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Mittelschwere Bergtour Über den Rauhenhalsgrat (Höfatsmannl, Gieselerwand, Hüttenkopf, Wannenkopf)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 3. September 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Urig, weglos und hundertprozentig einsam - die Tour über den Rauhenhalsgrat bleibt jedoch vornehmlich den erfahrenen Liebhabern des Höfatsgebietes vorbehalten.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 7 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.360 Hm / 15,1 km
    [​IMG] Schwierigkeit I / T5
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (für Individualisten)

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Florian, Thom

    Der mächtige Rauhenhalsgrat, welcher unmittelbar am 4-flammigen Höfatsmassiv in Richtung Westen ansetzt, trägt noch 4 weitere, eigenständige Gipfel. Bei einer früheren Tour haben wir bereits die zwei westlichsten Gipfel des Rauhenhalsgrates bestiegen -
    den Hahnenkopf und den Riefenkopf. Nun galt es die letzten zwei Erhebungen des Höfatsgebietes in eine schöne und sinnvolle Runde einzubinden. Bis auf das anstrengende Latschengewühle am Hüttenkopf ist diese Rundtour auch als wirklich lohnend einzustufen - Einsamkeit während der Begehung garantiert. Auch diese Bergtour startet wie so viele andere vom Parkplatz Renksteg aus. Von hier geht es zu Fuß hinauf nach Gerstruben und weiter Richtung Dietersbachalpe. Im Bereich des Äußeren Höfatstobels verlassen wir den breiten und bequemen Fahrweg und steigen den Hang empor. Vor uns liegen zwei mächtige Einschnitte - rechts das Äußere Höfatstobel und links daneben eine fast parallel verlaufende Rinne, welche wir für unseren Anstieg hinauf zum Grat wählen werden. Zwar führte dieser Tobel während unserer Begehung einiges an Wasser, dennoch war der Anstieg problemlos durchführbar, spannend und urig. Die Kletterschwierigkeiten überschreiten dabei nur einmal kurz den I. Schwierigkeitsgrad. Nachdem sich die Runse auf Höhe der Höfatsmähder mehr oder weniger im Gelände verliert, geht es über teils recht feuchte Steilwiesen hinauf unter die Felsausläufer der Gieselerwand, welche wir rechts in steilem Gras umgehen, um schließlich direkt zur Grathöhe zwischen Gieselerwand und Höfatsmannl anzusteigen. Am Grat angelangt, folgen wir diesem in Richtung Osten auf den kleinen Gratkopf (2.033m), welcher in der neuen AV-Karte fälschlicher Weise als Höfatsmann verzeichnet ist. Das eigentliche, turmartige Höfatsmannl liegt einige Meter tiefer in der Südflanke und man erreicht es durch einen kurzen Abstieg in teils steilem Gras. Das Höfatsmannl lässt sich extrem luftig über eine sehr steile Gratkante aus Gras und Fels (vermutlich II/II+) erklimmen. Wir begnügen uns an diesem Tag mit der kleinen Graterhebung oberhalb des Höfatsmannls, von welchem man eine beeindruckende Sicht auf die Wände des nahe gelegenen Höfatsmassiv hat. Auch die unzähligen Edelweiss-Exemplare machen ein Ausflug hierher wirklich lohnend. Danach geht es auf dem Rauhenhalsgrat hinüber zum breiten Gipfel der Giselerwand, den jetzt ein Steinmann ziert. Der Übergang von der Gieselerwand hinüber zum Hüttenkopf ist zunächst einfach, ein Vorgipfel der Gieselerwand wir südseitig etwas anspruchsvoller auf Gamswechseln in steilem Gelände umgangen. Nun über einen Abschwung (I+) hinab in eine Einschartung und schließlich durch eine markante Gasse und etwas Latschenurwald hinauf zum höchsten Punkt des Hüttenkopfes. Auch der Abstieg vom Hüttenkopf ist durch teils anstregende Latschenwülerei geprägt, mit etwas alpinistischem Humor ist aber auch dies bald überstanden. Bevor wir schlussendlich über den Wanderweg - welcher von Gerstruben auf den Hahnenkopf leitet - absteigen, machen wir noch einen kurzen Abstecher über Latschengassen und Gras hinüber zum unbedeutenden Wannenkopf.

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    Beim Anstieg hinauf nach Gerstruben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Gipfel des nahe gelegenen Himmelschrofenzugs und die ganz links zu sehende Trettachspitze.

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    Nachdem wir Gerstruben passiert haben, wandern wir auf dem bequemen Feldweg hinauf in Richtung Dietersbachtal. Im Hintergrund die leicht angezuckerten Gipfel von Kreuzeck und Rauheck.

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    Ankunft unterhalb des Äußeren Höfatstobels. Der einstige Heuersteig hinauf zu den Höfatsmähdern verlief über den hier rechts im Bild befindlichen Grashang und querte dann auf einer Höhe von ca. 1550 Metern über den Höfatstobel hinweg auf die Mähder. Wir entscheiden uns allerdings für einen Alternativanstieg durch das linke, parallel verlaufenden Tobel.

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    Der Zustieg zur parallel zum Äußeren Höfatstobel verlaufenden Rinne ist einfach.

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    Zu Beginn ist die Steigung in der Rinne moderat, sie ist wirklich gut gangbar. Das die Rinne nach den Niederschlägen der letzten Tage recht viel Wasser führt ist nicht weiter störend.

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    Blick aus dem Mittelteil der Rinne hinab ins Dietersbachtal. Das Gelände ist teils recht steil, bleibt aber durchgehend gutmütig. Hin und wieder kommen auch die Hände zum Einsatz.

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    Während des Aufstieges durch die Rinne hat man die ganze Zeit einen wunderbaren Blick auf den gegenüber liegenden Kegelkopf.

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    Mit zunehmender Höhe wird die Rinne irgendwann doch rustikaler. Ein erster Wasserfall wird überklettert (I+), den hier im Bild befindlichen Wasserfall umgehen wir links durch steiles Gras und Felsen (I).

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    Faszinierender Blick hinüber zu Öfnerspitze, Krottenspitze (mit ihrem nach rechts ziehenden, legendären Krottenspitzgrat) und Fürschießer. Ganz rechts der Ostgipfel der Kegelköpfe.

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    Kurz nach dem markanten Wasserfall verliert sich unsere Anstiegsrinne in den steilen Grasflanke und so steigen wir nun über steiles Gras in direkter Linie weiter hinauf in Richtung Grat.

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    Blick hinauf zu den Felsen des Gipfelaufbaus der Gieseler Wand. Ein Durchstieg wäre hier sicher auch möglich. Da wir aber sowieso noch hinüber zum Höfatsmannl steigen möchten, queren wir unter diesen Fels nach rechts hinaus.

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    Blick von unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus der Gieselerwand hinüber zum Kegelkopf.

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    Kurz bevor wir die Querung angehen, machen wir auf einer kleinen luftigen Felsschneide eine kurze Pause.

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    Wunderbare, unberührte Landschaft lässt einen immer wieder inne halten.

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    In der Querung. Das sonnige Wetter, die Einsamkeit und das herrliche Steilgras heben enorm die Laune.

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    Nach der Querung stehen viele Varianten für den Anstieg zur Grathöhe zur Verfügung. Wir entscheiden uns für den Anstieg über die grasige Geländerippe in der Bildmitte.

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    Der Weiterweg hinüber zum Gratkopf oberhalb des Höfatsmannls verläuft immer stets an der Gratkante.

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    Blick auf den Höfats-Westgipfel, davor unser Gratkopf und rechts unten das Höfatsmannl, welches in der neuen AV-Karte als Kluppenkopf bezeichnet wird.

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    Blick vom Rauhenhalsgrat hinüber zum Schneck und der Wildengruppe, ganz rechts die Kleine Höfats.

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    Die Höfatsnadel im Zoom.

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    Auf dem Gratkopf angekommen, staunen wir nicht schlecht über die üppige Edelweiss-Wiese.

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    Blick hinab zum eigentlichen Höfatsmannl, zumindest nach unserer Auffassung. Für Berichtigungen haben wir natürlich immer ein offenes Ohr.

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    Der Rückweg über den Rauhenhalsgrat zur mächtigen Gieselerwand ist ebenfalls kaum schwierig und vollzieht sich wieder stets an der Gratkante. Hierbei werden einige namlose Erhebungen überschritten. Links der Vorgipfel der Gieselerwand, welcher später links auf steilem Gras umgangen wird.

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    Auf der Gieselerwand. Rechts dahinter der überwiegend mit Latschen bewachsene Hüttenkopf.

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    In der südseitigen Umgehung des Vorgipfels der Gieselerwand.

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    Der steile Abstieg in die Scharte zwischen Gieselerwand-Vorgipfel und Hüttenkopf erfordert Trittsicherheit.

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    Beim Weiterweg zum Hüttenkopf muss ein kleiner Felskopf überwunden werden, ...

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    ... welcher Klettereien bis (I+) bietet.

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    Die letzten Aufstiegsmeter hinauf zum Hüttenkopf absolvieren wir durch die hier sichtbare, felsige Latschengasse, die uns fast bis ganz nach oben bringt. Danach werden noch ein paar Latschen überklettert und es ist geschafft.

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    Am Gipfel des Hüttenkopfes. Das wirklich anstrengende Latschengewühle geht jetzt allerdings erst richtig los.

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    Rückblick vom Gipfel des Hüttenkopfes auf die einen Kilometer breite Nordwestwand der Gieselerwand, dahinter das Höfatsmassiv.

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    Hier ein Überblick auf den Weiterweg zum Wannenkopf (links). Das Bild verdeutlicht den unausweichlichen Latschenkontakt, nach 30 Minuten haben wir uns aber auch hier durchgekämpft.

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    Nach dem dicken Latschengürtel auf der Westseite des Hüttenkopfes geht es über ein paar Felsen, Gras und Schotter weiter in Richtung P1801.

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    Der Übergang ist teils anspruchsvoller wie erwartet, gerade in den brösligen Felspassagen ist volle Konzentration angesagt.

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    Blick zurück zum Hüttenkopf. Das urwüchsige Gelände erfordert neben Orientierungsvermögen und Trittsicherheit auch ein Händchen für den einfachsten und angenehmsten Durchstieg.

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    Vom Punkt P1801 geht es durch meist gut gangbare Latschengassen hinüber zum kleinen Wannenkopf, welcher bereits im Hintergrund erkennbar ist.

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    Beim Übergang zum Wannenkopf erhalten wir einen herrlichen Blick auf Rieffenkopf und Hahnenkopf, welche wir schon zu einem früheren Zeitpunkt bereits bestiegen hatten. Ansonsten lassen sich diese beiden Gipfel natürlich noch in diese Rundtour mit einbinden.

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    Am Wannenkopf angekommen beschränkt sich die Aussicht überwiegend auf Wald. Rechts im Hintergrund der vorhin überschrittene Hüttenkopf.

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    Vom Gipfel des Wannenkopfes steigen wir in direkter Linie hinab zum Wanderweg, welcher von Gerstruben auf den Hahnenkopf führt. Von dort geht es zurück nach Renksteg.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Oktober 2014
    NorthernRock gefällt das.
  2. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Rauhenhalsgrat - Rauhenhalsalpe?

    Sehr interessante Ansichten einer faszinierenden, kaum bekannten Route im Höfatsmassiv sind euch gelungen.:thumbsup: Ich habe die Route nur bis zum Sattel zwischen Hüttenkopf und Gieselerwand gemacht, da mir der Latschenurwald am Hüttenkopf zu undurchdringlich erschien. Aber euch ist ja ein, wenn auch sicherlich etwas unangenehmer Durchgang gelungen.

    Ebenfalls beeindruckend ist es, wenn man unmittelbar vor dem Einstieg zum Höfats-Nordgrat steht, ein schaurig-schattiger Ort, fast zum Gruseln und Fürchten. Seid ihr auch einmal auf den Höfatsmann gestiegen? Das sind ja nur ein paar luftige Minuten auf einer äußerst schmalen Grasschneide.

    Frage: Habt ihr eine gangbare Möglichkeit gefunden oder entdeckt, wie man vom Rauhenhalsgrat direkt zur Rauhenhalsalpe hinunterkommt oder umgekehrt? Wenn ja, vielleicht auch mit Bild? Das wäre super, denn nach so einer Lösung suche ich schon lange, da ich mir von dieser Wegmöglichkeit, die zwar im AV-Führer eingezeichnet ist, wenn auch etwas schleierhaft, tolle Nahblicke auf die Höfats-Nordwand erhoffe.

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  3. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Über den Rauhenhalsgrat (Höfatsmannl, Gieselerwand, Hüttenkopf, Wannenkopf)

    Hallo Christian,

    sorry für die verspätete Antwort.

    Wir haben das eigentliche Höfatsmannl leider nicht bestiegen. Auf den neuen AV-Karten scheint hier auch ein Fehler in der Namensgebung vorzuliegen.
    Bei unserem nächsten Besuch des Rauhenhalsgrates werden wir ihm aber einen Besuch abstatten :wink:

    Haben bei unserer Begehung nicht wirklich darauf geachtet, ob man vom Grat in einer direkten Linie zur Rauhenhalsalpe steigen kann oder nicht. Kann leider daher nichts dazu sagen. Einfach wird es aber glaube ich nicht werden.

    Viele Grüße
    Thom
     
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