Schwere Bergtour Überschreitung Kleinbergspitze (2.756m) NW-Grat/Westflanke

Klassisches, anspruchsvolles Bergsteigen in atemberaubender Umgebung. Kaum begangen. Mit Rad recht zügig durchzuführen.

Gehzeit ca. 7,5h (mit Rad)
Kondition
ca. 1700Hm
Schwierigkeit II+/III-
Aussicht
Empfehlung

Tourengänger: Tobias

Ganz ernsthaft kann der Name des höchsten Gipfels im Bereich der Memminger Hütte nicht gemeint sein, ernsthaft schön ist hingegen seine Besteigung und Überschreitung. Logisch, lohnend und spannend ist der kurzweilige Anstieg aus dem Oberlahmsjoch über den Nordwestgrat, der trotz Hüttennähe ganz, ganz selten durchgeführt wird. Der Beschrieb im Alpenvereinsführer Lechtaler Alpen von Dieter Seibert ist absolut zutreffend, mit II+ an der kurzen klettertechnischen Schlüsselstelle allerdings hart bewertet. Mir war hier wohler, eine III stehen zu haben, denn einen reinen IIer-Steiger würde ich hier nicht hinauf, geschweige denn runter schicken wollen. Ansonsten bietet die Route zudem noch reichlich Raum zum Ausbauen in Richtung Spiehlerkamm. Für klassische Bergsteiger ein rundum tolles Gebiet in beeindruckender Kulisse.

In Kürze: Von Bach mit dem Rad gute 10Km zum Materiallift Memminger Hütte. Hinauf zur Hütte und ins Oberlahmsjoch. Über den breiten Trümmerrücken gut gangbar empor, zum Schluss ausgesetzt und schmal (I-II) in eine Scharte. Nach links über Rampe auf eine kleine Rippe und rechts am Fels in den schrägen Riss hineinqueren und kurz empor (III-, nicht alles fest!). Zwischen zwei markanten Felsen hindurch in ein weitere Schärtchen. Rechtshaltend kurz etwas unangenehm hinab und beherzter Übertritt in festen Fels (II). Nach links hinauf zum Nordgipfel (I-II) und weiter im verhältnismäßig gutmütigen Auf und Ab zum Hauptgipfel (bis II). Abstieg über den sehr steilen Schutt der Westflanke (I).




Anstieg zur Memminger Hütte.



Riesiger, seltener Bartgeier.

Die Wiederansiedlungsprojekte scheinen zu greifen. Bis auf gute 30 Meter näherte sich der Vogel. Diverse aasähnliche Erscheinungen meinerseits müssen in Betracht gezogen werden.



Memminger Hütte.

Ein gutes Stück davor kann über Grasböden zum Anstieg Oberlahmsjoch gequert werden.



Oberlahmsjoch.

Rechts ist die Kleinbergspitze mit Nordgipfel zu sehen.



Diese Schärtchen gilt es - zuletzt ausgesetzt mit erster Kletterei - zu erreichen.



Einstiegswandl Oberlahmsspitze.



HG Oberlahmsspitze.



Der zuerst breite Trümmerrücken hinauf zur Kleinbergspitze ist erstaunlich angenehm zu begehen.



Ausblick über die Memminger Hütte.



Parseierspitze.



Nun etwas linkshaltend auf die Schneide empor.



Auf der Schneide, ...

... dann in die Scharte hinab.



Scharfe, ausgesetzte Zacken.



Auf dieser Rampe gehts nach links auf die Rippe hinauf, ...



... dann rechts im Fels in den Riss hinein ...



... und durch diesen hinauf.



Tiefblick.



Durch diese Felszacken ...



... weiter in ein Schärtchen. Nun am besten an den rechten Felsen (Abstiegsrichtung) kurz sandig hinab ...



... und an geeigneter Stelle in den festen Fels hinüber (II).



Überblick.



Einfacher nach links hinauf zum Nordgipfel (I-II)...



... und weiter zum HG.



Kleine Klettereien (II) halten wach.



Hauptgipfel Kleinbergspitze.



Diesiger Blick zur Silberspitze.



Großstein/Torspitzgruppe.

Bei ihm passt der Name.



Abstieg über die Westflanke.

Auch von links (Südostflanke) kann an- und abgestiegen werden.
Die Westflanke ist ein schneller, guter, aber auch recht anspruchsvoller Abstieg. Als Anstieg ... nein danke.



Rechts gehts hinab, links sind glatte, griesig-bestäubte Platten.



Westabstieg.



Schutt sowie sandig-erdiges Gelände wechseln, kurzzeitig auch unangenehm verbacken. Im unteren Teil kann dann super abgefahren werden.



Überblick Westabstieg.



Überschreitung Kleinbergspitze.



Freispitze - ein weiteres Traumziel.

 

Hallo Peti,

sind die beiden Steinmandl in der Route von dir? Habs mir nämlich gedacht, dass da erst kürzlich jemand gestiegen sein könnte ... Am Gipfel hab ich allerdings gar nix gefunden ...

 

Das wird sicherlich eine fantastische Runde! Hab mir vor zwei Monaten auf dem Großstein einen Überblick verschaffen können. Viel abwechslungsreicher wirst eine Tour kaum gestalten können. Laut Gipfelbuch wird diese Kombi sogar ab und an gegangen. Ist bei mir ebenfalls für die kommenden Jahre vorgemerkt. Auch interessant und ureinsam dürfte der Anstieg von Gramaiser Seite ins Tor und auf die Hengstspitzen sein ...