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Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen unserer Mitglieder" wurde erstellt von Hoefatssuechtig, 7. Dezember 2013.

  1. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Das Klettern ist seit Menschengedenken eine effektive Art der Bewegung, sei es zum Ausschau halten, zum Überwachen, zum Jagen, zur Vorbereitung auf große Touren in den Alpen, als Turnübung oder einfach nur aus Freude am Sport. In der Öffentlichkeit ist das Klettern erst nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkt ins Bewusstsein getreten, dabei begann die erste bedeutende Phase des Kletterns bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Kontinuierlich wurden nach der Erschließung der Alpen über die Normalwege immer neue und schwierigere Routen gewählt, sodass der IV. Grad um 1900 nichts Außergewöhnliches mehr war. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden sogar zahlreiche Routen mit Stellen im V. Grad begangen.

    Die Pioniere der Kletterer um 1850 waren nicht selten auch Mitglied der Turnervereine, eine Bewegung, die auf Friedrich Ludwig Jahn (1778 - 1852) und seiner Vision von der "Deutschen Turnkunst" zurückging. Bereis im Jahr 1810 formulierte er in der Erstausgabe seines wohl bekanntesten Werkes "Deutsches Volksthum" (S. 243) die These, dass Klettern, Steigen, Sich im Gleichgewicht halten sowie Berge und Felsen Erklimmen als Leibesübungen äußerst günstig für die Ertüchtigung des Deutschen Volkes seien und ohne Einfluss des Staates überall in Gang gebracht werden könnten. Diese Aussagen sind im Zusammenhang des frühen, oft völkisch geprägten Nationalismus des 19. Jahrhunderts und des Kampfes gegen die napoleonische Besetzung zu sehen, als die Rettung Preußens und eines geeinten Deutschlandes der größte Wunschgedanke war.

    Ich werde im Folgenden einige nur selten zu sehende Originalfotografien des Kletterns von 1900 bis 1914 wieder veröffentlichen, die über die Jahrzehnte in Vergessenheit geraten sind. Es handelt sich dabei häufig um historische Ansichtskarten. Der Beitrag gliedert sich wie folgt in mehrere Teile:

    Teil 1: Frühes Sportklettern und Bouldern um 1900
    Teil 2: Pioniere in Eis und Schnee
    Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz
    Teil 4: Das Phänomen Paul Preuß
    Teil 5: Frühe Kletterbilder aus dem Kaisergebirge
    Teil 6: Weitere frühe Kletterfotos
    Teil 7: Die englischen Kletter- und Fotopioniere George und Ashley Abraham

    Teil 1: Frühes Sportklettern und Bouldern um 1900

    Ich beginne mit zwölf ungewöhnlich frühen Fotografien aus den Hessigheimer Felsengärten am Neckar bei Ludwigsburg, die im Kunstverlag von Franz Joseph Huber in München veröffentlicht wurden. Die Namen des Fotografen und der Kletterer lassen sich leider nicht mehr ausfindig machen. Diese 12 Aufnahmen, die alle um das Jahr 1900 entstanden sind, zeigen kaum bekannte Seiten des frühen Sportkletterns und des frühen Boulderns im III. und IV. Grad. Wer bisher meinte, dass Bouldern und Sportklettern erst seit den 1970er Jahren existiere, wird hier eines Besseren belehrt. Die 12 Kletterfotos enthalten jeweils die unterschiedliche Art des Sportkletterns als Überschrift und dazu einen humorvollen bairischen Ausspruch.

    Hessigheimer Felsengarten01paint.jpg
    Bild01: Kamin- und Wandkletterei. "Nur net auslass'n!"



    Hessigheimer Felsengarten02paint.jpg
    Bild02: Schwarze Wand. "Da wackelt alles!"



    Hessigheimer Felsengarten03paint.jpg
    Bild03: Schlupfkamin. "Gut, dass i net dicker bin."



    Hessigheimer Felsengarten04paint.jpg
    Bild04: Weiter Schritt. "Hopla."



    Hessigheimer Felsengarten05paint.jpg
    Bild05: Am Grat. "Wann nur a Griff da war!" (Poststempel vom 12. Oktober 1906)



    Hessigheimer Felsengarten06paint.jpg
    Bild06: Am Grat. "Da hergreifen!"



    Hessigheimer Felsengarten07paint.jpg
    Bild07: Traverse. "Teuffi is der Griff fein!"



    Hessigheimer Felsengarten08paint.jpg
    Bild08: Im Spreizkamin. "Achtung! A Stoa kimmt!"



    Hessigheimer Felsengarten09paint.jpg
    Bild09: Grauer Thurm. "Jetzt steig i da drent auffi!"



    Hessigheimer Felsengarten10paint.jpg
    Bild10: Schwerer Riss. "Herrgott! I glaub net, dass i's derzwing."



    Hessigheimer Felsengarten11paint.jpg
    Bild11: Im gelben Kamin. "S' lasst scho' durch!"



    Hessigheimer Felsengarten12paint.jpg
    Bild12: Delagowand. "Sakra, is des schwer!"

    Teil 2 erscheint demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Januar 2014
  2. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 2

    Teil 2: Pioniere in Eis und Schnee

    Die sichere Fortbewegung über Eis und Schnee mithilfe von Steigeisen, Pickel, Bergstock, Holzleiter und Hanfseil war seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts in den Alpenländern gang und gäbe. Zu dieser Zeit begann auch das wissenschaftliche Interesse an den Gletschern, die ersten wagemutigen Pioniere wagten sich immer tiefer in das Eis, vermaßen Séracs, Eiskegel, Eispyramiden, Größe und Ausmaß der Gletscher. Nach dem touristischen Aufschwung der Alpinzentren Chamonix und Zermatt in der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen zudem Gletscherwanderungen und -überquerungen in Mode, wobei diese Touren häufig als Vorbereitung für die Ersteigung der Viertausender dienten. Ich werde im Folgenden zwölf Kletterfotos zwischen 1900 bis 1910 in Eis und Schnee wieder veröffentlichen.

    Pioniere in Eis und Schnee01paint.jpg
    Bild13: Eisklettern über Séracs im Gletscher Glacier des Bossons nahe Chamonix. Fotograf: Gebrüder Jullien aus Genf, um 1900 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee02paint.jpg
    Bild14: Besteigung des Pic de la Grave (3667m) im Dauphiné in Frankreich. Unbekannter Fotograf, um 1900 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee03paint.jpg
    Bild15: Überquerung einer Gletscherspalte im Gletscher Glacier des Bossons. Fotograf: Gebrüder Charnaux, Genf, um 1900 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee04paint.jpg
    Bild16: Überquerung von Eispyramiden. Unbekannter Fotograf, um 1910 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee05paint.jpg
    Bild17: Überquerung von Eispyramiden im Mont-Blanc-Gebiet. Fotograf: Auguste Couttet, Chamonix, um 1900 entstanden (Poststempel vom 13. August 1904).



    Pioniere in Eis und Schnee06paint.jpg
    Bild18: Überquerung des oberen Grindelwaldgletschers. Fotograf: Gabler, Interlaken, um 1900 entstanden (Poststempel vom 07. September 1901).



    Pioniere in Eis und Schnee07paint.jpg
    Bild19: Séracs à la Jonction nahe Chamonix. Fotograf: Gebrüder Jullien aus Genf, um 1900 entstanden (Poststempel vom 18. Februar 1902).



    Pioniere in Eis und Schnee08paint.jpg
    Bild20: Überquerung des Gletschers Glacier du Mont-de-Lans im Dauphiné in Frankreich. Fotograf: Eugene Robert, Grenoble, um 1900 entstanden (Poststempel vom 13. September 1904).



    Pioniere in Eis und Schnee09paint.jpg
    Bild21: Besteigung eines Eiskegels. Fotograf: Gebrüder Wehrli, Kilchberg ZH, um 1900 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee10paint.jpg
    Bild22: Überquerung des Gletschers Glacier des Bossons. Fotograf: Gebrüder Charnaux, Genf, um 1900 entstanden (Poststempel vom 10. August 1903).



    Pioniere in Eis und Schnee11paint.jpg
    Bild23: Besteigung von Séracs. Fotograf: H. Morthier, Zürich, um 1905 entstanden.



    Pioniere in Eis und Schnee12paint.jpg
    Bild24: Gletscherpartie. Fotograf: Gebrüder Wehrli, Kilchberg ZH, um 1900 entstanden (Poststempel vom 14. August 1902).

    Teil 3 erscheint demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  3. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 3

    Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz

    Das Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz war und ist eines der bedeutendsten Klettergebiete in Deutschland. Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten sich die ersten Pioniere an den meist senkrechten Türmen. Infolge der Turnerbewegung erleichterten sowohl die ersten Eisenbahnlinien und die Dampfschifffahrten als auch die Blüte der ersten Touristenwelle den Kletterern den Zugang zu den Sandsteinfelsen.

    Die Beschaffenheit dieses Gesteins war zudem etwas ganz Neues für Bergsteiger, die bisher nur Fingerkontakt mit den Alpen hatten. Gustav Adolf Kuhfahl (1870 - 1938) schrieb dazu 1908 in seinem Aufsatz "Die Sächsische Schweiz als Klettergebiet", erschienen in der Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Folgendes:

    Weder die übliche Bewegung im alpinen Urgestein bei Gratüberschreitungen, Wandstellen, engen Rissen oder blockgesperrten Kaminen, noch die besonderen Kletterkniffe der Dolomitensteigerei lassen sich schlechtweg mit den Anforderungen der Sandsteinklettertechnik vergleichen. An den Türmen und Felsnadeln der Sächsischen Schweiz ist für gewöhnlich nicht mit bequemen und zuverlässigen Griffen zu rechnen. Der Weg zur Höhe führt zumeist durch ein System schmaler, ausgewaschener Risse und nur selten über die freie Wand; in beiden Fällen muß der Kletterer seinen Erfolg in gründlichster Ausnützung der Reibung suchen, die an der rauhen, körnigen Fläche des Sandsteins sich in solchem Maße bietet, daß sie ein völlig neues Moment in die üblichen Formen der Kletterkunst hineinbringt. (S. 179)

    Interessanterweise entwickelte sich im Elbsandsteingebirge bereits sehr früh der Gedanke eines freien und sauberen Kletterns. Verwendete man bis ungefähr 1850 als Sicherungsanlagen noch Leitern, Kletterbäume und die ersten Eisenhaken, so verzichtete man aus sportlichem Ehrgeiz danach weitesgehend darauf, es sei denn, es handelte sich um eine Erstbegehung. Angeregt durch die sportlichen Fortschritte beim Turnen, insbesondere bei den Klimmzügen und Liegestützen zum Muskelaufbau der Oberarme, Unterarme und Finger, und durch die englische Klettertechnik "by fair means" lag oftmals der ästhetische Reiz darin, nur noch ein Seil zur Absicherung zu verwenden (siehe Fotos unten) und auch auf den Einsatz von Magnesium (ganz im Gegensatz zum heutigen Klettern) zu verzichten.

    Kuhfahl kommt zu folgendem Schluss: Die jetzige Kletterei (Stand 1908!) dagegen verzichtet grundsätzlich auf künstlich angebrachte Hilfsmittel und bedient sich in Anlehnung an die alpinen Gepflogenheiten nur einer zweckentsprechenden persönlichen Ausrüstung. (S. 186) Ähnliches beschrieb und forderte bereits 1907 Rudolf Fehrmann (1886 - 1948) im ersten Kletterführer "Der Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz".

    Kuhfahl bemerkt zudem 1908, wie sich ein Kletterer am besten kleiden solle: Schmutzig und kleiderfeindlich ist die Kaminkriecherei im Sandstein, und nur Gewebe von allerfestester Art vermögen seiner Reibung wenigstens einige Zeit lang zu widerstehen. Zur üblichen Bekleidung zählt deshalb neben einer Reisemütze ohne Schirm und neben Kletterschuhen mit weicher Hanfsohle die kurze Hose aus Kordsamt, die man an den Knieen zweckmäßigerweise gleich aus doppelten Stofflagen fertigen läßt. Den Oberkörper deckt eine enganliegende, hochgeschlossene, aber kurze Jacke aus stärksten Schifferleinen, sog. Pilotstoff, der an Ellbogen und Schulterblättern gleichfalls doppelt zu nehmen ist; für dies Kleidungsstück hat sich Schnitt und Farbe der Zuchthaustracht am besten bewährt und eingeführt, so daß eine Klettergesellschaft nicht gerade einen festlichen, vornehmen Eindruck macht. Wer schließlich gezwungen ist, seine Hände sorgfältig gegen die kleinsten Kratzer und Abschürfungen zu schützen, kann zwar bei leichteren Besteigungen Handschuhe aus Glacé- oder Wildleder tragen, an schwierigen Stellen vermag aber gerade in diesem Gestein doch nur die bloße Hand sicher zuzufassen und Unebenheiten auszunützen, die mit dem Handschuh nicht zu fühlen wären. (S. 190/191)

    Ich werde im Folgenden 13 frühe Kletterfotos aus dem Elbsandsteingebirge wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen, die eindrucksvoll das Freiklettern der sächsischen Kletterschule samt Ausrüstung und Kleidung zeigen und die Kletterfertigkeiten zwischen III.tem und V.tem Grad demonstrieren.

    Elbsandsteingebirge01ganzpaint.jpg
    Bild25 zeigt den Felsturm Barbarine um 1910, der bereits 1905 zum ersten Mal bezwungen wurde. Unbekannter Fotograf.

    Hier eine vergrößerte Darstellung dieser seltenen Klappkarte:
    Elbsandsteingebirge01apaint.jpg
    Elbsandsteingebirge01bpaint.jpg




    Elbsandsteingebirge02ganzpaint.jpg
    Bild26 zeigt den Felsturm Barbarine um 1910, der bereits 1905 zum ersten Mal bezwungen wurde. Fotograf: Alwin Keil, Dresden.

    Hier eine vergrößerte Darstellung dieser seltenen Klappkarte:
    Elbsandsteingebirge02apaint.jpg
    Elbsandsteingebirge02bpaint.jpg




    Elbsandsteingebirge03paint.jpg
    Bild27 zeigt den Felsturm Barbarine um 1910. Fotograf: Philipp Krebs, Dresden.



    Elbsandsteingebirge04paint.jpg
    Bild28 zeigt den Felsturm Barbarine im Jahr 1906. Fotograf: Trenkler, Leipzig.



    Elbsandsteingebirge05paint.jpg
    Bild29 zeigt den Felsturm Barbarine im Jahr 1906. Fotograf: Trenkler, Leipzig.



    Elbsandsteingebirge06paint.jpg
    Bild30 zeigt eine Kletterpartie an der Kleinen Steinschleuder um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge07paint.jpg
    Bild31 zeigt die Schrammsteine um 1910 mit einem Kletterer auf dem Dreifingerturm. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge08paint.jpg
    Bild32 zeigt einen Kletterer an der Lokomotive während des Überstiegs von der Pfeife nach der Esse um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge09paint.jpg
    Bild33 zeigt die Schrammsteine und Affensteine mit Kletterern auf dem Wolfsturm im Jahr 1913. Fotograf: Th. C. Ruprecht, Dresden.



    Elbsandsteingebirge10paint.jpg
    Bild34 zeigt mehrere Kletterer auf der Zinne des Falkensteins im Schrammsteingebiet im Jahr 1907. Fotograf: Th. C. Ruprecht, Dresden.



    Elbsandsteingebirge11paint.jpg
    Bild35 zeigt zwei Kletterer am Zuckerhut am Gabrielensteige um 1910. Fotograf: Trenkler, Leipzig.



    Elbsandsteingebirge12paint.jpg
    Bild36 zeigt zwei Kletterer auf dem Zuckerhut am Gabrielensteige um 1910. Fotograf: Trenkler, Leipzig.



    Elbsandsteingebirge13paint.jpg
    Bild37 zeigt eine typische Kaminkletterei im Elbsandsteingebirge im Jahr 1905. Fotograf: Gustav Adolf Kuhfahl.

    Die Fortsetzung von Teil 3 folgt demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  4. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 3 Fortsetzung

    Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz Fortsetzung

    Elbsandsteingebirge14paint.jpg
    Bild38 zeigt zwei Kletterer an der Lokomotive um 1905. Unbekannter Fotograf.


    Oscar Schuster (1873 - 1917) war einer der bedeutendsten Erschließer im Elbsandsteingebirge. Seine wohl bekannteste Erstbegehung war die 1. Besteigung über die Ostwand auf den Falkenstein am 27. September 1892, die später als Schusterweg bekannt wurde und Schwierigkeiten im III.ten Grad aufweist.

    Elbsandsteingebirge15paint.jpg
    Bild39 zeigt Oscar Schuster um 1900. Unbekannter Fotograf.

    Ich veröffentliche im Folgenden wieder seine Erinnerungen an diese denkwürdige Kletterfahrt:

    Der erste Versuch, diesen kühnen Wart zu bezwingen, den ich mit meinem Freunde M. Klimmer aus Dresden unternahm, mißlang. Es war um 1891, wenn ich nicht irre. Wir gingen über Postelwitz zur Westseite des Berges. Ich versuchte daselbst in die Höhe zu klettern, hatte aber kein Glück; nun wandten wir uns gegen Norden (oder besser gesagt Nordwesten), wo eine steile Gasse durch die Wand hin abzieht, die aber ziemlich hoch oben abbricht. Ein sehr steiler Kamin vermittelt den Anstieg zur Gasse. Da aber der Fels naß war, so gelang der Versuch nicht - vielleicht ist ein Hinaufkommen ohne künstliche Hilfsmittel sogar ganz ausgeschlossen. Nun ging's durch greuliches Gebüsch auf die Ostseite. Hier fanden wir eine Leiter versteckt, kurz darauf eine zweite. Mit Mühe wurde eine derselben wieder zum Kamin zurückgebracht und angelegt. Trotzdem war ein Hinaufkommen nicht möglich. Nun ging's mit der Leiter wieder zur Ostseite. Dort machten wir trotz des Regens einen Versuch in dem jetzt gewöhnlich zum Anstieg benutzten Kamin. Endlich gaben wir, ohne zur ersten Terrasse gelangt zu sein, den Versuch auf und wanderten nach Schandau zurück.

    Die 1. Besteigung über die Ostwand
    Dienstag, 27. Sept. 1892

    Früh 7h 5m fuhr ich mit Klimmer vom Böhmischen Bahnhof ab. Über Schandau wanderten wir durch den Lattengrund zum Schrammtor. Dort ging es pfadlos zur östlichen Wand des Falkensteins. Dieses Mal gelang es uns, den unteren Kamin, der oben sehr glatt wird und nur wenig Griffe besitzt, zu besiegen und auf das erste Band zu gelangen. Dieses verfolgten wir in nördlicher Richtung, bis es abriß. Böse Platten erhoben sich unmittelbar über uns; es schien unmöglich, die Wand zu erklettern. Da machte ich den Vorschlag, die unter der Wand stehengebliebene Leiter heraufzuholen und an den Platten anzulegen. Nach harter, etwa einstündiger Arbeit hatten wir die Leiter glücklich am Seile über den Kamin hinaufgeschafft und an den Platten angelegt. Leider reichte dieselbe nur etwa 5 m hoch, dann begann die Kletterei. Dieselbe gestaltete sich zu einem sehr bösen Stück Arbeit. Ungemein glatt und abschüssig erheben sich die Platten, von kurzen Absätzen unterbrochen. Es geht direkt aufwärts, bis ein schmales Band den Ausweg nach links zu einem zweiten Bande zeigt, über dem sich die Wand überhängend erhebt. Man wendet sich nun mehr gegen die Nordwestseite. Ein Spalt wird übersetzt, dann geht es auf dem Bauche über zwei Platten aufwärts, über die Überhänge hineinragen.

    Nach Überwindung dieses Stückes steigt man direkt durch einen kleinen Spalt aufwärts zu einer starken Kiefer. Ein horizontales Band wird nun nach rechts verfolgt und darauf wieder ziemlich schlecht zu einem zweiten Baum direkt angestiegen. Dieses Stück war unter den damaligen Zuständen das gefährlichste der ganzen Tour. Schmale Grasbänder nur machten ein Hinaufkommen möglich. Dieselben trat ich beim Abstieg zum Teil ab (jetzt ist an dieser Stelle ein Seil an einem Eisenstift befestigt). Es folgt nun abermals eine Platte, die zu einer merkwürdigen Felsenverklüftung hinaufführt. Diese Verklüftung wird durchstiegen, man gelangt wieder zu einem Baumstamm. Nun geht's im Reitsitz - das rechte Bein hängt frei über eine Riesenplatte hinab - hinüber nach rechts zu einem Band. Hier verloren wir viel Zeit. Ich machte an verschiedenen Stellen Versuche, die aber nicht zum Ziele führten. Schließlich verfolgte ich das Band nach links zu einer Art Felsnische. Durch diese geht es mit guten Griffen hinauf auf einen breiten Absatz, der ziemlich tief in das Massiv des Berges einbiegt. Ein Riß vermittelt den weiteren Anstieg. Derselbe wird jedoch nicht bis zum oberen Ende verfolgt, sondern etwa in der Mitte auf ein ganz schmales Band gegen links ausgestiegen, das zum stolzen Gipfel hinanleitet. 1h 10m war derselbe besiegt. Er ist ziemlich unregelmäßig gestaltet und zeigt - da große Zerklüftung herrscht - mehrere Spitzen.

    Auf der mittleren Spitze finden sich Initialen. Ziemlich abgespannt ließen wir uns nieder und betrachteten die herrliche Aussicht, deren Beschreibung ich einer kompetenteren Feder überlasse. Da wir den Abstieg um keinen Preis wieder auf der Anstiegsroute nehmen wollten, entschlossen wir uns, gegen Nordwesten auf der Route unserer Vorgänger abzusteigen. Anfangs geht's ziemlich leicht durch einen Spalt, der aber bald umbiegt und senkrecht wird. Nun heißt es mit großem Schritte eine tiefe Spalte übersetzen. Man kommt nun in die Felsgasse, die vielleicht richtiger mit dem Namen Kessel belegt wird. Es geht einige Schritte auf dem Bande, dann heißt es einen zweiten Spalt übersetzen. Glatte Platten, in denen man noch die ganz mit Moos bewachsenen eingehauenen Spuren der ersten Ersteiger wahrnehmen konnte, führten hinunter zu einem Felsenloch, unterhalb dessen die Wand auf einige Meter senkrecht glatt zu einem breiten Bande abfiel.

    Ich setzte mich im Loch fest und ließ Klimmer auf das Band hinab. Da er von diesem wegen der Wände auf den Grashang nicht absteigen konnte, ging er an das andere Ende des horizontalen Bandes (Länge etwa 25 m) und sprang dann über eine kleine Wand zu dem Grashang hinab, der - ringsum von Wänden umschlossen - die untere Stufe des erwähnten Felskessels bildet. Nur ein Kamin öffnet einen Ausweg nach unten. Da derselbe aber sehr schlecht erschien, so fing die Sache an bedenklich zu werden. Konnten wir denselben nicht forcieren, so waren wir in der schönsten Mausefalle; denn das Seil langte bei weitem nicht, uns auch den Rückzug zu sichern. So entschloß ich mich, Klimmer zum Rückzug zu rufen. Da Klimmer nicht direkt auf das Band kommen konnte, mußte er wieder an der Stelle den Aufstieg versuchen, über die er etwas voreilig hinabgesprungen war. Aber o Schrecken! Unmöglich! Sechs oder sieben Male machte er resultatlose Angriffe; endlich überwand er in halber Verzweiflung doch die Stelle. Nun stand er bald bei mir. Der Rückzug nach dem Gipfel mußte also angetreten werden und ging gut vonstatten. Ich muß gestehen, daß es mir vor dem Abstieg bangte. Doch wir müssen hinab! Und das Vorhaben gelang. 1/2 4 Uhr nachmittags erreichten wir das untere Band.

    Elbsandsteingebirge16paint.jpg
    Bild40 zeigt Oscar Schuster um 1910. Unbekannter Fotograf.

    Walter Fischer, langjähriger Seilgefährte von Schuster, sagte bei der Einweihung der Oscar-Schuster-Plakette am Falkenstein am 17. Oktober 1919 (siehe Foto) Folgendes über ihn:

    Überall zeigte er sich als Meister. Unerschrocken und dabei von maßloser Besonnenheit führte er mit unbeugsamer Tatkraft die einmal begonnene Tour aus; hatte aber auch Selbstüberwindung genug, sie abzubrechen, wenn es die Notwendigkeit gebot und so schwer es ihm auch ankommen mochte, umzukehren. Ein glänzender Führer war er, ein ebenso glänzender Begleiter. Oscar Schuster hinter sich zu wissen, bedeutete das beruhigende Bewußtsein, das schweren Stellen viel von ihrer Schwierigkeit, gefährlichen den Hauptteil des Gefühls ihrer Gefahr nahm.

    Elbsandsteingebirge17paint.jpg
    Bild41 zeigt die Schuster-Plakette am Falkenstein. Unbekannter Fotograf.

    Oscar Schuster führte zudem von 1903 bis 1916 zahlreiche Neutouren im Kaukasus durch. Im Winter 1916 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und starb am 02. Juni 1917 im Internierungslager in Astrachan an der Wolga infolge einer Herzlähmung.

    Ein ähnlich schweres Schicksal traf auch den bereits erwähnten Rudolf Fehrmann, der nicht nur den ersten bedeutenden Kletterführer über die Sächsische Schweiz ("Der Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz" von 1907, siehe die drei Kartenskizzen von ihm daraus am Ende dieser Fortsetzung) schrieb, sondern auch einige Erstbegehungen für sich verbuchen konnte. Er starb am 06. März 1948 im Speziallager Nr. 9 Fünfeichen in Neubrandenburg an den unmenschlichen Haftbedingungen im sowjetischen Internierungslager.

    Ein weiterer bedeutender Erschließer in der Sächsischen Schweiz war der Amerikaner Oliver Perry-Smith (1884 - 1969), der bis zum Ausdruck des Ersten Weltkrieges ingesamt über 50 Erstbegehungen unternahm und dabei im Jahr 1913 - wahrscheinlich zum ersten Mal - Schwierigkeiten im VI. Grad (!) bezwang.

    Elbsandsteingebirge18paint.jpg
    Bild42 zeigt Oliver Perry-Smith um 1960. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge19paint.jpg
    Bild43 zeigt Oliver Perry-Smith am Quergang des Südrisses am Falkenstein im Jahr 1914 mit Schwierigkeiten bis zum VI. Grad, also vor nahezu genau 100 Jahren! Unbekannter Fotograf.

    Ich werde im Folgenden 7 beeindruckende Zeichnungen aus der Feder von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907 wieder veröffentlichen, der markante Kletterszenen im Elbsandsteingebirge detailgetreu umsetzte.

    Elbsandsteingebirge20paint.jpg
    Bild44 zeigt die Torsteinwand am Vorderwinkel (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge21paint.jpg
    Bild45 zeigt den Türkenkopf bei Rathen (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge22paint.jpg
    Bild46 zeigt schwieriges Klettern in einem trichterförmig verengten Kamin (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge23paint.jpg
    Bild47 zeigt schwieriges Klettern in einem Stemmkamin (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge24paint.jpg
    Bild48 zeigt schwierige Wandkletterei (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge25paint.jpg
    Bild49 zeigt ein breites Felsband mit Überhang (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).



    Elbsandsteingebirge26paint.jpg
    Bild50 zeigt schwieriges Klettern in einem Kriechband am Falkenstein, an der sogenannten Überfallstelle (siehe Beschreibung von Oscar Schuster oben) (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907).

    Es folgen nun insgesamt fünf Kartenskizzen aus dem Elbsandsteingebirge aus dem Jahr 1907 zur besseren Orientierung.

    Elbsandsteingebirge27paint.jpg
    Bild51 zeigt die Kartenskizze der Dom- und Affensteingruppe (Zeichnung von Rudolf Fehrmann aus dem Jahr 1907, erstmals in seinem Kletterführer veröffentlicht).



    Elbsandsteingebirge28paint.jpg
    Bild52 zeigt die Kartenskizze der Falkenstein- und Schrammsteingruppe (Zeichnung von Rudolf Fehrmann aus dem Jahr 1907, erstmals in seinem Kletterführer veröffentlicht).



    Elbsandsteingebirge31paint.jpg
    Bild53 zeigt die Kartenskizze vom Osterturm in der Schrammsteingruppe (Zeichnung von Rudolf Fehrmann aus dem Jahr 1907, erstmals in seinem Kletterführer veröffentlicht).




    Elbsandsteingebirge29paint.jpg
    Bild54 zeigt den Hohen Torstein und die Schrammsteingruppe von Westen, linke Hälfte (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907 nach einer Aufnahme von Gustav Adolf Kuhfahl).




    Elbsandsteingebirge30paint.jpg
    Bild55 zeigt den Hohen Torstein und die Schrammsteingruppe von Westen, rechte Hälfte (Zeichnung von Otto Rüdinger aus dem Jahr 1907 nach einer Aufnahme von Gustav Adolf Kuhfahl).

    Teil 4 folgt demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  5. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 4

    Teil 4: Das Phänomen Paul Preuß

    Paul Preuß (1886 - 1913) war einer besten Felskletterer und Bergsteiger seiner Zeit. Er vertrat dabei den Ansatz, dass man ohne künstliche Hilfsmittel in die Berge gehen solle, und lehnte den Einsatz von Haken vehement ab. Seine Bedeutung für das Freiklettern ist bis heute ungebrochen. In seinem kurzen Leben bewältigte er über 1000 Bergtouren, davon weit über 120 Erstbegehungen. Die wohl bekannteste Erstbegehung war die abweisende Ostwand der Guglia di Brenta (Campanile Basso, 2883m) am 28.07.1911 mit Schwierigkeiten im V. Grad.

    Ich werde im Folgenden einige selten zu sehende Fotografien wieder veröffentlichen, die ihn und seine Begleiter beim Klettern zeigen. Die Aufnahmen sind dem mittlerweile längst vergriffenen und nur sehr schwer erhältlichen, italienischen Buch "Preuss - l'Alpinista leggendario" von Severino Casara (1903 - 1978), im Verlag Longanesi & C. in Mailand 1970 erschienen, entnommen.

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    Bild56 zeigt Paul Preuß in seiner Wohnung in der Adalbertstraße 92 in München im Winter 1912, Fotograf: Ugo di Vallepiana (1890 - 1978).



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    Bild57 zeigt Paul Preuß am Ausgang des Pfann-Kamins im Totenkirchl (2190m) im Kaisergebirge am 31.10.1910, Fotograf: Paul Relly, enger Freund und Kletterpartner von Paul Preuß.



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    Bild58 zeigt Paul Preuß mit Emmy Eisenberg und Walter Schmidkunz (1887 - 1961) in Wolkenstein in Gröden am 12.08.1911, Fotograf: Rudolf Redlich.



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    Bild59 zeigt Paul Preuß an der Ellmauer Halt (2344m) im Kaisergebirge am 12.05.1912, Fotograf: Fried Henning.



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    Bild60 zeigt Paul Preuß auf dem Gipfel des Predigtstuhls (2116m) im Kaisergebirge, links Paul Relly, am 23.07.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild61 zeigt Paul Relly an der Guglia di Brenta (Campanile Basso, 2883m) am 28.07.1911, Fotograf: Paul Preuß.



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    Bild62 zeigt Paul Preuß mit seiner Schwester Mina Preuß an der Guglia di Brenta (Campanile Basso, 2883m) am 28.07.1911, Fotograf: Paul Relly.



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    Bild63: Paul Preuß betrachtet die Ostwand der Guglia di Brenta (Campanile Basso, 2883m) am 28.07.1911, bevor er sie free solo durchstieg (mit Schwierigkeiten im V. Grad), Fotograf: Paul Relly.



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    Bild64: Paul Preuß steigt in die Ostwand der Guglia di Brenta (Campanile Basso, 2883m) am 28.07.1911, Fotograf: Paul Relly.



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    Bild65 zeigt Paul Preuß in der Ostwand der Rosengartenspitze (2981m), Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild66 zeigt Paul Preuß in der Südwand der Grohmannspitze (3126m), vorne Annie Gibian, am 8.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild67 zeigt Paul Preuß mit Emmy Eisenberg in der Südwand des Innerkoflerturms (3081m) am 13.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild68 zeigt Paul Preuß mit Emmy Eisenberg in der Südwand des Innerkoflerturms (3081m) am 13.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild69 zeigt Paul Preuß mit seiner Schwester Mina Preuß auf dem Gipfel der Rosengartenspitze (2981m) am 19.08.1911, Fotograf: Paul Relly.



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    Bild70 zeigt Paul Preuß mit Emmy Eisenberg (Bildmitte) und Annie Gibian (links) auf dem Gipfel der Grohmannspitze (3126m) am 08.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild71 zeigt Paul Preuß in der Ostwand des Zahnkofels (ital. Dente del Sassolungo, 3001m) am 16.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild72: Paul Preuß ruht sich in der Ostwand der Rosengartenspitze (2981m) aus, am 19.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild73 zeigt Paul Preuß in der Ostwand der Rosengartenspitze (2981m) am 19.08.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild74 zeigt Paul Preuß an der Nordkante des Predigtstuhls (2116m) im Kaisergebirge, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild75 zeigt Paul Preuß an der Nordkante des Predigtstuhls (2116m) im Kaisergebirge, Fotograf: Walter Schmidkunz.

    Die Fortsetzung von Teil 4 folgt demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  6. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 4 Fortsetzung

    Teil 4: Das Phänomen Paul Preuß Fortsetzung

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    Bild76 zeigt Paul Preuß auf dem Gipfel der Karlspitze im Kaisergebirge am 06.07.1911, Fotograf: Walter Bing, Freund und Kletterpartner von Paul Preuß.



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    Bild77 zeigt Paul Preuß auf dem Weg zur Thurwieserspitze (3652m) in der Ortlergruppe am 11.08.1910, Fotograf: Paul Relly.



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    Bild78 zeigt Paul Preuß auf dem Weg zur Thurwieserspitze (3652m) in der Ortlergruppe am 11.08.1910, Fotograf: Paul Relly.



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    Bild79 zeigt Paul Preuß im Schiefen Riss am Totenkirchl (2190m) im Kaisergebirge, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild80 zeigt Paul Preuß in der Nordwand des Hochtors (2369m) im Gesäuse am 21.09.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild81 zeigt Paul Preuß in der Nordwand des Hochtors (2369m) im Gesäuse am 21.09.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild82 zeigt Paul Preuß in der Nordwand des Hochtors (2369m) im Gesäuse am 21.09.1911, Fotograf: Walter Schmidkunz.



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    Bild83 zeigt Paul Preuß vor einer Berghütte um 1910, Unbekannter Fotograf.



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    Bild84 zeigt Mina Preuß in Altaussee um 1910, Fotograf: Paul Preuß.



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    Bild85 zeigt Tita Piaz (1879 - 1948) um 1910, italienischer Bergführer, exzellenter Bergsteiger und Felskletterer, Freund von Paul Preuß, Unbekannter Fotograf.



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    Bild86 zeigt Hans Dülfer (1892 - 1915) um 1910, einen der besten Kletterer seiner Zeit, Freund von Paul Preuß, Unbekannter Fotograf.



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    Bild87 zeigt Hans Fiechtl (1883 - 1925) um 1910 beim Klettern, Fiechtl war Bergführer und einer der besten Kletterer seiner Zeit, Unbekannter Fotograf.



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    Bild88 zeigt Paul Preuß an der Westlichen Törlspitze (2457m) im Wettersteingebirge am 27.05.1912, Fotograf: Walter Bing.



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    Bild89 zeigt Paul Preuß mit Fried Henning (rechts) mit Skiausrüstung im Floitental auf dem Weg zur Greizer Hütte am 29.05.1912, Fotograf: Walter Bing.



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    Bild90 zeigt Paul Preuß mit Walter Bing (rechts) in Luttach im Ahrntal am 02.06.1912, Fotograf: Fried Henning.



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    Bild91 zeigt Paul Preuß um 1910, Fotograf: Alfred Asal.



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    Bild92 zeigt Paul Preuß mit Hans Reinl (links) vor der Zwieselalm im Gosaukamm am 16.09.1913, Fotograf: Karl Günther Freiherr von Saar (1878 - 1918).



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    Bild93: eines der letzten Bilder von Paul Preuß vor der Zwieselalm im Gosaukamm am 17.09.1913, Fotograf: Karl Günther Freiherr von Saar (1878 - 1918).



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    Bild94 zeigt die Unglücksstelle des tödlichen Bergunfalls von Paul Preuß an der Nordkante des Mandlkogels im Gosaukamm am 03.10.1913, Fotograf: Paul Relly. Das obere Kreuz zeigt diejenige Stelle, an der Preuß zum letzten Mal ein kleines Steinmännchen hinterließ, das untere Kreuz diejenige Stelle, auf die Preuß aufschlug, und der Pfeil die Richtung, in die der Leichnam gezogen wurde.



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    Bild95 zeigt die erste Seite des privaten Tourenbuchs von Paul Preuß aus dem Jahr 1911, auf die er sich einen Textausschnitt von Oskar Erich Meyer (1883 - 1939), einem damals sehr bekannten Alpinschriftsteller und Bergsteiger, als persönlichen Leitspruch notiert hat. Fotograf dieser Handschrift: Severino Casara (1903 - 1978).

    Ich transkribiere:
    "Wir, die wir in den Bergen nicht nur die Schönheit sondern auch den Kampf suchen, und durch den Kampf die Schönheit, die aus unserer eigenen Seele kommt, wir wissen ganz genau, daß ein Zufall uns einmal aus Siegern zu Besiegten machen kann. Nur wer dies nicht einsieht, spielt leichtsinnig mit seinem Leben; wer das Spiel klar überschaut und trotzdem "Ja" zu dem Spiele sagt, den darf man nicht schelten; es gibt Gewinne, die des höchsten Einsatzes wert sind."
    O. E. Meyer. Breslau Allein aufs Weismies. M. d. D. OE. A. V.

    Das Zitat stammt ursprünglich aus dem Aufsatz "Allein auf die Weißmies, 4031m" von Oskar Erich Meyer, der in den Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, redigiert von Heinrich Hess, im Jahr 1909 erschien, und zwar in der Nummer 14 vom 31. Juli 1909. Paul Preuß hat jedoch ein paar Stellen daraus leicht umformuliert, die richtige Textpassage lautet wie folgt:

    Wir, die wir nicht allein die Schönheit in den Bergen wollen, sondern auch den Kampf, oder durch den Kampf die Schönheit, die aus unserer eigenen Seele kommt - wir sehen es klar und ruhig, daß ein Zufall uns einmal aus Siegern zu Besiegten machen kann. Nur wer dies nicht sehen will, spielt leichtsinnig mit dem Leben. Wer das Spiel klar überschaut und trotzdem "ja" zu dem Spiele sagt, den soll man nicht schelten. Und es gibt Gewinne, die des höchsten Einsatzes wert sind.

    Teil 5 folgt demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  7. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 5

    Teil 5: Frühe Kletterbilder aus dem Kaisergebirge

    Das Kaisergebirge zählt seit Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Klettergebiete in den Ostalpen. Nahezu alle großen Bergsteiger haben hier ihre Spuren hinterlassen: Josef Enzensperger, Paul Preuß, Hans Fiechtl, Hans Dülfer, Georg Leuchs, um nur einige Namen der frühen Erschließer bis 1914 zu nennen. Ich werde im Folgenden einige selten zu sehende Aufnahmen bis 1912 wieder veröffentlichen, die vor allem die Totenkirchl-Ostwand (2190m) zeigen, die erstmals am 23. Juli 1902 von Georg Leuchs (1876 - 1944) und Adolf Schulze (1880 - 1971) durchstiegen wurde. Am 4. Juni 1913 fanden Hans Dülfer (1892 - 1915) und Werner Schaarschmidt (1887 - 1943) eine noch anspruchsvollere Route mit Stellen im III. und IV. Grad.

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    Bild96 zeigt ein luftiges Abseilmänover im Kaisergebirge im Jahr 1912. Fotograf: Anton Karg (1835 - 1919).



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    Bild97 zeigt die Nadel am Führerweg am Totenkirchl im Jahr 1909. Fotograf: Anton Karg (1835 - 1919).



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    Bild98 zeigt zwei Kletterer in der Totenkirchl-Ostwand im Jahr 1908. Fotograf: B. Lehrburger.



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    Bild99 zeigt zwei Kletterer in der Totenkirchl-Ostwand im Jahr 1909. Fotograf: Anton Karg (1835 - 1919).



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    Bild100 zeigt die Traverse zwischen dem rosigen Kamin und Zottkamin am Totenkirchl im Jahr 1912. Fotograf: Anton Karg (1835 - 1919).



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    Bild101 zeigt zwei Kletterer im Kamin am Totenkirchl um 1905. Fotograf: J. M. Peters.



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    Bild102 zeigt einen Kletterer im Schiefen Riss am Totenkirchl im Jahr 1912. Fotograf: Anton Karg (1835 - 1919).



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    Bild103 zeigt einen Kletterer an der Ellmauer Halt (2344m) um 1905. Unbekannter Fotograf.


    Die folgenden 8 Aufnahmen mit frühen Kletterbildern bis 1904 sind dem Werk "Josef Enzensperger. Ein Bergsteigerleben.", herausgegeben vom Akademischen Alpenverein München, 1. Auflage von 1905, entnommen.

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    Bild104 zeigt die Traverse vom Zottkamin zum rosigen Kamin am Totenkirchl im Jahr 1904. Fotograf: G. A. Guyer.



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    Bild105 zeigt einen Kletterer im Schiefen Riss am Totenkirchl im Jahr 1904. Fotograf: Adolf Schulze (1880 - 1971).



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    Bild106 zeigt die Abseilstelle in die Winklerscharte beim Totenkirchl im Jahr 1904. Fotograf: Adolf Schulze (1880 - 1971).



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    Bild107 zeigt eine Kletterstelle am Predigtstuhl (2116m) im Jahr 1904. Fotograf: Felix von Cube (1876 - 1964).



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    Bild108 zeigt die Abseilstelle zwischen Haupt- und Nordgipfel des Predigtstuhls im Jahr 1904. Fotograf: Felix von Cube (1876 - 1964).



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    Bild109 zeigt die Haltplatten bei der Ellmauer Halt im Jahr 1904. Fotograf: L. L. Kleintjes.



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    Bild110 zeigt eine Kletterstelle am Totenkirchl im Jahr 1904. Fotograf: Adolf Schulze (1880 - 1971).



    Kaisergebirge16paint.jpg
    Bild111 zeigt den Führerkamin am Totenkirchl im Jahr 1904. Fotograf: L. L. Kleintjes.


    Teil 6 folgt demnächst.

    Ankündigung: Es wird noch einen 7. Teil geben, der sich mit den englischen Kletter- und Fotopionieren George und Ashley Abraham beschäftigen wird.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  8. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 6

    Teil 6: Weitere frühe Kletterfotos

    Die folgenden 16 historischen Ansichtskarten zeigen eindrucksvolle Kletterpartien in den Stubaier Alpen, im Karwendel, in den Kalkkögeln, in Frankreich und in der Schweiz.

    Weitere Kletterfotos01paint.jpg
    Bild112 zeigt einen Kletterer in den Stubaier Alpen um 1905. Fotograf: Fritz Gratl.

    Hier eine Detailansicht von Bild112, die die damaligen Kletterschuhe (hier ohne Eisenbeschlag) um 1900 zeigt:

    Weitere Kletterfotos01Detailpaint.jpg




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    Bild113 zeigt vier Kletterer in der Einstiegswand am Ostturm der Kalkkögel im Jahr 1908. Fotograf: B. Lehrburger.



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    Bild114 zeigt zwei Kletterer in der Pfriemeswand in den Stubaier Alpen im Jahr 1909. Fotograf: B. Lehrburger.



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    Bild115 zeigt zwei Kletterer auf dem Spöttl-Weg am Ostturm der Kalkkögel im Jahr 1908. Fotograf: B. Lehrburger.



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    Bild116 zeigt einen Kletterer, der sich im Jahr 1909 am Kumpfkargrat im Karwendel abseilt. Fotograf: B. Lehrburger.



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    Bild117 zeigt einen Kletterer im Karwendel um 1905. Fotograf: Fritz Gratl.



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    Bild118 zeigt zwei Kletterer in der Schweiz um 1900. Fotograf: Gebrüder Wehrli.



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    Bild119 zeigt einen Kletterer am Mont Salève (1379m) in den Savoyer Voralpen in Frankreich um 1900. Fotograf: L. Fauraz. Man beachte den Tricouni-Beschlag (gezackte und gebogene Eisenwinkel) der Kletterschuhe.



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    Bild120 zeigt einen Kletterer am Mont Salève (1379m) in den Savoyer Voralpen in Frankreich um 1900. Fotograf: Gebrüder Jullien.



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    Bild121 zeigt die Besteigung einer Aiguille ("Felsnadel") im Mont-Blanc-Massiv um 1900. Fotograf: G. Tairraz.



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    Bild122 zeigt die Besteigung der Les Diablerets ("Teufelshörner", 3210m) in den Berner Alpen um 1900. Fotograf: Gebrüder Charnaux.



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    Bild123 zeigt einen Kletterer am Einstieg des Treptow-Kamins am Grasleitenturm (2568m) in der Rosengartengruppe in den Dolomiten um 1905. Fotograf: Wilhelm Müller.



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    Bild124 zeigt die Besteigung des Kruppenfels in den Vogesen in Frankreich um 1910. Fotograf: Gebrüder Metz.



    Weitere Kletterfotos14paint.jpg
    Bild125 zeigt vier Kletterer in der Schweiz um 1910. Unbekannter Fotograf.



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    Bild126 zeigt den König Albert I. von Belgien (1875 - 1934) beim Klettern um 1910. Fotograf: Ern. Thill.



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    Bild127 zeigt den König Albert I. von Belgien (1875 - 1934) beim Klettern um 1910. Fotograf: Ern. Thill.

    Teil 7 folgt demnächst.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  9. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Teil 7

    Teil 7: Die englischen Kletter- und Fotopioniere George und Ashley Abraham

    George Abraham (1870 - 1965) und Ashley Abraham (1876 - 1951) waren zwei Brüder, die aus dem Ort Keswick in der Grafschaft Cumbria im Nordwesten Englands stammten und dort im späteren Nationalpark Lake District nicht nur zahllose Gipfel, Wände und Grate bestiegen sowie an Felsblöcken um 1900 boulderten, sondern auch in Hunderten von Fotografien diese samt eindrucksvoller Kletterpartien festhielten. Oftmals überwanden sie dabei Schwierigkeiten bis zum IV. Grad und meisterten bei ihren Bouldergängen sogar noch höhere Anforderungen. George und Ashley eröffneten ein Fotografengeschäft und vertrieben Ansichtskarten. Der Lake District war ihr bevorzugtes Gebiet, jedoch unternahmen sie auf ihren Reisen in die Alpen auch Routen auf das Matterhorn und auf die Drei Zinnen. Mit der Schließung des Fotofachgeschäftes nach ihrem Tod im Jahr 1967 gerieten sie in Vergessenheit, bis der englische Bergsteiger und Journalist Alan Hankinson (1926 - 2007) sie in den 1970er Jahren wieder entdeckte. Da aber dessen Bücher mittlerweile ebenfalls vergriffen sind, ist der Name George und Ashley Abraham nur noch Wenigen heutzutage ein Begriff. In ihrer Blütezeit zwischen 1890 und 1920 hinterließen sie beim Betrachter aufgrund der spektakulären Kletterszenen und aufgrund der ungewöhnlich hohen Bildqualität und Tiefenschärfe ein großes Staunen, wenn auch die beiden english gentlemen (man beachte ihre Kleidung beim Klettern) durchaus Kopfschütteln auslösten.

    Ich werde im Folgenden einige selten zu sehende Fotografien wieder veröffentlichen, die George und Ashley Abraham und ihre Begleiter beim Klettern und Bouldern zeigen. Die Aufnahmen sind dem mittlerweile längst vergriffenen und nur sehr schwer erhältlichen, englischen Buch "Camera on the Crags" von Alan Hankinson (1926 - 2007), im Verlag Heinemann Educational Books in London 1975 erschienen, entnommen. Zum Schluss gibt es noch eine originale Ansichtskarte der Abraham-Brüder.

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    Bild128 zeigt George und Ashley Abraham um 1935 in traditioneller Bergsteigerkleidung nach Beendigung ihrer aktiven Kletterkarriere.



    Abraham Brothers02paint.jpg
    Bild129 zeigt Owen Glynne Jones (1867 - 1899), englischer Spitzenkletterer (erreichte bereits den V. Grad), Vorbild und häufiger Kletterpartner der Abraham-Brüder um 1895.



    Abraham Brothers03paint.jpg
    Bild130 zeigt Owen Glynne Jones beim Klettern im groben Sandstein bei Derbyshire um 1895.



    Abraham Brothers04paint.jpg
    Bild131 zeigt Dr. Joseph Collier beim Bouldern an der steinernen Hauswand eines Postpferdestalls um 1900.



    Abraham Brothers05paint.jpg
    Bild132 zeigt Dr. Joseph Collier beim Bouldern am Y-Block in Mosedale um 1900. Man beachte die Schwierigkeit des Boulderproblems.

    Hier eine Detailansicht seiner ausgefeilten Bouldertechnik:

    Abraham Brothers05Detailpaint.jpg




    Abraham Brothers06paint.jpg
    Bild133 zeigt sechs Personen beim Bouldern am Gash Rock in Langstrath um 1900. Man beachte die Lady (zweite von rechts) in Knickerbockerhosen.



    Abraham Brothers07paint.jpg
    Bild134 zeigt die neue Route durch die Westwand des Pillar Rock (892m) um 1900.



    Abraham Brothers08paint.jpg
    Bild135 zeigt John Wilson Robinson, W. Blunt und V. Blake am Scafell Pinnacle nahe des Scafell Pike (978m) um 1900. Man beachte die etwas dürftige Sicherung am Seil.



    Abraham Brothers09paint.jpg
    Bild136 zeigt George Abraham und den Bergführer Gaspard aus der Dauphiné um 1900 am Scafell Pinnacle nahe des Scafell Pike (978m).

    Hier eine Detailansicht, die die mit Eisen beschlagenen Kletterschuhe zeigt:

    Abraham Brothers09Detailpaint.jpg




    Abraham Brothers10paint.jpg
    Bild137 zeigt einen englischen Kletterer am Eagle's Nest Ridge am Great Gable (899m) um 1895.



    Abraham Brothers11paint.jpg
    Bild138 zeigt die Besteigung des Kern Knotts Crack am Great Gable (899m) um 1897.



    Abraham Brothers12paint.jpg
    Bild139 zeigt George Abraham und einen weiteren Kletterer am Kern Knotts Crack am Great Gable (899m) um 1900.



    Abraham Brothers13paint.jpg
    Bild140 zeigt George Abraham in der Nordwand des Great Gable (899m) in der mittleren Gully-Route um 1900. Die damalige Sicherung am Seil sowie die mit Eisen beschlagenen Schuhe sind gut zu erkennen.



    Abraham Brothers14paint.jpg
    Bild141 zeigt zwei Kletterer am Milestone Buttress ("Markstein" und "Pfeiler") am Tryfan (188m) in Wales um 1900.



    Abraham Brothers15paint.jpg
    Bild142 zeigt George Abraham bei der Erstbegehung des Crowberry Ridge ("Crowberry-Grat") am Buachaille Etive Mòr (533m) in Schottland im Jahr 1900.



    Abraham Brothers16paint.jpg
    Bild143 zeigt George Abraham mit einem Kletterpartner am Cobbler (auch "Ben Arthur", 884m, genannt) in Schottland im Jahr 1900.



    Abraham Brothers17paint.jpg
    Bild144 zeigt zwei Kletterer bei der Ersteigung der Felsnadel Inaccessible Pinnacle am Sgùrr Dearg (986m) auf der schottischen Insel Skye um 1900.



    Abraham Brothers18paint.jpg
    Bild145 ist eine originale Ansichtskarte der Abraham-Brüder um 1900 und zeigt die Kletterstelle der "Schulter" am Hörnligrat am Matterhorn.

    Damit endet der Beitrag. Wenn die insgesamt 152 Bilder und die zahlreichen Beschreibungen ein neues facettenreiches Licht auf die Geschichte des Kletterns und Boulderns zwischen 1900 und 1914 geworfen haben, ist mein Ziel erreicht.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  10. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Nachträge

    Nachträge zu Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz

    Die folgenden acht historischen Ansichten zeigen weitere Kletterfotos aus dem Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz zwischen 1900 und 1910, vor allem aus dem Klettergebiet Bielatal.

    Elbsandsteingebirge32paint.jpg
    Bild146 zeigt Kletterer am Dreifingerturm im Schrammsteingebiet im Jahr 1901. Fotograf: Hermann Poy.



    Elbsandsteingebirge33paint.jpg
    Bild147 zeigt Kletterer an der Jungfer am Wildschützensteig im Schrammsteingebiet vor 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge34paint.jpg
    Bild148 zeigt drei Kletterer auf der Barbarine vor 1910. Fotograf: Th. C. Ruprecht.



    Elbsandsteingebirge35paint.jpg
    Bild149 zeigt drei Kletterer am Schraubenkopf im Klettergebiet Bielatal vor 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.



    Elbsandsteingebirge36paint.jpg
    Bild150 zeigt drei Kletterer am Wurzelstein im Klettergebiet Bielatal vor 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.



    Elbsandsteingebirge37paint.jpg
    Bild151 zeigt mehrere Kletterer an der Herkulessäule im Klettergebiet Bielatal vor 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.



    Elbsandsteingebirge38paint.jpg
    Bild152 zeigt mehrere Kletterer am Kanzelturm im Klettergebiet Bielatal vor 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.



    Elbsandsteingebirge39paint.jpg
    Bild153 zeigt Kletterer am Kanzelturm im Klettergebiet Bielatal vor 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  11. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Ergänzungen zu Teil 1

    Frühes Sportklettern und Bouldern in Süddeutschland um das Jahr 1900

    Nicht nur die Hessigheimer Felsengärten waren um 1900 beliebte Klettergebiete, auch die Schwäbische Alb und die Fränkische Schweiz zogen die damaligen Kletterer in den Bann, wie folgende historische Aufnahmen eindrucksvoll belegen. Neben körperlicher Ertüchtigung stand vor allem die Lust am Steigen im Vordergrund, so zog man immer sonntags, oft nur mit einem einfachen Seil, schweren Nagelschuhen und Bergstock ausgerüstet, mit seiner Klettergruppe oder seinem Turnerverein zu den naheliegenden Felsen.

    Ergaenzungen01p.jpg
    Bild154 zeigt eine Klettergruppe in den Hessigheimer Felsengärten um 1900. Fotograf: Albrecht Köhler.



    Ergaenzungen02p.jpg
    Bild155 zeigt mehrere Kletterer am Wachtfelsen bei Vorra im Pegnitztal um 1900, im heutigen Klettergebiet Nördlicher Frankenjura. Unbekannter Fotograf.



    Ergaenzungen03p.jpg
    Bild156 zeigt mehrere Kletterer am sogenannten Kamelfelsen bei Wichsenstein in der Fränkischen Schweiz im Jahr 1909. Unbekannter Fotograf.



    Ergaenzungen04p.jpg
    Bild157 zeigt drei Kletterer an der sogenannten "Löwin", einem Kletterfelsen bei Eybach, in der Schwäbischen Alb im Jahr 1905. Fotograf: Oskar Renninger.



    Ergaenzungen05p.jpg
    Bild158 zeigt mehrere Kletterer am sogenannten "Mönch", einem Kletterfelsen bei Untertrubach, in der Fränkischen Schweiz um 1910. Dahinter befindet sich der Topfstein. Unbekannter Fotograf dieser nachkolorierten Aufnahme.



    Ergaenzungen06p.jpg
    Bild159 zeigt mehrere Kletterer am Kletterfelsen "Die Docken" bei der Schüttersmühle in der Fränkischen Schweiz im Jahr 1910. Fotograf: D'Wetterstoana (vermutlich ein Turner- oder Trachtenverein).



    Ergaenzungen07p.jpg
    Bild160 zeigt zwei Kletterer am Kersbacherturm am Glatzenstein, auch "Champagnerpfropfen" genannt, bei Schnaittach in der Fränkischen Alb um 1910. Unbekannter Fotograf dieser nachkolorierten Aufnahme.



    Ergaenzungen08p.jpg
    Bild161 zeigt mehrere Kletterer am sogenannten "Schwarzen Brand", einem Kletterfelsen in der Fränkischen Schweiz, um 1900. Unbekannter Fotograf.



    Ergaenzungen09p.jpg
    Bild162 zeigt mehrere Kletterer auf der Hohen Reut (439m) bei Besigheim um 1900. Unbekannter Fotograf.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  12. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Weitere Ergänzungen

    Nicht nur in Süddeutschland, auch in den Kalkkögeln, in der Hohen Tatra, in Frankreich und in England gab es um das Jahr 1900 begeisterte Kletterer, die sich an steilen Wänden und an Felsnadeln erfreuten, wie die folgenden Aufnahmen eindrucksvoll zeigen.

    Ergaenzungen10p.jpg
    Bild163 zeigt zwei Kletterer bei einem neuen Anstieg durch die Südostwand der Großen Ochsenwand (2700m) in den Kalkkögeln (Stubaier Alpen) im Jahr 1908. Fotograf: B. Lehrburger.



    Ergaenzungen11p.jpg
    Bild164 zeigt drei Kletterer bei der Besteigung einer Felsnadel in der Hohen Tatra um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Ergaenzungen12p.jpg
    Bild165 zeigt zwei Kletterer an den Schluchtfelsen in den Vogesen um 1905. Fotograf: Max Wettig.



    Ergaenzungen13p.jpg
    Bild166 zeigt zwei Kletterer am Mont Salève (1379m) in den Savoyer Voralpen in Frankreich um 1900. Fotograf: Gebrüder Jullien, Genf.



    Ergaenzungen14p.jpg
    Bild167 zeigt mehrere Kletterer an der Dent Gérard der Trois Pucelles (1456m) in den Dauphiné-Alpen in Frankreich um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Ergaenzungen15p.jpg
    Bild168 zeigt drei Kletterer an einer Felsnadel um 1900. Fotograf: Gebrüder Jullien, Genf.



    Ergaenzungen16p.jpg
    Bild169 zeigt zwei Bergsteiger an einer Felsnadel bei Courmayeur in der Mont-Blanc-Gruppe um 1910. Fotograf: J. Brocherel.



    Ergaenzungen17p.jpg
    Bild170 zeigt einen Kletterer an einer Felsnadel in England um 1900. Fotograf: George Abraham (1870 - 1965) und Ashley Abraham (1876 - 1951).

    Zum Abschluss noch etwas Sarkastisches zum Klettern und zum Edelweiß:

    Ergaenzungen18p.jpg
    Bild171 zeigt einen abgestürzten Bergsteiger, der vergeblich Edelweiß pflücken wollte, um 1900. Beigefügt ist folgender Spruch: Hoch oben ist das Edelweiß, drum ist es schwer zu kriegen, ein Fehltritt -! man kann unten liegen. Unbekannter Fotograf.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  13. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Ergänzung

    Eines der ältesten Kletterfotos aus dem Jahr 1893

    Der Bergsteiger, Alpinschriftsteller und Fotograf Wilhelm Paulcke (1873 - 1949) nahm im Jahr 1893 als Zwanzigjähriger eines der ältesten Kletterfotos auf, das eine Kletterpartie an der Dreischusterspitze (3145m) zeigt, und zwar den Aufstieg in den Felsen neben dem Hauptcouloir. Man beachte die ungewöhnliche Tiefenschärfe dieses mittlerweile über 110 Jahre alten Kletterfotos.

    Wilhelm Paulcke - Kletterpartie an der Dreischusterspitze 1893p.jpg
    Bild172: Wilhelm Paulcke (1873 - 1949) - Kletterpartie an der Dreischusterspitze (3145m) im Jahr 1893.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  14. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Nachträge II

    Nachträge II zu Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz

    Die folgenden elf historischen Ansichten zeigen weitere Kletterfotos aus dem Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz um das Jahr 1910, vor allem aus dem Klettergebiet Schrammsteine, Bastei und Bielatal.

    Elbsandsteingebirge40p.jpg
    Bild173: Klettern an der Lokomotive - An der Wand der Esse um 1910. Fotograf: Gebrüder Junghanss.



    Elbsandsteingebirge41p.jpg
    Bild174: Klettern an der Wehlnadel um 1910. Fotograf: Gebrüder Junghanss.



    Elbsandsteingebirge42p.jpg
    Bild175: Kletterer an der Wildschützennadel in den Schrammsteinen um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge43p.jpg
    Bild176: Kletterer am Wurzelstein bei Schmilka um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge44p.jpg
    Bild177: Kletterer am Hohlen Turm bei Schmilka um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge45p.jpg
    Bild178: Klettern am Türkenkopf bei Rathen um 1910. Fotograf: Rudolf Brauneis.



    Elbsandsteingebirge46p.jpg
    Bild179: Kletterer auf dem Mönchsfelsen um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge47p.jpg
    Bild180: Kletterer am Grottenwart, Vorderes Raubschloss, um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge48p.jpg
    Bild181: Kletterer am Lamm bei Rathen beim Abseilen um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge49p.jpg
    Bild182: Kletterer im Bielatal um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge50p.jpg
    Bild183: Kletterer auf dem Nonnenfelsen um 1910. Unbekannter Fotograf.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  15. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Ergänzung

    Weitere "kletternde" Berufe

    Nicht nur Bergsteiger und Mitglieder der Turnervereine erfreuten sich um das Jahr 1900 in immer größerem Maße am Klettern, auch Soldaten, Jäger, Bergführer und Fotografen machten sich das Klettern zu eigen, wie die folgenden sechs Bilder zeigen.

    Ausruestung um 1900p.jpg
    Bild184: Bergführer um 1900 mit kompletter Ausrüstung.



    Gamsjaegerp.jpg
    Bild185: Gamsjäger in Klosters um 1910.



    Alpenjaeger01p.jpg
    Bild186: Französischer Gebirgsjäger um 1910 bei einem Manöver.



    Alpenjaeger02p.jpg
    Bild187: Französische Gebirgsjäger bei einer Abseilübung um 1910.



    Alpenjaeger03p.jpg
    Bild188: Gymnastik-Training französischer Gebirgsjäger um 1910.



    Kolb Brothers 1908p.jpg
    Bild189: Die Brüder Kolb beim Fotografieren im Grand Canyon im Jahr 1908. Ähnlich wie die englischen Kletterpioniere und Fotografen George und Ashley Abraham (siehe Beitrag #9) erkundeten die beiden Brüder Ellsworth Kolb (1876 - 1960) und Emery Kolb (1881 - 1976) aus Pennsylvania mit ungewöhnlichen fotografischen Mitteln ihre neue Heimat, die Grand Canyons. Dabei scheuten sie auch kein noch so wagemutiges Unterfangen, um an reißerische Bilder zu gelangen. Wie die obige Aufnahme zeigt, genügte ihnen ein über eine tiefe Schlucht gelegter Holzstamm, um sich daran mit einer schweren Plattenkamera abzuseilen und aus dieser halsbrecherischen Perspektive Fotos zu schießen. Ihre spektakulären Aufnahmen machten die Brüder Kolb nicht nur berühmt, sondern halfen zudem, aus dem Grand Canyon einen Nationalpark zu gestalten. Auch US-Präsident Theodore Roosevelt ließ sich von ihnen zwischen 1908 und 1911 mehrmals abfotografieren. Ihre neuerdings wiederentdeckten Aufnahmen wurden vor zwei Jahren von der Zeitschrift "Der Spiegel" als "Fotosessions zwischen Himmel und Hölle" angepriesen.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  16. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Nachträge

    Nachträge zu Teil 2: Pioniere in Eis und Schnee

    Pioniere in Eis und Schnee16p.jpg
    Bild190: Besteigung der Eiswand am Clariden (3267m) in den Glarner Alpen um 1910. Fotograf: Dr. Hans Brun (1874 - 1946).



    Pioniere in Eis und Schnee17p.jpg
    Bild191: Auf dem Eismeer bei Grindelwald um 1910, mit dem Schreckhorn (4078m) im Hintergrund. Fotograf: E. Haissly.



    Pioniere in Eis und Schnee18p.jpg
    Bild192: Auf dem Glacier des Bossons (Bossonsgletscher) um 1910, mit der Aiguille du Midi (3842m) im Hintergrund. Fotograf: Gebrüder Jullien.



    Pioniere in Eis und Schnee19p.jpg
    Bild193: Auf dem Mer de Glace (Eismeer in der Mont-Blanc-Gruppe) um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Pioniere in Eis und Schnee20p.jpg
    Bild194: Bergsteiger mit Ausrüstung auf dem Gipfel des Großglockner um 1910. Fotograf: Friedrich Würthle jun. (1866 - 1919).



    Pioniere in Eis und Schnee21p.jpg
    Bild195: Bergsteiger in der Oberen Glocknerscharte im Jahr 1910. Fotograf: Heinrich Schildknecht (1874 - 1959).



    Pioniere in Eis und Schnee22p.jpg
    Bild196: Bergführer auf dem Gipfel des Großglockner im Jahr 1910. Fotograf: Heinrich Schildknecht (1874 - 1959).



    Pioniere in Eis und Schnee23p.jpg
    Bild197: Das Kaiserkreuz auf dem Gipfel des Großglockner im Jahr 1912. Fotograf: Heinrich Schildknecht (1874 - 1959).

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  17. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Nachtrag zu Teil 1

    Frühes Sportklettern und Bouldern um 1900

    Ich habe die zwölf Ansichtskarten mit den beiden Kletterern in den Hessigheimer Felsengärten um das Jahr 1900 bildtechnisch überarbeitet und kann sie nun in einer höheren und besseren Qualität präsentieren, sodass Details und Tiefenschärfe deutlicher zur Geltung kommen. Auch wenn diese Kletterfotos mittlerweile über 110 Jahre alt sind, faszinieren sie immer noch aufgrund der interessanten und spannenden Boulderprobleme, die hier überwunden werden.

    Hessigheimer Felsengaerten01neup.jpg
    Bild01: Kamin- und Wandkletterei. "Nur net auslass'n!"



    Hessigheimer Felsengaerten02neup.jpg
    Bild02: Schwarze Wand. "Da wackelt alles!"



    Hessigheimer Felsengaerten03neup.jpg
    Bild03: Schlupfkamin. "Gut, dass i net dicker bin."



    Hessigheimer Felsengaerten04neup.jpg
    Bild04: Weiter Schritt. "Hopla."



    Hessigheimer Felsengaerten05neup.jpg
    Bild05: Am Grat. "Wann nur a Griff da war!"



    Hessigheimer Felsengaerten06neup.jpg
    Bild06: Am Grat. "Da hergreifen!"



    Hessigheimer Felsengaerten07neup.jpg
    Bild07: Traverse. "Teuffi is der Griff fein!"



    Hessigheimer Felsengaerten08neup.jpg
    Bild08: Im Spreizkamin. "Achtung! A Stoa kimmt!"



    Hessigheimer Felsengaerten09neup.jpg
    Bild09: Grauer Thurm. "Jetzt steig i da drent auffi!"



    Hessigheimer Felsengaerten10neup.jpg
    Bild10: Schwerer Riss. "Herrgott! I glaub net, dass i's derzwing."



    Hessigheimer Felsengaerten11neup.jpg
    Bild11: Im gelben Kamin. "S' lasst scho' durch!"



    Hessigheimer Felsengaerten12neup.jpg
    Bild12: Delagowand. "Sakra, is des schwer!"

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  18. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Nachträge III

    Nachträge III zu Teil 3: Wichtige Impulse aus der Sächsischen Schweiz

    Die folgenden acht historischen Ansichten zeigen weitere beeindruckende Kletterfotos aus dem Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz zwischen 1910 und 1920. Trotz des Ersten Weltkrieges ging die Entwicklung im deutschen Klettersport ungehindert voran, wie man deutlich sehen kann (mit Schwierigkeiten von III bis V).

    Elbsandsteingebirge51p.jpg
    Bild198: Kletterer am Bloßstock im Schrammsteingebiet in der Sächsischen Schweiz um 1910. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge52p.jpg
    Bild199: Kletterer am Spannagelturm im Bielatal in der Sächsischen Schweiz um 1915. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge53p.jpg
    Bild200: Kletterer am südlichen Drilling in den Affensteinen in der Sächsischen Schweiz um 1915. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge54p.jpg
    Bild201: Kletterer an der Tante im Schrammsteingebiet in der Sächsischen Schweiz um 1915. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge55p.jpg
    Bild202: Kletterer an der Falkennadel im Bielatal in der Sächsischen Schweiz um 1915. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge56p.jpg
    Bild203: Kletterer an der Wehlnadel bei Rathen in der Sächsischen Schweiz um 1915. Unbekannter Fotograf.



    Elbsandsteingebirge57p.jpg
    Bild204: Kletterer an der Wehlnadel bei Rathen in der Sächsischen Schweiz im Jahr 1916. Fotograf: Th. C. Ruprecht, Dresden.



    Elbsandsteingebirge58p.jpg
    Bild205: Kletterer am Prebischkegel in der Böhmischen Schweiz (Tschechien) um 1915. Fotograf: Walter Hahn (1889 - 1969), der wohl berühmteste Kletterfotograf aus Dresden. Ich werde demnächst noch mehr von ihm veröffentlichen.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  19. Hoefatssuechtig

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    Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien, Ergänzung zu Teil 7

    Ergänzung zu Teil 7: Die englischen Kletter- und Fotopioniere George und Ashley Abraham

    Der Schweizer Bergsteiger J. Eberli veröffentlichte im Jahrbuch des Schweizer Alpenclub, 1903 bis 1904, 39. Jahrgang, einen interessanten Artikel über den Klettersport in England unter dem Titel "Kletterstudien in den englischen Bergen". Ich werde diesen lesenswerten Beitrag mit zwei Kletterfotos von George Abraham (1870 - 1965) und Ashley Abraham (1876 - 1951) zum ersten Mal wieder der Öffentlichkeit präsentieren.

    Eberli 1903_1p.jpg

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    Eberli 1903_4p.jpg

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    Abraham Brothers19p.jpg
    Bild206: Kletterer an der Napes Needle, Great Gable, im Jahr 1902. Fotograf: George Abraham (1870 - 1965) und Ashley Abraham (1876 - 1951), Keswick.



    Abraham Brothers20p.jpg
    Bild207: Kletterer an der Nase am Pillar Rock im Jahr 1902. Fotograf: George Abraham (1870 - 1965) und Ashley Abraham (1876 - 1951), Keswick.

    Grüße, Christian aus Moormerland