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Leichte Bergtour Von Hinterstein auf den Wiedemerkopf (2.163m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Johannes, 2. Juni 2009.

  1. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Allgäu
    Schöne Tour über einen netten Steig auf den Wiedemerkopf. Die Tour startet in Hinterstein, kreuzt im Aufstieg Giebelhaus & Point-Hütte und im Abstieg das Prinz-Luitpold-Haus.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] Gehzeit: ca. 6 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] 1.304 Hm / 14,3 km
    [​IMG] Schwierigkeit: T4/I (teils versicherter Steig)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Johannes, Tobi, Surg, Florian, Sebastian

    Dieser Gipfel, der vom Prinz-Luitpold-Haus wirklich imposant wirkt, ist vielmehr eine mit einem Gipfelkreuz versehene Gratschulter des südlicher gelegenen Kreuzkopfes. Allerdings führt ein nettes Steiglein auf den Wiedemer und das Gipfelbuch verriet uns, dass gar nicht mal so viele Wanderer sich auf diesen Berg begeben, wie man durch die Nähe zum Prinz-Luitpold-Haus vermuten könnte. Eigentlich waren wir nur auf der Suche nach einer Tour, die uns Einblicke auf Giebel, Bergächtle und Salober gewährt. Und diese Tour war absolut perfekt dafür. Die Schwierigkeiten halten sich an diesem Berg wirklich in Grenzen, dennoch gibt es im Gipfelbereich ein paar kleine stahlseilgesicherte Aufschwünge, die ein wenig Pep in die Wanderung bringen. Etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist natürlich vonnöten. Teilweise ist der Fels recht brüchig und es gibt einige Stellen, die stark steinschlaggefährdet sind. Bei viel Wanderverkehr ist wohl ein Helm ratsam.

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    Unsere Tour startet von Hinterstein aus, wo wir uns den Luxus einer Busfahrt gönnen, um uns so den langwierigen Spaziergang zum Giebelhaus zu ersparen. Am Giebelhaus machen wir uns auf einer Teerstraße hinein ins Bärgündeletal auf den Weg hinauf zur Point-Hütte. Schon vom Bärgündeletal aus hat man einen wunderbaren Blick auf unser heutiges Tagesziel - den Wiedemerkopf.

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    Der eindrucksvolle Täschlefall. Da das Bärgündeletal als niederschlagsreichste Region in den Allgäuer Alpen gilt, ist dies jedoch nur einer von dutzenden Wasserfällen in diesem Gebiet.

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    Von hier aus zeigt sich der Giebel von seiner "wilden" Seite.

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    Oh Schreck, der Schneck. Dieser Berg zeigt sich hier von seiner abweisenden Seite. Einfach eine faszinierende Erscheinung.

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    Das Bärgündeletal mit seinen grünen und saftigen Bergwiesen. Hier befinden wir uns auf Höhe der Point-Hütte (1.319m). Von hier aus kann man nun direkt übers Bärgündele zum Prinz-Luitpold-Haus aufsteigen oder wie in unserem Fall den etwas weiteren Anstieg über das Gries wählen.

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    Im Gries angekommen folgen wir der Via Alpina in Richtung Wiedemerkopf. Im Hintergrund ist der wolkenverhangene Wiedemerkopf zu erkennen.

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    Vom Höhenweg aus haben wir nun endlich den ersehnten Ausblick auf Giebel und Berggächtle. Der hier gut sichtbare Anstiegsweg führt nur bis zur Feldalpe. Danach gehts im Steilgras pfadlos hinauf zum Giebel.

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    Blick von der Via Alpina auf den Vorderen- (links) und den Großen Wilden (Hintergrund) mit seiner ganzjährig mit Schnee gefüllten Schafswanne.

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    Blick zurück ins Bärgündeletal - die Wege des Aufstiegs sind gut zu erkennen.

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    Eins der zahlreichen Schneefelder zwischen Gries und Wiedemerkopf, die wir überqueren mussten. Hier ist eine gewisse Trittsicherheit und gutes Schuhwerk Pflicht.

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    Auf der Grasschulter unterhalb des Wiedemerkopfes angekommen zweigt der weitere Aufstiegsweg nun nach rechts ab. Nach einigen Minuten erreichen wir schließlich die Einstiegsstelle. Hier geht es über einen kleinen steilen stahseilversicherten Felsaufschwung nach oben (I).

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    Danach geht es teilweise durch Gras- und Felsschrofen problemlos nach oben. Man sollte nur Acht geben, dass man die häufig losen Felsen nicht los tritt und so nachsteigende Wanderer unnötig gefährdet.

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    Nach zahlreichen Serpentinen, die durch einen milden Grashang führen, queren wir nun einen Teil der Ostflanke des Wiedemerkopfes. Am Ende dieser kurzen Querung ziehen wir nach rechts steil durch eine ebenfalls mittels Stahlseil gesicherte Rinne nach oben.

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    Hier nochmals die Steilpassage. Bei uns war die Rinne noch voll Schnee und das Stahlseil teilweise unter selbigem vergraben.

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    Blick in die Rinne. Tobi befindet sich gerade am kleinen senkrechten Aufzug (I+). Wenn man im Aufstieg einen Schlüsselstelle benennen möchte, dann ist es wohl diese Passage. Wirkliche Kletterschwierigkeiten sucht man bei dieser Aufstiegsvariante allerdings vergebens.

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    Blick auf das Prinz-Luitpold-Haus (1.846m).

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    Im oberen Gipfelaufbau wird der Fels noch brüchiger und man steigt bis auf wenige Ausnahmen über Geröllgürtel und Schrofen hinauf. Hier herrscht akute Steinschlaggefahr, vor allem, wenn sich mehrere Wanderer am Berg befinden.

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    Blick auf den letzten steilen Grat hinauf zum Gipfel (I). Mittlerweile umhüllen uns dunkle Wolken und es weht ein eisiger Wind. Aufgrund der widrigen Bedingungen blieb uns auch der Blick auf den Hochvogel verwehrt. Sehr ärgerlich.

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    Gipfelfoto bei Graupelschauer. Ein kurzer Eintrag ins selten benutzte Gipfelbuch, und schon müssen wir uns wieder auf den Weg nach unten begeben.

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    Vorsicht ist auch wieder beim Abstieg geboten - alles sehr lose und schrofig.

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    Blick von oben auf den Einstieg des Steigs.

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    Unser nächstes Ziel: die Prinz-Luitpold-Hütte. Im Hintergrund ist das Kletterparadies der Fuckskarspitzen zu erkennen.

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    Gruppenfoto auf der Terrasse der Hütte. Das Wetter war (noch) einigermaßen gut...

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    ... doch kurz darauf wich die Sonne einem recht ordentlicher Graupelschauer.

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    Im strömenden Regen machen wir uns auf den Heimweg hinab ins Bärgündele.

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    Ein letzter Blick auf den Wiedemerkopf.

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    Tobel mit Schneefeld.

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    Nochmals ein schöner Ausblick auf den Schneck, bevor wir diesem den Rücken zukehren und in wolkenbruchartigen Niederschlägen Richtung Giebelhaus marschieren. Trotz der nicht ganz optimalen Wetterbedingungen eine wirklich schöne Rundtour mit tollen Ausblicken von einem erstaunlich wenig begangenen Berg.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. Februar 2015
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