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Schwere Bergtour Auf Feuerstein (2.271m), Gamspleiskopf (2.115m) und Stellikopf (2.116m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 23. September 2010.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Ernster Spaß für Spezialisten - eine anspruchsvolle Kombination aus steilem Gras und ausgesetzten Felsklettereien.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] ca. 7 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: 11 km / ca. 1.450 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit II-III / T6
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung / nur für Spezialisten !!!

    [​IMG] Tourengänger: Thom

    Eigentlich hatte ich die Steilgrassaison im Kopf schon abgeschlossen, immerhin ging der September langsam aber sicher zur Neige. Dennoch wollte ich es noch nicht so ganz akzeptieren, außerdem wusste ich von zahlreichen Spritztouren mit dem PKW, dass das Gras immer noch grüne Anteile besaß. Wir hatten dieses Jahr ja schon das Privileg auf Häselgehrberg, Sevisschrofen, Torkopf und Tajaspitze aufsteigen zu dürfen, aber die "großen" Steilgrastouren wie die Überschreitung der Höfats oder Pfeilspitze waren immer noch offen. Jedoch wollte ich diese Touren nicht alleine begehen, da wir Jungs von festivaltour.de schon viel zu lange von diesen Bergen schwärmen und ich dem Team keinesfalls vorgreifen wollte. Dennoch war ich auf der Suche nach einer einmaligen Herausforderung, einer einsamen, ja kaum je begangenen Tour. Außerdem musste ich die "Birne" frei bekommen und meine Sucht nach Steilgras befriedigen. So kam ich auf den Feuerstein im Lechquellengebirge. Die Beschreibung im AVF ist kurz und recht knackig, stimmt aber im Großen und Ganzen mit der Realität überein. Zur Sicherheit habe ich die ungefähre Route nochmal bei einem Steilgras-Crack angefragt und mir ein paar Stichwörter notiert.

    Ausgangsort für meine Tour ist das kleine Örtchen Buchboden östlich von Fontanella und Sonntag, bzw. der Parkplatz Bad Rotenbrunnen, der nochmals 2 Km östlich in Richtung Metzgertobel liegt.
    Hier kann kostenlos geparkt werden. Zunächst leitet ein "beleuchteter" Weg hinauf zum großen Gast-/Pensionshaus Bad Rotenbrunnen. Von dort folgt man dem breiten Fahrweg hinauf zur Gaden-Alpe.

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    Einige Höhenmeter über dem Gasthof Bad Rotenbrunnen erreiche ich eine wunderschöne, frisch errichtete Jägerhütte. An so ein Schmuckstück sollte man einmal rankommen. Im Hintergrund, leider stark überbelichtet, der Zitterklapfen aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

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    Schnell steigt man den Fahrweg, der bis auf kurze Abschnitte mit einer moderaten Steigung verläuft, hinauf zu der Gadenalpe. Zwischen den Gebäuden der Alpe folge ich auf Trittspuren Richtung Disnerbergalpe und Mutterwangjoch, die sich nach einigen Höhenmetern wieder zu einem steinigen Pfad formieren.

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    Beim Aufstieg zur Disnerbergalpe hat man einen atemberaubenden Blick auf den 2.019 Meter hohen Matonakopf, der sich laut AVF ebenfalls nur über einen anspruchsvollen Anstieg von Südosten aus besteigen lässt (II) bzw. auf Nord- & Südgrat überklettert werden kann (III). Vermutlich wird auch dieser Gipfel kaum je betreten.

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    Nach gut eineinhalb Stunden erreiche ich die herrlich gelegenen Disnerbergalpe auf 1.626m. Bis jetzt habe ich noch keine Menschenseele getroffen und das wird sich auch für die restliche Tour nicht mehr ändern - ganz allein am Berg. Auf der dunklen Grasrippe direkt hinter der Alpe steige ich auf teilweise nur schlecht auszumachenden Pfadspuren weiter hinauf zur Stelli-Alpe. Mit zunehmender Höhe wird das Gras immer steiler, in meinem Falle war es noch vom Morgentau völlig durchnässt, weshalb ich schon in diesem Bereich des Aufstieges mit erhöhter Vorsicht gehen musste.

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    Beim Aufstieg zur Stelli-Aple mit Blick hinauf zum Stellikopf (etwas links der Bildmitte), zum von hier wenig hervortretenden Gamspleiskopf (etwas rechts der Bildmitte) und zum Vorgipfel des Feuersteins (rechts). Teilweise ist die Pfadspur am linken Bildrand zu erkennen.

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    Von hier aus hat man auch freien Blick auf den Misthaufen (natürlich etwas gezoomt), der sich genau südlich von uns befindet.

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    Blick von der Stellialpe hinauf zum Stellikopf in der Bildmitte. Von hier ziehe ich auf die helle Grasrippe im rechten Bildabschnitt. Einige Gamswechsel erleichtern den Anstieg im feuchten Herbstgras.

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    Die Einschartung zwischen Stellikopf und Gamspleiskopf markiert mein nächstes Etappenziel. Im unteren Hangbereich ist die Steigung recht moderat und das Gelände gut gangbar. Je höher man zur Grathöhe ansteigt, desto steiler wird es. Ich habe mich im Aufstieg bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich in der schmalen Geröllrinne aufgehalten, da das teilweise sehr steile Gras nicht mehr den nötigen Halt geboten hat, wie es diesen zu einer günstigeren Jahreszeit bieten würde.

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    Auf diesem Foto wird nun auch die Steilheit des Geländes besser sichtbar. Von hier quere ich direkt zum Grat und dann geht es äußerst luftig hinüber zum sehr ausgesetzten und wohl nur seltenst bestiegenen Stellikopf (I+). Auf gleichem Weg geht es wieder zurück in die Scharte, wo man nun recht bequem hinüber zur Disnerhöhe "spazieren" kann. Ich habe die Disnerhöhe jedoch an diesem Tag einfach komplett vergessen! War wohl vom außergewöhnlichen Gelände etwas paralysiert.


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    Die nun folgende Gratüberschreitung auf den Gamspleiskopf ist ebenfalls anspruchsvoll (bis III-). Teilweise können die Felszacken und Aufschwünge in sehr steilem Gras in der Westflanke umgangen werden. Oft sind mir jedoch die ausgesetzten Klettereien in nicht immer zuverlässigen Fels etwas lieber. Die Schlüsselstelle ist ein 4-5 Meter hoher, recht griffarmer und fast senkrechter Kamin. Mit Hilfe meines Pickels kann ich jedoch eine ansonsten zu weit entfernte Spalten erwischen und mich so hinaufziehen. Der eigentliche Gipfel des Gamspleiskopf ist eher unspektakulär. Von hier geht es unschwierig an den Gipfelaufbau des Feuersteines heran.

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    Direkt am Gipfelaufbau des Feuersteins. Der Zacken halb links heißt Kirchli und besitzt ein kleines hübsches Kreuz auf seiner Spitze. Vor mir liegt das Trümmerfeld, dass man am besten direkt unterhalb des Kirchlis ohne größere Probleme durchsteigt. Sicherlich geht auch die Route, wie sie im AVF beschrieben wird - links durch den Spalt am Kirchli vorbei.

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    Nachdem ich Trümmerfeld und Kirchli hinter mir gelassen habe, gilt es über die Steilgrasflanke wieder möglichst schnell zum NW-Grat des Vorgipfels anzusteigen. Zuerst geht es auf der Grasrampe direkt vor mir bis zu den Felsen und dann rechter Hand von diesen zum Nordwestgrat. Auch hier ist das Gras wieder richtig schön steil - und meiner Meinung nach ist ein Pickel hier mehr als ratsam -, vor allem für den deutlich heikleren Abstieg.

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    Absolut herrlicher Blick auf das formschöne Kirchli. Allerdings liegen die Kletteranforderungen für den Aufstieg zum kleinen Kreuz über meinen persönlichen Fähigkeiten. Die warme Herbstsonne sorgt mittlerweile dafür, dass das Steilgras endlich größtenteils abtrocknet, was mir beim weiteren Anstieg etwas entgegenkommt.

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    Der obere Steilgrasabschnitt bei meinem Weg hinauf zum NW-Grat des Vorgipfel. Teilweise wird die Rampe gut 60 ° steil. Die Blicke nach unten sorgen für einen ordentlichen Adrenalinschub. Dennoch ist es genau das Gelände, das ich mir für diesen Tag gewünscht habe.

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    Nach Erreichen des NW-Grates geht es teilweise über Gras, aber auch immer öfter über Fels steil nach oben. Bei geschickter Routenführung ist der Aufstieg hinauf zum Vorgipfel nicht schwerer als II. Natürlich ist auch ohne schwere Kletterei der Anstieg anspruchsvoll und verzeiht keinen Fehler. Hier der Blick hinab zum Kirchli. Den folgenden sehr steilen und schrofigen Aufschwung umgehe ich in einer kleine schräg verlaufenden Rinne und gelange so weniger risikoreich auf den Vorgipfel des Feuersteins.

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    Vom Vorgipfel blicke ich nun in Richtung Feuerstein Hauptgipfel. Der Verbindungsgrat dort hinüber ist teils messerscharf. Den ein oder anderen Gratkopf kann man in der steilen Westflanke umgehen, ansonsten erwarten einen teils ausgesetzte Klettereien im II. und III. Schwierigkeitsgrad. So oder so ist hier volle Konzentration gefordert. Hier von einer Schlüsselstelle zu sprechen macht für mein Dafürhalten wenig Sinn, da man theoretisch den schweren Klettereien fast immer ausweichen kann. Ob das Ausweichen in steilste Grasflanken angenehmer ist, muss hier jeder für sich selbst entscheiden. Hier ist der Berg im Ganzen als Schlüsselstelle zu sehen!

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    Hier der erste Gratabschnitt im Rückblick. Der vorderste Gratturm bietet beim Abklettern eine ausgesetzte III. Wem dies zu heikel ist, der kann etwas einfacher das Ganze westseitig (von hier aus gesehen links) im steilen Gras umgehen.

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    Hier bei der ersten von zwei westseitigen Gratumgehungen mit Blick auf den Hauptgipfel. Ich halte mich hier gleich wieder links, wo ich in leichter Kletterei über Fels und Gras wieder auf die Grathöhe ansteigen kann (I+). Die nächste kleine Graterhebung kann man nun getrost übersteigen. Im Gegensatz zum letzten überhängenden Aufschwung unterm Hauptgipfel, der ebenfalls im steilen Gras umgangen werden muss.

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    An der Umgehung des Überhanges direkt vor dem Hauptgipfel. Von hier geht es nicht allzu steil auf den Gipfel des Feuersteins, wo ich eine kurze Rast einlege und die Aussicht genieße. Außer meiner Wenigkeit befindet sich nur noch ein versprengter Gesteinshaufen auf dem Gipfel des Feuersteins, den ich wieder zu einem Steinhaufen zusammenfüge. Vom einstigen Kreuz ist weit und breit nichts mehr zu sehen.

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    Vom Feuerstein der Blick auf den Hauptkamm meiner geliebten Allgäuer Alpen, obwohl ich mich nach und nach immer besser mit dem Lechquellgebirge anfreunden kann. Hier gibt es einfach noch seltenst bestiegen Gipfel und viele völlig einsame Touren - und Steilgras gibts auch!

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    Nach der kurzen Gipfelrast mache ich mich an den noch anspruchsvolleren Abstieg. Anstatt nach der westseitigen Umgehung des Überhanges wieder hinauf zum Grat zu ziehen, steige ich mit geringem aber stetigem Höhenverlust durch die komplette Westflanke - mein Ziel, das Kirchli unterm Vorgipfel. Die Querung ist teilweise durch das platte und sehr steile Gras recht heikel und ich bin ein weiteres Mal um meinen altgedienten Pickel froh, der mir hier die nötige Sicherheit bietet. Über mir der scharfe Verbindungsgrat mit den einzelnen Grattürmen und links - leider auf dem Foto nicht sichtbar - die senkrechten Felsabbrüche der Westflanke.

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    Nach der langen Querung befinde ich mich mittlerweile unter den steilen Gipfelabbrüchen des Vorgipfels. Falls ich den Weiterweg nicht packen sollte, bleibt mir bloß der Anstieg über das hier im rechten Bildabschnitt verlaufende steile Grasband hinauf zum Vorgipfel.

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    Bevor ich mich nun an die heikelste Stelle der Westquerung wage, mache ich nochmal ein kurzes Päuschen auf einer kleines Felsrippe direkt in der Westflanke des Feuersteins. Ein direkter Abstieg scheint kaum möglich zu sein, da im unteren Bereich der Flanke mit senkrechten Felsabbrüchen bestückt ist.

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    Von einer deutlichen Rippe geht es nun auf einem schmalen und extrem steilen Grasband (teilweise 75°) gut 40 Höhenmeter nach unten (auf diesem Foto leider nicht sichtbar). Oft bleibt mir nichts anderes übrig, als den Pickel in die Graswand zu hauen und mich an selbigem fast senkrecht nach unten zu lassen. Steileres Gras bin ich bis dato nie geklettert. Ganz links im Bild ist das Kirchli zu sehen.

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    Die Graswand noch einmal im Rückblick. Man steigt dort ein, wo der Grat den Bildrand berührt und zieht dann zwischen den Felsen direkt nach unten. Die Steilheit ist in Wirklichkeit noch deutlich wilder. Ich quere nun weiter zum Kirchli und steige von dort schnell über das Trümmerfeld in Richtung Gamspleiskopf ab.

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    Vom Ende des Trümmerfeldes hat man einen schönen Blick auf den Gamspleiskopf. Über den dunklen Schutt geht es nochmal hinauf, da man aus der Scharte zwischen Feuerstein Vorgipfel und Gamspleiskopf nicht direkt zur Disnerbergalpe absteigen kann.

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    Von gleicher Stelle aus nochmals der Rückblick hinauf zum Feuerstein Vorgipfel.Der Aufstieg zum Gamspleiskopf ist wieder problemlos. Nach Erreichen des Gipfels entscheide ich mich in die westliche Steilgrasflanke einzusteigen und nicht erst den ganzen Grat bis kurz vor den Stellikopf zu überklettern. Der Abstieg vom Gamspleiskopf erfordert noch einmal Vorsicht und vollste Konzentration, da ein Ausrutscher mit hoher Wahrscheinlichkeit recht tragisch endet - es sei denn, der Schutzengel macht gerade mal wieder Überstunden.

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    Der steile Abstiegshang im Rückblick. Halb links ist der Gipfel des Gamspleiskopfes zu sehen. Links unterhalb ist das schmale Grasband zu sehen, über das ich abgestiegen bin. Ebenfalls kann man gut sehen, dass hier das Gras so gut wie nicht gestuft ist, was den Abstieg etwas brisanter macht, als ich zuerst gedacht habe.

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    Hier die Querung hinüber zur Stellialpe - diese ist leider gerade noch von einer seichten Rippe verdeckt, die vom Stellikopf in die Tiefe zieht.

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    Nach Erreichen der Stellialpe bekomme ich nochmal ein Traumfoto vom recht eigenwilligen Stellikopf. Ob er sich von dieser Seite direkt besteigen lässt, ist schwer zu sagen.

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    Beim Abstieg zur Disnerbergalpe hat man stehts einen eindrucksvollen Blick auf die Bratschenwand im Süden. Der Abstieg zur Disnerbergalpe durch steiles Gras ist verhältnismäßig unschwierig und geht recht schnell vonstatten.

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    Von der malerisch gelegenen Disnerbergalpe nochmals der Blick auf einen der ungewöhnlichsten und einmaligsten Gipfel, die ich je besteigen durfte. Von hier geht es auf bekannten Weglein wieder hinab zur Gadenalpe.

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    Letzter Blick auf den Feuerstein, von hier geht es im zügigen Schritt in einer Stunde zurück zum Auto.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2015
  2. Nik

    Nik Registrierter Benutzer

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    Hi Thom!

    schöner und aufschlussreicher Tourenbericht zu diesem ziemlich exklusiven Gipfel. Gratuliere zu der tollen Tour! Deine Route ist super, wenn man zusätzlich zum Feuerstein auf Gamspleiskopf, Stellikopf oder auch die Disnerhöhe möchte. Wer auf die verzichten möchte, kann das Kirchli auf anderen Routen deutlich leichter erreichen:

    1. Der leichteste Weg dürfte der von Norden sein, durch den Metzgertobel, hinauf zur Oberen Alpschellaalp und auf mehr oder weniger deutlichen Wegspuren in die Seelewanne (ein Kar nördlich des Feuersteins). Von hier aus sind auch andere Punkte bzw. Köpfe am Grat relativ leicht über steile Grashänge zu erreichen (maximal T4+). Ist halt ein langer Anmarsch, und erst ab der Metzgertobelalpe wirklich schön.

    2. Eine andere, kürzere Variante wäre der direkte Anstieg von der Disnerbergalpe in den gemütlichen Sattel zwischen Gamspleiskopf und Kirchli. Ist bei geschickter Routenführung nicht steiler als 40, 45 Grad.

    Der Anstieg vom Kirchli aus auf den Gipfel des Feuersteins ist allen drei Routen gemeinsam. Die direkte Südwestflanke scheint mir aber auch nicht vollkommen unmöglich zu sein.

    Gruß, und danke für den Tourenbericht und die schönen Fotos,

    Nik
     
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  3. Nik

    Nik Registrierter Benutzer

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    Ich bin's nochmal!

    Ich hab jetzt auch einen Tourenbericht online gestellt, vielleicht magsten Dir ja mal anschauen. Ich habe diesmal den direkten Anstieg von der Disnerbergalpe in den Sattel zwischen Gamspleiskopf und Chilchli genommen, bin von dort auf den Feuerstein, und dann über deine Route abgestiegen. Offenbar bin ich an einigen Stellen ein bisschen anders gegangen als Du, aber das ist ja normal.

    Allerdings müssen wir wohl ein paar Namen korrigieren. Ich habe Simone Berchtolds Buch über die Namen des Großen Walsertals hier, das ist ihre Dissertation. Und sie hat die Namen ein bisschen anders als die Führerliteratur. Ich neige dazu, ihr zu folgen, weil sie sich über Jahre wissenschaftlich mit den Flurnamen des Walsertals beschäftigt hat, was die Autoren der Führer sicher nicht getan haben. Also:

    1. Einen Gamspleiskopf kennt sie gar nicht. Ich habe den Namen für meinen Tourenbericht trotzdem aus den Führern übernommen, so wie Du ja auch. Wo kein Widerspruch (zwischen den Führern und Berchtold), da kein Widerspruch.

    2. Nach dem Gamspleiskopf kommt von links eine markante scharfkantige Rippe hoch, die laut Berchtold den Namen Stelligrind trägt. Du musst in der Rinne rechts davon hochgekommen sein, richtig? Ich bin direkt auf dem Stelligrind abgestiegen. Wenn ich das richtig sehe, hast Du das Stelligrind in deinem Text als "Stellikopf" bezeichnet.

    3. Dahinter knickt der Hauptgrat leicht nach rechts (Norden) und steigt ein wenig an. Dieses Gelände trägt nach Berchtold den Namen Stellihöhe - und nicht Stellikopf, wie es (in einer offensichtlichen Verwechslung) in der Führerliteratur heißt.

    4. Den Namen Stellikopf gibt es aber trotzdem, er bezieht sich allerdings auf die (tatsächlich kopfartige) Kuppe knapp westlich der Stellialpe.

    Ich hab keine Ahnung, ob Dich das überhaupt interessiert, aber wenn doch, magst Du's vielleicht in deinem Tourenbericht entsprechend ändern. Dann ist's einheitlich, und sozusagen auf den derzeitigen Stand der Wissenschaft. ;o}

    Das Buch: Simone Berchtold, Namenbuch des Grossen Walsertales. Hochinteressantes Buch. Derzeit leider vergriffen.

    Herzlichen Gruß,

    Nik
     
  4. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Servus Nik,

    vielen Dank für deine erneute Rückmeldung. Bin zur Zeit nur etwas vom Stress geplagt, werde mir das alles im Sommerurlaub zu Gemüte führen und dann entsprechend abändern!

    VG
    Thom
     
  5. Nik

    Nik Registrierter Benutzer

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    Ja klar, mach Dir wegen mir keinen zusätzlichen Stress. Danke nochmal für den Tourenbericht!

    Grußerl,

    Nik
     
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