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Leichte Bergtour Von Holzgau auf den Muttekopf (2.433m) und die Rotnase (2.171m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 18. November 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Unerwartet aussichtsreiche, etwas mühsame Wanderung auf die zwei östlichsten Gipfel der Peischelgruppe. Panorama-Freunde kommen hier voll auf ihre Kosten!

    Tour-Bewertung:

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    ca. 6,5 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.470 Hm / 13 km
    [​IMG] Schwierigkeit T3
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Basti, Johannes, Tobi, Thom

    Zweimal Peischelgruppe innerhalb von 8 Tagen - ist das nicht langweilig und eintönig? Uns bleibt nur zu antworten: Nein, keinesfalls! Zumal auch beide Bergtouren - die Ellbogner Spitze und die hier beschriebene Tour über Muttekopf und Rotnase - von Ihrer Charakteristik doch gewisse Unterschiede aufweisen. Während erstere von der Steigung im Tourenschnitt eher moderat ausfällt und vorallem im oberen Bereich überwiegend durch Geröll und Fels geprägt ist, kann die Muttekopf-Tour aufgrund der durchgehend steilen Anstiege als durchaus etwas mühsam bezeichnet werden. Bis auf wenige Ausnahmen bewegt man sich hier überwiegend auf Wald- und Wiesenboden. Dennoch verfügen beide Bergtouren auch über gewisse Gemeinsamkeiten: beide erlauben Begehungen auch zur späten Jahreszeit (natürlich immer abhängig von der vorhandenen Schneehöhe) und beide bieten geniale Nah- und Fernblicke auf die umliegende Bergwelt! Wir starten diese schöne Wanderung im Ort Holzgau am Parkplatz hinter der Dorfkirche, von wo aus wir den Wegweisern mit der Aufschrift "Muttekopf" folgen. Trotz der neu angebrachten Wegweiser ist der Wanderpfad hinauf zum Muttekopf keineswegs immer ausgeprägt, teilweise verliert sich sogar kurz die Spur im niedergedrückten Gras.


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    Zunächst folgen wir aber der nur behäbig ansteigende Teerstraße hinauf zur neu errichteten Hängebrücke und von dort unter den Seilen des alten Skiliftes hindurch bis zum markierten Abzweig, welcher uns in Folge nun über ein kurzes Wiesenstück hinauf in den lichten Wald leitet.

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    Im kurzen Waldabschnitt gibt es genügend Markierungen, der Pfad ist wieder ausgeprägter. Anschließend führen uns die nun wieder seichteren Pfadspuren hinauf zu den zahlreichen Lawinenverbauungen unterhalb des Gumpeneggs.

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    Am Besten hält man sich stets rechts der Lawinenverbauungen (im Aufstiegssinn), unsere überhastete direkte Linie durch die Verbauungen ist recht mühsam, wenig lohnend und nicht ganz ohne Schwierigkeiten.

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    Mit Erreichen des Gumpeneggs (1.747m) ist der mühsamste Teil des Anstieges bereits überwunden. Allerdings ist es noch ein ordentliches Stück zum Gipfel des Muttekopfes. Ab diesem Punkt hat man einen gigantischen Blick auf den herrlichen Jöchlspitzkamm bis nach hinten zum Ramstallkopf, Krottenkopf, Öfner- und Krottenspitze.

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    Der weitere Aufstieg vom Gumpenegg zur Vorderen Mutte gehört landschaftlich zu den schönsten und reizvollsten Abschnitten dieser Tour - einfach typisch Allgäuer Alpen! Und die Aussicht wird mit jedem erklommenen Höhenmeter noch besser.

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    Auf der Vorderen Mutte angekommen, eröffnet sich uns ein einzigartiger Blick auf Muttekopf, Wildmahdspitze, Wilder Kasten und Ellbogner Spitze. Wir folgen dem Pfad hinauf zur Karrenzone, welche Vordere und Hintere Mutte voneinander trennt.

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    Wir nützen die Gelegenheit und klettern direkt über die bombenfesten Kalkfelsen empor (II). Der markierte Wanderweg führt rechts vorbei an den Felsen ohne Schwierigkeiten hinauf in die Karrenzone.

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    Blick von der Karrenzone hinüber zu den Gipfeln der Peischelgruppe.

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    Das Karrenfeld selbst wird direkt an seiner linken Kante überwunden, bei Schnee und Vereisung ist hier Vorsicht geboten! Links der Kante geht es teils senkrecht bzw. überhängend in die Tiefe.

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    Nach Überwindung des Karrenfeldes geht es gemütlich auf gut sichtbarer Trittspur an den Gipfelaufbau des Muttekopfes heran. Rechts der Vorgipfel des Muttekopfes, welchen wir später bei unserem Weg zur Rotnase noch überschreiten werden. Ganz links die schroffe NO-Wand der Wildmahdspitze.

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    Während des ganzen Aufstieges begleitet uns dieser majestätische Anblick auf Kratzer, Krottenspitze, Öfnerspitze, Krottenkopf und Ramstallkopf.

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    Kurz vor dem Gipfelanstieg geht es ganz flach dahin. Den Gipfelaufbau erklimmen wir in einer direkten Linie, was uns noch die ein oder andere nette Kletterei beschert. Der Normalweg beherbergt auch hier keinerlei Schwierigkeiten.

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    Wir überklettern dabei die beiden ausgeprägteren Felsstufen - das bringt Frohsinn und hält uns den Schnee vom Leib. Der Normalweg führt links um die Felsen herum.

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    Am Gipfel des Muttekopfes mit Blick auf Ellbogner Spitze, Wilder Kasten, Peischelspitze, Biberkopf und Hohes Licht.

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    Das Gipfelkreuz des Muttekopfes steht einige Meter weiter unten dem Lechtal zugewandt, dahinter die unzähligen Gipfel der Lechtaler Alpen.

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    Unser Weiterweg Richtung Rotnase im Überblick. Zunächst gilt es den Vorgipfel des Muttekopfes zu erreichen. Bei Schnee und Vereisung ist Trittsicherheit für den Übergang ein Muss - im Sommer ist der Übergang hingegen einfach. Die Rotnase spitzelt bereits knapp links hinterm Vorgipfel heraus.

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    Verbindungsgrat zwischen Muttekopf und Vorgipfel im Rückblick - hinten rechts das Hohe Licht.

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    Auch vom Vorgipfel des Muttekopfes hat man eine beeindruckende Sicht auf Krottenkopf und den Jöchlspitzkamm. Wer die Rotnase nicht mehr besuchen möchte, kann jetzt einfach nach rechts gemütlich über eine Geländerippe hinab zum Karrenfeld steigen. Alle anderen folgen weiter dem Grat nach Osten.

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    Der unbedeutende Gipfel der Rotnase ist als solcher nur Dank einer Landvermessungsmarke zu erkennen. Nach ganz kurzer Pause steigen wir einige Meter den Grat zurück, um an geschickter Stelle mit möglichst wenig Höhenverlust oberhalb eines kleinen Kares wieder hinüber zum oberen Anfang des Karrenfeldes zu queren.

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    Die Querung zurück zum Karrenfeld ist bei Schneeauflage recht mühsam, dennoch in knapp einer halben Stunde zu schaffen. Im Hintergrund thronen wieder einmal Großer Krottenkopf und Ramstallkopf.

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    Wieder auf dem Wanderweg. Ein letztes mal schweift unser Blick hinauf zum Muttekopf und seinen Nachbarn, bevor wir unseren Abstieg ins Lechtal in Angriff nehmen.

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    Das Karrenfeld zwischen Hinterer und Vorderer Mutte von oben gesehen. Der Weg verläuft direkt an der rechten Kante.

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    Beim Abstieg über die Vordere Mutte beherrschen die gewaltigen Gipfel der Lechtaler Alpen die Szenerie.

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    Steiler Grasabstieg zwischen den Lawinenverbauungen und dem tiefer gelegenen Waldgürtel. Schön erkennt man die Dauerfrostgrenze unten im Lechtal - hier jedoch im Grashang herrschen milde 12°C.

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    Abstieg durch den lichten Waldgürtel. Bei diesem Anblick kann man kaum glauben, dass der Winter bereits Einzug in die Bergwelt gehalten hat.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. April 2014
  2. AW: Von Holzgau auf den Muttekopf (2.433m) und die Rotnase (2.171m)

    Gratulation!

    Wirklich gut beschriebene Tour mit vielen Bildern, wie auch die ganze Seite, Top!
    Ist eigentlich ein Abstieg von der Rotnase ins Schochenalptal möglich? Habt ihr eine Möglichkeit
    gesehen? Die Infos auf gipfelsuechtig.de sind nicht gerade ausführlich.
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen. Danke.

    Grüße aus Schwaben
    Markus
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Dezember 2012
  3. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Von Holzgau auf den Muttekopf (2.433m) und die Rotnase (2.171m)

    Servus Markus,

    vielen Dank für die netten Worte.

    Wenn ich mich recht entsinne, hat Tobias damals bei der Tour gemeint, dass wohl einige Tourengeher die Rotnase quasi überschreiten und ins Schochenalptal absteigen. Das Gelände sieht auch teilweise gut gangbar aus. Eine genaue Route konnte ich allerdings nicht ausmachen bzw. hab ich gar nicht nach einer gesucht :wink:. Aufgrund der Tatsache, dass wir unsere Stöcke knapp unterhalb der Karrenzone deponiert hatten, blieb uns nur der direkte Abstieg ins Lechtal.

    Schau doch mal auf www.hikr.org und gib "Muttekopf + Rotnase" ein. Leider kann man momentan nicht auf die Seite zugreifen - sonst hätte ich dir einen passenden Link präsentiert.
    Ich glaub dort gibt es irgendwo Beschreibungen zum Abstieg ins Schochenalptal.

    Wenn nicht, meld dich einfach wieder! Wir helfen dir dann gerne bei der Suche.

    Viele Grüße
    Thom
     
  4. AW: Von Holzgau auf den Muttekopf (2.433m) und die Rotnase (2.171m)

    Hallo Thom,

    bin selbst in hikr, hab dort schon mal gesucht, aber dort ist ja noch nicht mal der Muttekopf als Wegpunkt vorhanden.
    Bin nun aber auf http://www.gipfelstuermerin.de/touren/peischelgruppe1005 auf einen Beitrag gestoßen.
    Mithilfe modernster Google-Satelitentechnik kann man sogar (wenn ich mich nicht täusche) leichte Pfadspuren erkennen.
    Müsste schon mal möglich sein, werde es nächsten Sommer mal probieren.

    Grüße Markus.
     
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