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Empfohlen Schwere Bergtour Großer Wilder (2.370m), Vorderer Wilder (2.240m), Kreuzkopf (2.289m), Weittalkopf (2.289m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 9. September 2012.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Perfekte, weite Kammrunde inmitten der Allgäuer Alpen mit einigen originellen Kletterstellen. Hoher Wiederholungsfaktor.

    [​IMG] Gehzeit ca. 8h
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1800 Hm/ca. 20 Km
    [​IMG] Schwierigkeit II+
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Flo, Jo, Thom, Tobias

    Blablabla: Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist der Wildeste im ganzen Land? Großer Wilder, Kleiner Wilder, oder der hier vorgestellte Wilde Grat? Ziemlich klar - da kurz zuvor begangen - Zweiterer. Der zurecht beliebte Nordgrat des großen Bruders ist hingegen der ideale "Warmmacher" für die ureinsame, weite und genussreiche Überschreitung Richtung Hochvogel, welcher, natürlich mit etlichen anderen namhaften Mitstreitern, dafür sorgt, dass der Unternehmung ein nachdrücklich- hochalpines Flair innewohnt. Alles, was am Nordgrat im Schnelldurchlauf (der Anstieg dauert in etwa eine knappe Stunde) abgerufen werden muss: Klettereien bis II+, mitunter schon ausgesetzte Passagen - bröselig und fest -, gilt es beim Übergang zum Weittalkopf über einen deutlich längeren Zeitraum absolut sicher und sogar noch einen Tick verschärft anzuwenden. Wer jetzt einwirft, dass die UIAA-Schwierigkeiten nicht mehr zulegen, der hat in gewisser Weise Recht, muss aber bedenken, dass diese sich merklich häufen und auch an den Einzelpassagen gemessen deutlich verlängern! Insgesamt zählt deshalb: Den Übergang zum Weittalkopf sollten nur diejenigen anpeilen, die den Nordgrat als Frühstück verputzen, dann noch Bock auf ein ausgedehntes Mittagessen haben, und schließlich noch ein feines Feierabendbier am Giebelhaus vertragen, denn auch ein Abstieg zehrt an den Kräften. Ähnliches oder Vergleichbares? Mir hatten sich beim Sehen und Begehen des Grates immer wieder Reminiszenzen zu Schellschlicht und Friederspitz aufgedrängt, und tatsächlich, gewisse Stimmigkeiten lassen sich nicht abstreiten. Die größten Unterschiede: Schellschlicht und Friederspitz werden über Unmengen an oft bröseligem Untergrund besucht, die Kletterstellen zeigen sich überschaubar. Der Wilde Grat funktioniert genau andersherum. Beide Unternehmungen sind ungemein lohnend, ergänzen sich fast ...

    In Kürze: Vom Giebelhaus in den Himmelecksattel. Rechts im steilen, ausgesetzten Schrofengelände um erste Felszacken und nach links hinauf zum Grat. Eine erste Felsstufe wird überklettert (II+) oder links im bereits anspruchsvolleren Geh/Kraxelgelände umgangen (I). Abstieg von Gratturm kurz II+, kaum ausgesetzt, nächster Abschwung I-II. Über schöne, feste Risse hinauf (II) und über bröseligeres Gelände von rechts kommend auf den Nordgipfel. Direkt am Grat in die Scharte (I-II). Nun insgesamt einfach an die markanten, glasscherbengleichen Felsaufwürfe. Umgehung links, sobald als möglich zum Grat (I-II), der nun bis auf minimale Abweichungen verfolgt wird. (Mehrmals II und I, Stelle II-III, vermutlich etwas tiefer links umgehbar, oft auch eher einfaches Gehgelände.) Vor dem Vorderen Wilden spaltet sich das Gelände auf; Brüchig-bröselige Querung links in die Nordflanke und nach Gusto auf die deutliche Rippe links (Geh-/Kraxeltechnische Schlüsselpassage: evtl. Steinschlag!) und nun einfach auf den Gipfel. Weiter auf dem Grat zu einem recht hohen Absturz, der spannend rechts über sich selbst erschließende Bänder abgeklettert wird (II, luftig). Aus dem Sattel wieder einfacher hinauf zum Kreuzkopf. In erstaunlich kurzer Zeit über weitere leichte Klettereien (II) - zuletzt steil - auf den Weittalkopf. Der ebenfalls sehr wenig begangene, schöne Nordgrat des Weittalkopfes (I und mittelsteiles Gras) führt uns hinab zum Weg und zum Luitpoldhaus.


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    Im steilen, ausgesetzten Grasschrofen hinauf zum Großen Wilden Nordgrat.

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    Am Nordgrat die erste Felsbarriere, ...

    ... die entweder überklettert (II+) oder links umgangen wird. Die Umgehung schaut hier einfach und verlockend aus, will aber beherrscht werden!

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    Abklettern am markanten Gratturm.

    Kurz, kaum ausgesetzt, die wichtigen Griffe fest, im Mittelteil etwas abdrängend - daher hier II+.

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    Eine weitere Stufe (I-II).

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    Die Plattenrisse (II).

    Einfache, nicht alltägliche Kletterei.

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    Im Riss.

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    Gratturm und Stufe darunter in der Übersicht.

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    Der kommende Gratverlauf.

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    Felsbeginn am Wilden Grat zum Vorderen Wilden.

    Möglicherweise war die kristallartig-senkrechte Schichtung namengebend.

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    Erste kleine Felsstufen.

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    Kurze Rast mit Schneckblick.

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    Die Gipfel des Wildenmassivs ...

    ... liegen bereits ein gutes Stück zurück. Der Gratverlauf bis hier ist noch verhältnismäßig einfach, auch wenn er sich immer weiter zusammenschnürt.

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    Letzte Meter zum Beginn der eigentlichen Schwierigkeiten, ...

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    ... welche links umgangen werden. Sobald wie möglich steigen wir dann hinauf zur Schneide:

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    Hier zu sehen.

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    Der markante Einstieg in den Wilden Grat und seine Umgehung.

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    Erste Klettereien auf der Schneide ...

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    ... führen zu einem mächtigen Einschnitt. Mit einem beherzten Schritt wird er überquert (II).

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    Liebe zum Berg.

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    Oft begrüntes Gehgelände ...

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    ... wechselt mit spaßigen Aufrissen.

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    Vorderer Wilder voraus.

    Zuerst folgt aber ein kleiner, auffälliger Kantenaufschwung, der den zweiten Grad an seine Grenzen treibt:

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    Er kann nach rechts hinaus gespreizt ...

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    ... oder direkt an der senkrechten Kante erklettert werden. Möglicherweise kommt auch eine Umgehung nordseitig in Frage (nicht probiert).

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    Vorderer Wilder.

    Die helle Rippe etwas links der Bildmitte muss im anspruchsvollen Bruch "erquert" werden (T5-6). Wir bemühen uns, möglichst direkt an die ansetzenden, markanten Gipfelzacken hinaufzusteigen.

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    Letzter Gratabschnitt zur Querung.

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    Übersicht:

    Durch den Schatten gehts zum hellen Geröll, dann direkt an den Felsen vorbei hinauf. Evtl. Steinschlag!

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    Mittendrin.

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    Ausblick Vorderer Wilder...

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    ... Rückblick Vorderer Wilder.

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    Formschöner Weittalkopf, ...

    Endpunkt der heutigen Runde.

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    Nach diesem kurzen Anstieg folgt eine weitere schöne und spannende Passage - das Abklettern in einem luftigen Rinnen- und Bändersystem.

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    Abstieg ...

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    ... mit Luft.

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    Links gings gerade durch (II).

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    Flaches Stück vor dem Kreuzkopf.

    Wer mag, ...

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    ... der kann hier ideal pausieren. Der Kreuzkopf wird in kurzer Zeit einfach erreicht.

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    Nächstes und letztes Gipfelziel: Weittalkopf.

    Er wird erstaunlich schnell erreicht, obschon noch einige "Hindernisse" zu überwinden sind. Gründe für diese Kurzweiligkeit folgen:

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    Kaminartiger Aufriss mit Stützausstieg ...

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    ... Schrofenstufe ...

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    ... hier direkt unter der Spitze rechts vorbei:

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    ... in etwa so ...

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    ... wieder hinauf auf Grathöhe ...

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    ... und steil die letzten Meter zum Weittalkopf. Gerademal 15-20 Minuten sind vergangen!

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    Auf dem Weittalkopf.

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    Beim Übergang zur Kreuzspitze müsste diese Platte wohl links zu umgehen sein.

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    Nordgrat Weittalkopf ...

    ... ein schneller, lohnender Abstieg!

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    Abstieg Nordgrat.

    Kleine Felsstufen erreichen bei guter Linie gerademal UIAA I.

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    Balkenscharte und eine schlanke Balkensäule.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. März 2015
    Thom, Manu und Jens gefällt das.
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