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Mittelschwere Bergtour Rappenschrofen(1.551m), Lachenköpfle(1.710m), Mittelberg(1.547m), Einstein(1.866m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 13. März 2011.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Genussreiche und einsame Bergtour auf, vom Einstein abgesehen, wenig beachtete Gipfel im Tannheimer Tal. Sehr abwechslungsreich und überraschend spannend.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] Gehzeit: ca. 6,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: ca. 1.100 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit T4 / II (kurzer Abschnitt am Mittelberg)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Johannes, Florian, Niko, Thom

    Den Einstein haben wir vor einigen Jahren schon einmal bestiegen, allerdings wussten wir damals noch nichts von dem schönen Gratübergang zum Rappenschrofen. Und zur sehr frühen Jahreszeit gibt es leider nur wenige Südhangtouren in den Allgäuer Alpen. Also wollten wir uns den von Günther Laudahn als spannende Kammtour beschriebenen Übergang vom Rappenschrofen zum Einstein einmal persönlich anschauen.

    Ausgangspunkt ist wie auch bei der reinen Einsteinbegehung die kleine Ortschaft Tannheim-Berg. Am gebührenpflichtigen Parkplatz an der Straße geht es los. Zunächst geht es durch die kleine Ortschaft Berg hindurch, bald jedoch rechts haltend auf einem kleinen Teerweg, der Richtung Grän führt. Diesem folgen wir bis auf die Höhe des im Tal liegenden Dörfchens Innergschwend. Nun ziehen wir weglos über Weidegrund in Richtung Norden - Ziel ist die tiefste Einschartung zwischen Lachenköpfle und Rappenschrofen. Die letzten 100 Hm steigen wir über gut gestuftes Steilgras hinauf in die Mulde, von wo wir, uns kurzerhand in östlicher Richtung haltend, durch lichten Wald und über ein paar Schrofen den Gipfel des Rappenschrofens schnell erreichen. Nach kurzer Rast steigen wir auf gleichem Wege wieder ab und folgen nun dem Grat hinüber zum Lachenköpfle in Richtung Westen. Die letzten Meter auf das Lachenköpfle sind (I). Der kleinen Aufschwung kann aber auch südseitig umgangen werden. Vom Lachenköpfle geht es nun rasch in die tiefste Einschartung zwischen besagtem Gipfelchen und Einstein, wo wir nordseitig sehr steil durch tiefen Pulverschnee absteigen, das nächste Ziel immer fest im Blick - den seltenst bestiegenen Mittelberg. Dieser wird über den teils ausgesetzten Westgrat (bis II) bestiegen. Der Rückweg zur Scharte zwischen Einstein und Lachenköpfle entspricht in etwa dem Hinweg, allerdings kürzen wir durch ein sehr steiles Schneefeld direkt zum Einstein-Ostgrat ab. Nun geht es über den teils überraschend luftigen Grat hinauf zum letzten Gipfel dieser Tour - dem Einstein. Nach einer recht kühlen Pause an dessen wie immer zahlreich besuchtem Gipfel wandern wir auf dem gut markierten Normalweg wieder hinab ins Tannheimer Tal.

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    Los geht es in Tannheim Berg. Von hier hat man einen schönen Überblick auf einen Großteil der Tour. Links der Gipfel des Einsteins, ganz rechts am Bildrand der kleine bewaldete Kopf des Rappenschrofens.

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    Auf dem kleinen Teerweg Richtung Grän. Hinter der letzten hier sichtbaren Holzhütte ziehen wir weglos nach links die Weide nach oben.

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    Die nächsten 200 Höhenmeter verlaufen über teils nasse, jedoch gut gangbare Weideböden. Die Orientierung fällt dem geübten Wanderer nicht schwer. Hier die Steilgrasflanke, durch die wir nun steigen müssen. Von hier aus ziehen wir halbrechts nach oben, bis zu einer wenig ausgeprägten Rippe; auf ihr geht es dann problemlos weiter nach oben.

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    Die gut gestufte Steilgrasquerung hinüber zur kleinen Geländerippe. Natürlich ist Trittsicherheit in diesem Gelände Voraussetzung.

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    Auf dem Weg zum Rappenschrofen. Der eigentliche Weg verläuft links der Felsen, wir steigen jedoch direkt über die Felsen auf (I), um dem Schnee zu entfliehen.

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    Teilweise müssen wir uns durch Latschenkiefern und brüchigen Fels kämpfen. Allerdings bringt die kurze Kletterei etwas Würze in die Wanderung.

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    Am Gipfel des Rappenschrofens legen wir erstmal einen leckere Vesperpause ein. Man genießt sogar von hier einen überraschend herrlichen Ausblick auf die umliegende Bergwelt.

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    Blick vom Rappenschrofen hinüber zum formschönen und ebenfalls schon nahezu schneefreien Aggenstein.

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    Der Weiterweg zum Lachenköpfle gestaltet sich ebenfalls interessant.

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    Am herrlichen Grat geht es entlang. Der Gipfel des Lachenköpfles ist noch von den Fichten in der Bildmitte verdeckt. Rechts im Hintergrund thront der Einstein.

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    Die letzten Meter auf das Lachenköpfle - die kurze Steilstufe ist (I), kann aber auch von hier aus links gesehen umgangen werden.

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    Erneute Pause auf dem kleinen Gipfel des Lachenköpfles. Links im Hintergrund der schneebedeckte Kühgundkopf und rechts der Einstein.

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    Felsiger Abstieg vom Lachenköpfle in die Scharte hinüber zum Einstein (I). Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Grundvoraussetzungen für die Begehung des Grates.

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    Kurz vor Erreichen der Scharte. Von dort steigen wir steil nach rechts im tiefen Schnee ab.

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    Blick von der Scharte auf den Mittelberg. Der Weg nach drüben ist zwar einen ordentliche Tiefschneeschinderei, allerdings kann man sich beim Spuren abwechseln und die kurze Kletterei am Mittelberg entschädigt auch für den ein oder anderen Schweißtropfen.

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    Blick vom Einstieg am Mittelberg-Westgrat hinauf zur Scharte zwischen Einstein und dem von hier aus deutlich ausgeprägten Lachenköpfles.

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    Im unteren Teil des Westgrates des Mittelberges.

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    Hier der kurze Mauergrat hinauf zum winzigen Gipfel des Mittelberges. Der etwa 4 Meter hohe Absatz kann direkt an der Kante erklommen werden (II). Jedoch ist Vorsicht geboten, fast jeder Griff und Tritt ist hier locker!

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    Blick vom schmalen und ausgesetzten Gipfel des Mittelberges auf dessen Westgrat.

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    Der Rückweg vom Mittelberg zum Einstein-Ostgrat gestaltet sich dank unserer Spuren als nicht mehr ganz so kräftezehrend und anstrengend wie der Hinweg.

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    Der Aufstieg über das sehr steile Schneefeld erspart uns einige Fußminuten.

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    Blick vom Grat auf das sehr steile Schneefeld nach unten.

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    Der weitere Gratverlauf hinüber zum Einstein - teilweise wunderbar ausgesetzt.

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    Der Blick zurück auf das Lachenköpfle. Rechts dahinter die "Drei Zinnen" des Tannheimer Tals - Rote Flüh, Gimpel und Kellenspitze.

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    Eine letzte, wenn auch eisige Rast am Gipfel des Einsteins.

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    Danach steigen wir auf dem markierten Normalweg hinab ins Tannheimer Tal und zurück zum Auto.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. April 2014
  2. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Am 22.04.2019 haben wir diese absolut spannende und lohnende Alternative auf den Gipfel des Einsteins gemacht. Den Mittelberg haben wir bei unserer Unternehmung dieses mal weggelassen.

    Eine wirklich geniale Gratüberschreitung mit kleinen aber meist einfacheren Klettereinlagen erwarten den Aspiranten. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind allerdings absolute Pflicht! Die Scharte zwischen Rappenschrofen und Lachenköpfle stellt die eigentliche Schlüsselstelle der Tour dar (gerade im Frühjahr ist das Gelände aufgrund der plattgedrückten Grasschrofen nicht ganz ohne). Eine Tour dieser Klasse, die bereits Ende April (je nach Schneelage) durchführbar ist, findet man sicherlich nicht so schnell. Hier ein paar Eindrücke zu unserer absolvierten Tour:

    Tourengeher: Franzi, Thom, Simon, Manu

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    Der weglose Anstieg macht einen heidenspaß. Wir suchen uns einen gutmütig gestuften Weg durch das steile Gelände. Danach geht es weiter auf den bewaldeten Gipfel des Rappenschrofen.

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    Franzi beim Abstieg in die Scharte. Hier ist vorsichtig geboten. Allerdings hilft unser Freund der Baum relativ sicher über diese Stelle hinweg.

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    Anstieg Richtung Lachenköpfle. Wir bleiben stets am Grat.

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    Herrliches Steigen am Grat.

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    Blick vom Lachenköpfle in Richtung Einstein.

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    Rückblick Abstieg.

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    Das plattgedrückte Gras muss durchaus mit Bedacht angetreten werden. Hier entscheiden wir uns für den Anstieg über einen kleinen Felskamin (rechts im Bild).

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    Der kleine aber recht steile Kamin bringt nochmals ein wenig Würze in die Tour.

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    Felsriegel am Grat. Dieser kann entweder links umgangen aber noch einfacher und auch lohnender überklettert werden.

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    Der Grat schnürt sich nochmals zusammen. Hier sollte man aufpassen, dass man nicht über das zahlreiche Totholz stolpert. Mit der nötigen Vorsicht stellt aber dies kein Problem dar. Danach treffen wir auf den "Normalweg" des Einsteins. und erreichen nach gut 20 Minuten auch dessen Gipfel.

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    Im Anschluss steigen wir über den Normalweg in Richtung Parkplatz ab. Hier nochmals der komplette Gratverlauf im Überblick. Rechts im Bild der Rappenschrofen, relativ Mittig das Lachenköpfle und Links der unverwechselbare Einstein. Eine wirklich geniale Unternehmung - Ende April!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 10. Mai 2019
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  3. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Danke für den Tipp. Habe die Tour heute gemacht ohne Mittelberg. Gehzeit mit Pausen 4 Stunden.
    Schnee keine wesentliche Behinderung.
     
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