

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    Der Übergang vom Steinmannl zum Kreuzmannl ist recht kurzweilig und abwechslungsreich. Die "Kletterpassagen" erreichen kaum den I. Schwierigkeitsgrad, sind jedoch manchmal etwas ausgesetzt. Für den Übergang sollte man schon trittsicher und schwindelfrei sein.

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    Kurze Kletterpassage unterhalb des Kreuzmannl-Gipfels. Auch diese Passage ist mit Stahlbügelchen und Seil entschärft worden. Stellt sich nur die Frage - Warum?

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    Vom Gipfel des Kreuzmannls hat man einen herrlichen Blick ins Lechquellgebirge - links die Hohe Künzel.

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    Die harmlose Querung der Steinmannl-Südflanke auf dem Weg in Richtung Grünhorn-NW-Grat.

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    Blick hinüber zum Grünhorn.

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    Eine von etlichen kurzen und leichten Kraxeleien (I) am NW-Grat des Grünhorns. Etwas Vorsicht ist dennoch geboten, das Gestein ist teilweise recht brüchig.

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    Der letzte Steilaufschwung kurz unterhalb des Grünhorn-Westgipfels im Rückblick.

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    Blick vom West- zum Hauptgipfel des Grünhorns. Über den linken Grat steigen wir später zur Ochsenhofer Scharte ab.

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    Blick von der Ochsenhofer Scharte über den Ostgrat hinauf zum Grünhorn (2.042m).

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    Der weitere Weg hinüber zum Walmendinger Horn verläuft immer am Grat auf gut sichtbarem Pfad über 3 weitere Erhebungen... hier der westl. Ochsenhofer Kopf...

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    ... dann der östl. Ochsenhofer Kopf ...

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    ... und schließlich der Lüchlekopf.

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    Blick vom Gipfel des Lüchlekopfes auf das Walmendinger Horn.

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    Das Walmendinger Horn mit seinem nicht ganz einfachen Westgrat. Weniger erfahrene Wanderer gelangen über den hier rechts im Bild gut sichtbaren und breiten Feldweg hinauf zum Gipfel. Wir steigen in die nächste Scharte ab, um dann zunächst immer direkt am Grat aufwärts zu kraxeln.

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    Blick nach oben, langsam wird der Westgrat ordentlich steil und immer ausgeprägter sowie ausgesetzter.

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    Der Mittelteil des Westgrates bäumt sich recht steil auf und ist gewaltig brüchig, so dass uns eine direkte Ersteigung einfach als zu risikoreich erscheint. Vermutlich ist die Direktvariante aber auch nicht gefärhlicher als die heikle Umgehung des Gratkopfes nach rechts durch steile Grasschrofen.
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    In der heiklen Umgehung des Gratkopfes. Hier ist ein guter Gleichgewichtssinn und perfekte Trittsicherheit unabdingbar. Wir steigen vorsichtig rechts durch die Fichten, um dann sofort (immer noch sehr anspruchsvoll) wieder hinauf zur Grathöhe anzusteigen.

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    Nach der Umgehung wieder auf der Grathöhe. Auf dem Foto ist gut die Steilheit des Geländes zu erkennen. Von links unten sind wir durch die Fichten aufgestiegen.

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    Der Weiterweg hinauf zum Walmendinger Horn ist nicht mehr ganz so anspruchsvoll aber dennoch spannend. Von hier aus geht es immer am Grat in wenigen Minuten hinauf zum Gipfel.

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    Blick vom Gipfel des Walmendinger Horns hinüber zum letzten Gipfel dieser Tour: dem 1.793m hohen Heuberg.

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    Zu Beginn des Heuberggrates. Mittlerweile ziehen von allen Seiten Gewitter auf, weshalb wir verschärft aufs Tempo drücken müssen, da der Heuberggrat bei Nässe wirklich unangenehm und gefährlich wird.

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    Typischen Kletterpassage (I) am Heuberggrat. Die Kletterstellen sind im Abstieg noch etwas anspruchsvoller als im Aufstieg.

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    Nochmal zeigt sich die Sonne, rechts hinten wird es schon bedrohlich dunkel. Der Grat ist aber noch trocken und gut gangbar.

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    Stolz thront der Hohe Ifen vor der dunklen Gewitterfront.

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    Seltsame Blech-Gebilde am Heuberggrat. Der wirkliche Sinn dieser Skulpturen bleibt uns verborgen - gerne lassen wir uns aber hierzu aufklären :wink:

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    Rückblick vom Gipfel des Heubergs über den Heuberggrat hin zum Walmendiger Horn. Kurz danach fängt es zu blitzen und donnern an, gefolgt von einem üppigen Graupelschauer. Daher entschließen wir uns so schnell wie möglich an Höhe zu verlieren und steigen direkt vom Heuberg nach Norden ab - bitte nicht nachahmen!

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    In der Steilwaldkletterei - alles nass, brüchig und wenig einladend und es wird noch schwerer. Allerdings können wir in diesem Gelände kein Foto mehr schießen.

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    Mmmmh, nasses und plattes Steilgras. Nicht gerade lecker.

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    Danach hauen wir uns durch eine kleine Schuttrinne zwischen Erlengebüsch rasch nach unten. Das Gelände ist nicht mehr wirklich gefährlich, aber immer noch unangenehm zu gehen, da durch Regen- und Graupelschauer der Untergrund äußerst schmierig geworden ist.

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    Nach dem sehr heiklen und fordernden Abstieg durch die Heuberg-Nordflanke befreien wir unser Schuhwerk noch schnell vom gröbsten Schlamm im Schwarzwasserbach und wandern die letzten Meter hinüber zur Auenhütte, wo es erstmal eine Siegeszigarette für jeden von uns gibt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2015
  2. flowen

    flowen Registrierter Benutzer Intern

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    Die oben in einem Bild beschriebene Blech-Skulptur ist ein sogenannter Radarreflektor! Rettungshubschrauber,sowie auch Kampfflugzeuge orientieren sich an solchen Dingern.
     
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