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Leichte Bergtour Von Pflach auf den Säuling (2.048 m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 25. Oktober 2008.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Ältestbelegter Berg der Allgäuer - ein Wahrzeichen hoch über Schloss Neuschwanstein mit weiter Sicht und schön gelegener Hütte. Dem entsprechend viel besucht.

    [​IMG] Gehzeit: ca. 5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: 5-10 km /ca. 1200Hm
    [​IMG] Schwierigkeit (Kurze Stellen gesichert)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Johannes, Tobi, Surg



    Der Säuling. Wahrscheinlich ist er der ältestbelegte Berg des Ammergauer sowie Allgäuer Berglandes (Ahd. sûl, siule - Säule + Suffix -ing; an Namensgebung und dialektaler Sprachentwicklung Interessierten sei Thaddäus Steiners Nachschlagewerk "Allgäuer Bergnamen" ans Herz gelegt), unverkennbar, sagenumwoben und mystisch. Hexen sollen regelmäßig auf seinem Gipfelplateau tanzen und der Teufel höchstpersönlich habe, erzürnt über einen Kirchenbau zu Rosshaupten, dem Säuling einen gewaltigen Felsbrocken entrissen und nach der Gemeinde geschleudert; als jedoch im Morgengrauen die Glocken des bereits fertiggestellten Kirchturmes zu läuten begonnen, beraubten sie den Teufel seiner Macht und der Brocken fiel kurz vor dem Ort senkrecht zu Boden, ohne irgendeinen Schaden angerichtet zu haben.
    So jedenfalls die Legende (Quelle: gemeinde.rosshaupten.de). Heute ist der Sandsteinfindling eine der Sehenswürdigkeiten des Ortes und mit einem hohen Kreuz versehen.

    Route: Pflach - Säulinghaus - Gamswiese - Säuling - Retour

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    Ein Frühlingsblick auf den Säuling vom Tegelberg ...


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    ... und eine ungewohnte Perspektive vom Schützensteigsattel.


    Ohne ein Spielverderber sein zu wollen: der Säuling ist zum größten Teil aus Kalk, aber eben nur zum größten Teil :wink:. Hexen, um es gleich vorwegzunehmen, haben wir keine tanzen sehen, zumindest nicht auf dem Säuling; aber wen wunderts, waren sie ja schon auf ner Party in unseren Aspirin-Gedächtnisbirnen, nachdem wir die letzte Nacht - es gab was Wichtiges zu feiern - am Gesäuge der Cocktail-Fee und ihrer guten Freundin, der Weizen-Else, hingen. Aber Berge gehen vor, und so stand eben der Säuling aufm Programm.
    Man kann das Wahrzeichen der Ostallgäuer Seenlandschaft entweder von Füssen oder aber vom Tiroler Pflach aus besteigen. Wir taten Zweiteres und starteten unsere Tour auf einen der beliebtesten und dadurch gut besuchten Ammergauer Berge vom Säulinghausparkplatz. (Bei Ortsende Pflach beschildert nach links.)
    Zuerst folgt man hierzu einem geteerten Forstweg, dann einfach der Beschilderung "Säulinghaus". Die Wege zeigen sich vielseitig: Sanfter, gemütlich ansteigender Pfad durch Mischwald wechselt mit Forststraße und steinigeren Weglein, wirklich steil ist es aber (noch) nicht.
    Kurz vor dem Säulinghaus, immer knapp an der mächtigen Wand des Berges vorbei, schlägt die Vegetation fast komplett ins Fichtenholz um und es bieten sich zudem, in sonst wirklich schöner Landschaft, eher schäbige Anblicke: Hier wurde sauber von Menschenhand randaliert und rücksichtslos ein fetter Weg eingezogen: das hat definitiv Fussel im Nabel und stinkt. Nach dem S-Haus - am Rückweg betranken wir uns hier mit lecker Kaiserschmarrn: Rum olé, oder wars Kirschwasser? :scratch: - windet sich der Steig im gemixten Terrain (Erde, Schotter, Schrofen, Gras) steil zur Gamswiese hinauf, wobei zwei anspruchsvollere Passagen versichert sind und zudem ein besonderes Augen- oder vielmehr "Fußmerk" auf die zuweilen losen Steine zu richten ist, da diese eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellen (können). Bei Nässe ist von dem durch die häufigen Begehungen teilweise bereits speckigen Steig abzuraten. Der finale Aufschwung zum rundlichen Kreuzgipfel wird unproblematisch über einen einigermaßen steilen und grieseligen Weg gemeistert, wohingegen der um einige Meter höhere, eigentliche, jedoch unbekreuzte Hauptgipfel in wenigen Minuten über Schrofengelände erstiegen werden kann.


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    Gipfelhaube.


    Markant blitzt der Kopf des Säulings hervor, unverkennbar ist seine Erscheinung bei der Anfahrt auf Füssen.

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    Angenehm zu gehen:


    Durch lichten Mischwald steigt es auf weichem Pfad an.

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    Imposant.


    Die Zackenkrone des Pilgerschrofens - auch Apostelgrat genannt - ist anspruchsvoll zu überschreiten.

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    Schneereste.


    Der Wegverlauf und die Landschaft sind recht abwechslungsreich. Kurz unterhalb des Säulinghauses geht der Mischwald in Kiefernbestand über; "früh" im Jahr hält sich hier gern der Schnee.

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    Schotterfeld.


    Nach dem S-Haus wird es vom Pfad durchquert, bevor der steile Steig hinauf zur Gamswiese beginnt.

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    Schöne Lage:


    Das noch tief verschneite Säulinghaus.

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    Steiler Anstieg.


    Zu Beginn und etwa in der Mitte des Steiges sind die etwas ansruchsvolleren Passagen (I) durch Ketten und "Geländer" entschärft.

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    Panoramablick ins Lechtal über das Reuttener Becken.


    Rechts das Schigebiet des Hahnenkamms und die Gaichtspitze.

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    Schloss Neuschwanstein.


    Nach dem Tode seines legendären Erbauers (13.6.1886), dem "Märchenkönig" Ludwig II, wurde an der Gipfelstange des Säulings eine schwarze Fahne angebracht. Heute kann man von der Gamswiese ideal den japanischen Touris entgegenmoonen.

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    Der wenige Meter höhere Hauptgipfel des Säulings.


    Er ist innerhalb von Minuten unschwierig vom bekreuzten Gipfel zu erreichen.

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    Allgäuer Seenlandschaft.


    Links der Forggen- rechts der Bannwaldsee. An klaren Tagen reicht die Sicht bis hin zum Ammer- und Starnberger See.

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    Weite Blicke in alle Richtungen.


    Etwas rechts der Bildmitte: der kegelförmige Falkenstein mit Ruine. Links der Breitenberg, der Aggenstein und der Vilser Kegel.

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    Beim Abstieg vom Gipfel.


    Unter uns die teils noch schneebedeckte Gamswiese.

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    Hier im Überblick der obere versicherte Abschnitt.


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    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11. November 2016
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  2. Benni

    Benni Registrierter Benutzer

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    Stuttgart
    Hier einige Eindrücke von oben:

     
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  3. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Werdenstein
    Schöne Tour im Frühjahr von Pflach aus am Karfreitag gemacht. Momentan Ortsumgehung in Pflach und deshalb wenig
    Menschen da Anfahrt zum Säulinghaus nur für " Anwohner" frei.
     
  4. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    2.464
    Endlich habe ich es auch geschafft dem Säuling ein Besüchlein abzustatten. Herrliche Aussichtskanzel mit einem nicht uninteressanten aber äußerst blank poliertem Aufstieg ab dem Säulinghaus (beim Rückweg ist eine Einkehr fast Pflicht!). Hier ein paar Eindrücke zur Säulingtour.

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    Zuletzt bearbeitet: 6. Juli 2018
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