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Schwere Bergtour Überschreitung Kleiner Grätligrat (2.571m OG/2.643m HG) + Kleine Wildgrubenspitze (2.625m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 9. August 2014.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Super Runde mit tollem Finale an der Kleinen Wildgrubenspitze. Absolut abwechslungsreich und einsam.

    [​IMG] Gehzeit ca. 6h
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1100Hm
    [​IMG] Schwierigkeit III
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Tobias


    Dass das Gebiet rund um den Klettermagneten Roggalspitze auch ein echtes Bijou fürs klassische Bergsteigen darstellt, ist vermutlich hinlänglich bekannt, doch kaum abgerufen. Große, tagesfüllende Verknüpfungen unterschiedlichster Ziele lassen sich in dieser kleinen Gebirgsinsel zwischen Flexenpass und Spullersee realisieren oder auf einen kleinen Abschnitt reduzieren - so auch hier. Zürs bietet zudem eine mehr als komfortable Ausgangshöhe, die das Ziel des Begehrens in unmittelbare Nähe und eine Halbtagsunternehmung rückt. Der beinahe schon vollwertige Pfad am flachen Verbindungsgrat zwischen Kleinem Grätligrat und Kleiner Wildgrubenspitze ist mit Sicherheit die generationenlange Arbeit der Steinböcke und Gämsen, die einzig auszumachende eindeutig menschliche Spur war, mal abgesehen von den Steinmandl, das Verpackungsmaterial eines recht bekannten Süßwarenherstellers aus der ehemaligen deutschen Hauptstadt am Einstieg zum Südostgrat der Kleinen Wildgrubenspitze. In diesem Fall machen allerdings weder Inhalt noch Hülle Kinder und Erwachsene froh, sondern der im großen Teil famose Fels, die Ausgesetztheit und die herrlichen Ausblicke.

    In Kürze: Von Zürs zum Zürsersee. Weglos über Gras, dann Geröll den steilen Sockel empor. Nach rechts über eine Rampe und gerade durch einen Felsriegel (I). Weiter gegen die Scharte zwischen Ost- und Hauptgipfel. Kurz vor Scharte in einer Rinne zwischen die beiden Ostgipfelhöcker und nach links ausgesetzt auf den äußeren Ostgipfel (II). Wieder zurück über die Schneide und im sehr steilen Gras (I) hinab in die Scharte.
    Nun nach Belieben in steilen Rinnen - gleich die erste oder zweite - zum Zackengrat empor und knapp rechts unterhalb der Kante weiter, letzte Aufwürfe links umgehen (bis II).
    Über Gras einfach zum Hauptgipfel. Links des zerissenen Grates in der schuttigen Flanke hinab (evtl. I) bis zum flachen Verbindungsgrat zur Kleinen Wildgrubenspitze. Einfache Umgehung des ersten Aufwurfes ohne nennenswerten Höhenverlust links in eine Scharte. Auf den ersten Vorbau (II+) und gerade an die Kante. Knapp rechts der auffälligen Wulst empor (III) und in schöner, einfacherer Rätkalkkletterei weiter (Stelle II+). Im kurzen Gehgelände an den brüchigen Schlussgrat heran und luftig empor (II) auf den Gipfel. Abstieg über den Normalweg und zurück nach Zürs.

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    Kleiner Grätligrat vom Zürsersee. Links der Ost- rechts der Hauptgipfel.

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    Profil Kleiner Grätligrat.

    Die östlichen Höcker mit ihrem begünten Sockel unterscheiden sich so auffallend vom Hautgipfel, dass ich sie klar als eigenständigen Gipfel ansehe.

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    Überblick Anstieg:

    Links durchs Gras, dann über Geröll. Nun die Rampe nach rechts und gerade durch einen Felsriegel mit Rinne.

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    Im Gras.

    Es ist steiler, als es wirkt.

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    Geröll, ...

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    ... Rampe, ...

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    ... Felsdurchlass.

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    Östliches Gipfelpärchen.

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    Hier gehts hoch.

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    Über eine messerscharfe Schneide (II; weiter Spreizschritt links an Platte) auf den äußersten Ostgipfel. Auch eine textilfeindliche Überreitung ist möglich.

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    Dann weiter auf die zweite Erhebung.

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    Rückblick.

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    Abstieg in die Scharte.

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    Vorsichtig im erdig-steinigen Steilgras hinab. Eine wohl deutlich leichtere Variante: Hier nach rechts zurückqueren und die Scharte von unten erreichen.

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    Überblick Abstieg.

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    Auch hier käme man - im Hintergrund Liftstation Muggengrätli - durch. Unten machen sich gerade einige Berggeher zur Großen Wildgrubenspitze auf.

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    Überblick Kleiner Grätligrat Hauptgipfel.

    Ich nehme die zweite deutliche Rinne von links. Geht aber auch schon die erste. Dann knapp rechts unterhalb der Zacken, zuletzt links.

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    An die Rinnen heran ...

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    ... und hinauf zum Grat.

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    Weiter rechts unterhalb der Kante.

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    Tiefblick Anstiegsrinne.

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    Ostgipfel mit Grasabstieg.

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    Der letzte Abschnitt kann links - hier im Rückblick also rechts - umgangen werden.

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    Kleiner Grätligrat Hauptgipfel.

    Das letzte Stück ist wieder einfach.

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    Rückschau.

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    Großer Grätligrat.

    Bei einer Überschreitung zur Großen Wildgrubenspitze kann der markante Grat auf der anderen Seite leichter umgangen werden.

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    Verbindung zur Großen Wildgrubenspitze.

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    Nordgrat Große Wildgrubenspitze.

    Auch er bietet eine sicher interessante Route. Die Schwierigkeiten konzentrieren sich wohl auf den Schartenbereich.

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    Großer Widderstein über dem Omeshorn.

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    Nun links unterhalb des Grates in der Flanke absteigen.

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    In der Flanke.

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    Das wildeste Stück.

    Insgesamt aber relativ gut zu begehen.

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    Flache Verbindung zur Kleinen Wildgrubenspitze.

    Gut zu sehen: Der schicke Rätkalk-Gipfelaufbau kann auch über Steilgras links hinaus (Senniloch) umgangen werden.

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    Abstiegsflanke Kleiner Grätligrat.

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    Kante zur Kleinen Wildgrubenspitze.

    Die ersten Felsen werden einfach links in eine Scharte umgangen.

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    Scharte.

    Links des auffalenden Risses gehts bald im Fels empor.

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    Beginn der Kletterarbeit.

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    Bereits hier schöner Fels!

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    Getane Arbeit? Von wegen.

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    Die schöne Kante ...

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    ... lässt sich nur mit einem soliden Dreier gewinnen. (Guter Untergriff links, feste Zieher rechts.)

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    Crux Südostgrat Kleine Wildgrubenspitze.

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    Sehr ansprechende, leichte Kletterei.

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    Eine glatte, herrlich feste Platte erfordert Reibungsanstehen (II+). Vermutlich lässt sie sich rechts herum bescheißen. Sinn macht das aber nicht.

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    Die Platte von oben.

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    Über Gehgelände ...

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    ... an den brüchigen Gipfelaufbau heran.

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    Nochmal guten Fels tanken an der Roggalspitze gegenüber ...

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    ... und in den Bruch, ... der dann gar nicht so schlecht zu klettern ist.

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    Alle erforderlichen Griffe und Tritte sind fest, sie müssen nur ausgesucht werden!

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    Am Gipfel mit Blick auf die brüchige Schlusssequenz.

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    Kleiner Grätligrat.

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    Ostgipfel.

    Hier wird klar: Wer den letzten, äußerst steilen Grasabschnitt meiden will, kann nach links auf Band hinausqueren und die Scharte von unten erreichen.


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    Rohnen- und Goppelspitze.

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    Nordwand Goppelspitze.

    Sie bietet einige einsame Routen aus den Achtzigern, die zumeist komplett selbst abgesichert werden müssen.

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    Abstieg Normalweg.

    Sogar die kleine Schlüsselstelle unterm Gipfel ist ganz neu versichert.

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    Rückweg zum Zürsersee.

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    Kante im Profil.

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    Anstiegsalternative zum Omeshorn.

    Bereits in meinem Beitrag zur Frühlingsskitour auf die Kleine Wildgrubenspitze habe ich darauf hingewiesen, dass die neuen Alpenvereinsführer den Normalanstieg auf der anderen Seite nicht erwähnen. Hier ist nun die von ihnen vorgeschlagene Flanke (zuerst im Geröll, dann rechts im Gras hinauf). Gibt sicher eine lohnende Überschreitung!
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. März 2016
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