Der Mythos vom Weißen Enzian

Den Enzian, neben dem Edelweiß Sinnbild für die Alpenflora, verbinden die meisten Menschen mit der Farbe Blau, jedoch gibt es auch seltene weiße Exemplare davon. Auf meinen Steifzügen kreuz und quer durch die Daumengruppe Anfang Juli 2013 fand ich im Gebiet des Zeigers (1994m) insgesamt drei Exemplare. Diese als Weißling bzw. Albino bezeichneten Exemplare findet man nur selten, nach meinen bisherigen Untersuchungen gehe ich davon aus, dass auf 5.000 gewöhnliche blaue Enziane ein weißer kommt.

Früher erzählte man sich Sagen, wonach unter solch einem weißen Exemplar ein Schatz vergraben sein soll oder wonach dieses Exemplar besondere heilende Wirkung besitzen soll. Heute weiß man, dass es sich dabei um Störungen in der Farbpigmentbildung der Pflanze handelt. Allerdings sollte man bedenken, dass diese Weißen Enziane nicht rein weiß sind, sondern häufig einen leichten hellblauen Hauch oder vereinzelte blaue Farbpunkte enthalten. Dazwischen ist die farbliche Bandbreite natürlich fließend. Die folgenden Exemplare gehören alle der Art Gentiana acaulis (Kochscher Enzian) an, sind wildwachsend, also keine Züchtung, und liegen alle weitab der markierten Wege.

Zunächst ein Bild, so wie wir alle den Kochschen Enzian kennen, mit den fünf grünen Flecken im Blütenkelch:



Hier ein Exemplar, das eine hellblaue Farbe aufweist, im Vergleich zu zwei dunkelblauen Kochschen Enzianen:



Das hellblaue Exemplar in Nahaufnahme:



Nun ein Exemplar, das dem Mythos vom Weißen Enzian sehr nahe kommt, da es nahezu gänzlich weiß ist und nur vereinzelte blaue Farbpunkte enthält, wieder im Vergleich zu zwei dunkelblauen Exemplaren:



Der Weiße Enzian in Nahaufnahme, bei genauerem Betrachten erkennt man, dass sich die blauen Farbpunkte zwischen den grünen mit schwarzen Punkten durchsetzten Bereichen im Blütenkelch befinden:



Der Weiße Enzian, von vorne gesehen:



Weißer Enzian der Art Gentiana acaulis (Kochscher Enzian):



Der Weiße Enzian, von der Seite gesehen, deutlich sind die dunkelblauen Farbpunkte zu erkennen:



Noch zwei weitere Aufnahmen:






Später fand ich noch ein halbgeschlossenes Exemplar mit verdicktem Stempel:


Der Weiße Enzian (zumindest der Art Gentiana acaulis) existiert demnach tatsächlich, wenn auch mit leichten hellblauen Abstrichen bzw. vereinzelten blauen Punkten. Exemplare anderer Enzianarten mit weißer Gestalt sind mir noch nicht begegnet.

Grüße, Christian aus Moormerland

 

AW: Der Mythos vom Weißen Enzian

Hallo habe auch 2 Enziane Zuhause auf meinem Balkon, und habe auch eine weiße Blüte dabei die aber wirklich weiß ist sie weist keine blauen farb Punkte auf. Sie ist Schnee weiß und sieht auch sehr gesund aus. Es sieht nur sehr lustig Aus sie als einzige weiße unter den vielen blauen Blüten. LG. Jessy

 

AW: Der Mythos vom Weißen Enzian

Hallo, ich habe zwei von den weißen Enzian bei einer Bergtour(Juli 2013) im Zillertal gesehen.
Sie sahen so schön aus zwischen den blauen Stengelloser Enzian.Habe den weißen Enzian fotografiert.
Grüße Heidi