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Schwere Bergtour Wasserfallkarspitze (2.557m) + Elfer (2.512m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 7. Oktober 2012.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Etwas mühsame Klassetour, durch den kurzen Elferabstecher alpin-anspruchsvoll veredelt.

    [​IMG] Gehzeit ca. 8h
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1750 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit II
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    Das Jahr der Wasserfallkarspitze? Es scheint fast so. Was früher den Berg zutreffend umschrieben haben mag: die Einsamkeit, das traf/trifft für die Saison 2012 eher nicht zu - allein am Tage unserer Begehung teilten wir den Gipfel mit drei weiteren Bergsteigern/Bergsteigerinnen -, an der benachbarten Klimmspitze war jedenfalls augenscheinlich kaum mehr Betrieb. Das ist aber nicht generell negativ, denn wer die Wasserfallkarspitze ersteigt, der hat sie sich erstens irgendwie auch verdient, zählt der Anstieg doch durchaus zu den anstrengenderen, wilderen, und zweitens gibt es ja noch den Elfer, und zumindest der sollte doch mal wirklich ganz arg alleine sein ... normalerweise ... Ganz so präsentiert sich dann auch der obere, weglose Abschnitt der Tour, nämlich unbeeindruckt, unberührt von auch häufigeren Begehungen. Wetter, oder allgemein der Verlauf der Jahreszeiten, Lawinen als auch Felsstürze verwischen in der sandigen Geröllwelt praktisch jegliche menschliche Spur, sodass noch ein wenig Bergsteigerspürnase für die günstigste Linie erforderlich ist. Hier und da hilft ein liebes oder erschwert ein böses Steinmännchen. Der sowohl unbekreuzte als auch unbebuchte Gipfel - mit dem ganz kurzen Nordostgrat offeriert dieser eine lohnende, kaum schwere (I-II) Alternative zum Normalanstieg - vermittelt uneingeschränkte Fernsichten, aber hier sollen im Folgenden die Bilder sprechen. Der im wahrsten Sinne nahe liegende Abstecher zum Elfer schmeckt die ganze Unternehmung nochmals eine Schippe anspruchsvoller ab, und am Ende steht eine richtig tolle, alpine Unternehmung. Einziger verzichtbarer Schreckmoment: ein Wasserfall am Elfer, allerdings aus Stein, ausgelöst vom "normalerweise" im oberen Elfersatz...

    In Kürze: Von Klimm auf Steig Klimmspitze ins Großkar. Nach links günstig durchqueren und nun die steile Geröllhalde zum Rampendurchlass empor. Diesen hinauf und am besten ziemlich gerade weiter über gut begehbares,teils begrüntes Gelände empor. Durch Geröll auf sandigem Untergrund zum Gipfelkörper. Normalweg links (geeignet queren), Alternative (I-II) rechts. Vom höchsten Punkt über steiles,ungemein schuttiges, jedoch ordentlich gebanktes Gelände bereits anspruchsvoller (je nach Route evtl. kurz I-II) zur Elferscharte hinab. Links auf deutlichem, teils abdrängendem Band (I-II) zu einer schräg nach rechts oben ziehenden Rinne. Über einen Absatz (II) und steiles, brüchiges "Gehgelände" hinauf und nun ganz einfach nordseitg (rechts) auf breitem Band um den Vorbau herum und weiter ohne Probleme auf den Gipfel. Retour wie gehabt, Abstieg über den oberen Teil des Normalweges.

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Tobias

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    Wacholder.

    Wer ihn in gschmackig-deftiger Kost und diversen anderen Ginüssen nicht missen will, sollte ins Großkar aufsteigen...

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    Latschenmeer und links die Wasserfallkarspitze.

    Von dem kleinen Weiler Klimm aus folgt man einfach dem Steig zur Klimmspitze bis ins Großkar. Ideal für die späte Jahreszeit, denn in den Latschen "speichert" sich die Wärme ganz hervorragend.


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    Fast im Großkar.

    Der weitere Anstieg ist mittlerweile komplett einsehbar.

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    Im Großkar.

    Hier beginnt die eigentliche "Arbeit"

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    Die Schwachstelle.

    Über die nach links ziehende Rampe zwischen dem dunklen Gestein(etwa Bildmitte)wird der sperrende Felsriegel problemlos überwunden. Dann am besten nicht sofort nach rechts schwenken, sondern die spärlich begrünten, guten Erd-/Sandtritte weiter nach oben verfolgen. Das vermeidet Steinschlag in die Rinne und ist deutlich angenehmer als das steile, sandige Gelände rechts nach Rampenende!

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    Rückblick ins Großkar.

    Der steile Schotterhang dürfte bei Trittschnee genehmer ausfallen.

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    Einstieg Rampe.

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    Nun gehts ziemlich gerade hoch. Ob´s eine Ideallinie gibt, weiß ich nicht. Einfach nach Gespür angehen.

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    Eindruck aus dem Gelände.

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    Gipfelkörper Wasserfallkarspitze.

    Der Normalanstieg quert nach links und dann ums Eck, die alternative "Überschreitung" bleibt rechts.

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    Nordostgrat.

    Er wird am besten von rechts angegangen. Etwas luftig, aber kaum schwer geht es anregend nach oben (I-II).

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    Leichte Kraxelei am Grat.

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    Höfats und Kleiner Wilder.

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    Urbeleskarspitze und im Vordergrund Elfer.

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    Schuttabstieg zum Elfer (evtl. Stelle I-II).

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    An der Elferscharte.

    Über das Band unten links gehts in die Flanke.

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    Das Einstiegsband ...

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    ... ist mitunter abdrängend.

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    In der Rinne.

    Sie zieht nach dem Band schräg nach rechts und verlangt Kletterei bis II.

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    IIer-Aufschwung.

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    Umgehung des Vorbaus - bei der direkten Draufsicht von der Wasserfallkarspitze scheint er mit dem eigentlichen Gipfelaufbau des Elfers zu verschmelzen - auf breiten, aber brüchigem Band.

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    Gipfel Elfer.

    Nur mehr kleine Stufen führen hinauf.

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    Wasserfallkarspitze.

    Von hier eindrucksvoll der Abstieg durch die Schuttflanke.

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    Auch am Elfer war heute Betrieb ...

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    Rückkehr auf dem Normalweg.

    Hier beim "Ums-Eck-biegen" und vor der Querung des Gipfelaufbaus.

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    Abstieg.

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    Wieder am Parkplatz in Klimm.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Juli 2013
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  2. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Am vergangenen Sonntag ging's für mich auch noch auf die Wasserfallkarspitze. Im Prinzip die gleiche Runde wie oben von Tobias beschrieben, allerdings hab ich auf Grund der Bewölkung den Elfer weggelassen. Nachdem das Wetter beim Abstieg im Großkar wieder besser wurde bin ich dann noch über einen Teil des Südwestgrats auf die Klimmspitze. So kommt man mit dem Wideranstieg vom Großkar auf die Klimmspitze auf ca. 2000Hm / 7h in absolut ruhiger und einsamer Gegend.

    Anbei ein paar Eindrücke :smile:

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    Anstieg zur Wasserfallkarspitze durch die Wolken.

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    Gipfel Wassfallkarspitze hinten, vorne die südseitige Querung des Turms.

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    Gipfelaufbau Wasserfallkarspitze - ein Gipfelbuch gibt's momentan nicht.

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    Nach dem Abstieg ins Großkar löst sich die Bewölkung, also gehts spontan noch über den Südwestgrat auf die Klimmspitze.

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    Zoom auf den oberen Teil des Grats zur Klimmspitze. Angestiegen bin ich über den Geröllhang und weiter oben dann Platten zum tiefsten Punk am Grat.

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    Beeindruckende Felsformationen in Gratnähe.

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    Detailaufnahme der Felsplatte, die oberste Schicht ist einen guten Meter dick.

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    Blick zurück zur Wasserfallkarspitze (hinten) und der Schwellenspitze.

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    Die beeindruckende Nordwand der Schwellenspitze, über 1000m tiefer erkennt man Hinterhornbach.

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    Blick zurück auf den oberen Teil des Südwestgrats zur Klimmspitze.

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    Gipfelkreuz Klimmspitze.

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    Blick hinunter auf den Ostgrat der Klimmspitze den wir Ende November 2012 bestiegen haben.

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    In der Bildmitte zeigt sich der vor einigen Wochen bestiegene Klupperkarturm.

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    Wieder zurück im Tal lädt der Lech zur Abkühlung ein :smile:
     
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  3. Kauk

    Kauk Registrierter Benutzer

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    Friedingen
    In der aktuellen Ausgabe des Bergsteiger (August/2015) ist Protagonist Tobi zu sehen, wie er sich am Elfer über brüchigen Hornbachfels hermacht. Dieses und weitere zwei Bilder illustrieren einen Tourentipp auf die Wasserfallkarspitze.
     
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  4. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Werdenstein
    Wasserfalkarspitze von Klimm aus über Hochkar. Gipfelkreuz nach Schlagwetter zerstört. Gipfelbuch vorhanden und in gutem Zustand. Dauer der Tour 8 Stunden mit Pausen.
     
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