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Schwere Bergtour Kleiner Rosszahn (2.312m) und Großer Rosszahn (2.356m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Johannes, 4. August 2011.

  1. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Allgäu
    2-Tages-Tour auf zwei der einsamsten und abgelegensten Gipfel in den Allgäuer Alpen. Für die lange Route und viel Geröll wird man mit viel Aussicht und absoluter Ruhe im großen Rosskar belohnt.

    [​IMG] Gehzeit: insgesamt gut 12 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Tag 1: ca. 17km / 1400Hm || Tag 2: ca. 17km / 500Hm
    [​IMG] Schwierigkeit T5/II
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (für erfahrene & sportliche Bergsteiger)

    [​IMG] Tourengänger: Niko, Johannes

    Nach langer Planung und großer Vorfreude fanden wir Anfang August endlich 2 freie Tage um die Tour ins Große Roßkar durchzuführen. Bei der Planung entschieden wir uns auf Grund der weiten Wege (>30km) die Tour "gemütlich" anzugehen und eine Nacht im Roßkar zu biwakieren. Schon in anderen Berichten wurde auf die wunderbare Abgelegenheit und Einsamkeit des großen Roßkars hingewiesen. Vorab - unsere Erwartung wurden nicht enttäuscht!

    Route:

    Tag 1: Parkplatz Stanzach (940m) - Lechbrücke - Trifthütte - Schwarzwassertal - Mösleboden - Sieglhütte - Roßkarbach - Großes Rosskar - Kleiner Rosszahn (2.312m) - Großes Rosskar (ca. 1.800m)

    Tag 2: Großes Rosskar (ca. 1.800m) - Großer Rosszahn (2.356m) - Großes Rosskar - Rosskarbach - Fahrweg zurück nach Stanzach (940m)

    Als Ausgangspunkt für die Tour fanden wir einen Kiesplatz in Stanzach der nach Nachfrage bei einem Einheimischen zu dieser Zeit nicht genutzt wurde. Nachdem sämtlicher Proviant und die Ausrüstung in und an den Rucksäcken untergebracht ist geht es mit den knapp 20 Kilogramm Gepäck los in Richtung Schwarzwassertal. Dazu überquert man den Lech über die südwestlich gelegene Brücke und folgt dem geteerten Weg etwa 4 Kilometer bis man zu einer Abzweigung gelangt. Ab hier ist der Fahrweg ins Schwarzwassertal auch für Fahrräder gesperrt.

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    Nach etwa 6 Kilometern bzw. 1,5 Stunde Gehzeit gelangt man zum Wegpunkt "Beim Herrgott" auf 1141 Meter. Von hier aus geht es ca. 2 Kilometer weiter auf dem Fahrweg bis zu einem Abzweig nach links in Richtung Mösleboden.

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    Nach einem kleinen Verhauer durch den Wald gelangen wir zum Schnatterbach und überqueren diesen. Von hier aus findet man einen (Vieh-)Pfad der bis zur Sieglalp führt.

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    Angekommen an der Sieglalp gönnen wir uns erstmal eine ausgedehnte Brotzeit im Schatten. Bei über 25°C vor Mittag und mit dem schweren Rucksack dringend notwendig! Nach der Rast gehen wir direkt an den Jagdhütten vorbei und queren am Hang nach Westen bis wir auf den Fahrweg gelangen.

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    Nachdem man dem Fahrweg rechtshaltend folgt gelangt man nach kurzer Zeit an diesen kleinen Tümpel. Der Roßkarbach ist schon zu sehen und an einer kleinen Brücke kann man vom Fahrweg abbiegen. Von dort führt zuerst ein Steig durch den Wald zum Bachlauf.

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    Der Bachlauf des Roßkarbach ist fast auf der gesamten Länge des Schuttfelds versickert und kommt erst im steilen, oberen Teil an die Oberfläche.

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    Entlang des Roßkarbach führt der Steig auch durch solch schöne Latschenfelder.

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    Nach einer lang ersehnten Erfrischung am Roßkarbach und weiteren 2 Stunden anstrengendem Aufstieg in praller Sonne öffnet sich endlich der Blick ins große Roßkar. Hinten erkennt man links schon den Jochumkopf und den Kluppenkarkopf, mittig den großen Rosszahn und rechts die Südhange des kleinen Rosszahn.

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    Rückblick in Richtung Schwarzwassertal, dahinter die Leilachspitze und links davon die Luchsköpfe.

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    Nachdem wir uns Wasser an den eiskalten Quellen des Bachs geholt haben steigen wir noch ca. 100 Höhenmeter auf und ein Platz für das Biwak zu suchen. Auch hier im Bereich der Quellen sind einige alte Feuerstellen zu erkennen. Der zerklüftete Grat mit der östlichen Roßkarspitze rechts, dem Haarigen Rücken und den Nordwestwänden der Stallkarspitze links.

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    Blick vom Biwakplatz zum großen Roßzahn hinten im Bild. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf und einer ausgedehnten Brotzeit machen wir uns gegen Abend auf den Weg zum kleinen Roßzahn. Unser Aufstieg führt über Grastritte ohne nenneswerte Schwierigkeiten nach rechts oben auf den Ostrücken.

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    Angekommen auf dem Ostgrat des kleinen Roßzahns genießen wir die Abendstimmung und entscheiden uns spontan für den Aufstieg zum kleinen Roßzahn.

    Weitere Bilder zum Aufstieg folgen noch!

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    Angekommen am Gpfelrücken des kleinen Roßzahns öffnet sich ein toller Ausblick zum großen Roßzahn im Vordergrund und zum markanten Hochvogel im Hintergrund.

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    Über den kleinen Felsriegel steigt man noch kurz ab und geht hinüber zum Gipfelkreuz, ein altes Seil hängt auch noch - es geht auch ohne.

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    Abendstimmung.

    Gipfelfoto folgt noch!

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    Beeindruckende Gipfelgebilde in der Roßkarumrahmung.

    Nachtfoto!

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    Nach einer recht unruhigen und windigen Nacht geht's am nächsten Morgen in Richtung großer Roßzahn. Die recht steilen Geröllhänge erweisen sich als anstrengendes Morgenprogramm - macht aber garantiert wach :smile:

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    Interessante Felsgestalten im Aufstieg zur Scharte zwischen dem kleinen und großen Roßzahn.

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    Mühsam geht's direkt nach oben - die schweren Beine vom Vortag machen sich bemerkbar :frown:

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    Angekommen in der Scharte zwischen den beiden Roßzähnen geht es zuerst ohne Schwierigkeiten in Richtung großer Roßzahn.

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    Blick zurück zur Einschartung, dahinter der Gipfelrücken des kleinen Roßzahns.

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    Am turmartigen Gipfelaufbau angekommen quert man auf einem Grasband nach links bis zu einer Rinne die diesen spaltet.

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    Gras- und Felstritte mit loser Gesteinsauflage fordern Vorsicht.

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    Weiter oben in der Rinne werden die Tritte sehr bröselig. Auf Grund der losen Felsen, des Gerölls und der Steilheit für mich die Schlüsselstelle dieser Tour und entgegen anderen Beschreibungen würde ich diesen Aufstieg mit dem II. Schwierigkeitsgrat bewerten. Auch im Abstieg ist hier Vorsicht geboten.

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    Angekommen am Gipfel des großen Roßzahn (2356m) genießt man grandiose Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler. Insgesamt dauert der Anstieg von der Scharte bis zum Gipfel weniger als eine Stunde.

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    Postkartenausblick auf den Hochvogel - für mich die schönste Ansicht bis heute.

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    Blick hinunter ins große Roßkar - hinten die Stallkarspitze.

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    Der Klupperkarkopf vorne und links dahinter der Jochumkopf - schon beim Anblick dieser "Schutthalden" lassen sich die Schwierigkeiten im "Bröselgelände" erahnen.

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    Nachdem alles wieder gepackt ist machen wir uns auf Grund des schlechter werdenden Wetters auf den langen Heimweg. Diesmal wählen wir nicht den Steig durch die Latschenfelder sondern steigen direkt am Bachbett des Roßkarbach ab. Eindeutig die schönere Variante - bei wenig Wasser.

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    Der Rückweg erfolgt wie der Aufstieg zum Biwakplatz über die Schuttfelder des Bachs, dann auf dem Fahrweg aus dem Schwarzwassertal und zurück am Lech nach Stanzach.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4. März 2014
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