Empfohlen Skitour / Snowboardtour Vom Plansee auf den Zwieselberg (1.823m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 10. Februar 2019.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

    Registriert seit:
    17. September 2008
    Beiträge:
    5.711
    Bilder:
    7.176
    Ort:
    Isny im Allgäu
    Rustikal-uriges Skivergnügen für ortskundige Einsamkeitsliebhaber - nur bei sicheren Verhältnissen und großen Schneehöhen ratsam.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG]
    ca. 3,5 Std. (Aufstieg, insgesamt 6,5 Std.)
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.300 Hm / Strecke ca. 12,5 Km
    [​IMG] Schwierigkeit (bei perfekten Verhältnissen)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (nur für Individualisten)

    [​IMG]Tourengänger: Tobi, Thom

    Ursprünglich wollten wir an diesem Tag eine schöne und "selten" begangene Tour vom Hotel Ammerwald aus starten. Da aber auch hier trauriger Weise bereits der Skitouren-Massentourismus Einzug gehalten - was eine für uns nicht vorhersehbare Parkplatznot zur Folge hatte - mussten und wollten wir kurzfristig umdisponieren. So fiel die Wahl kurzerhand auf den nahe gelegenen und uns noch unbekannten Zwieselberg direkt im Norden des schönen Plansees. Dieser trägt drei wenig ausgeprägte Erhebungen - Soldatenköpfe, Hochjoch und Schelleleskopf - welche auch in der Sommerzeit dem individuellen Bergwanderer eine lohnende Überschreitung mit toller Aussicht aber auch etwas Latschenkontakt bietet. Ausgangspunkt ist der kleine Parkplatz beim Hotel Forelle am Ostufer des Plansees. Von dort einige Meter auf der Planseestraße Richtung Osten und bequem über den nach links abzweigenden Altenbergweg gemächlich hinauf in Richtung Kuhklause. Ohne genaue Ortskenntnisse macht die Besteigung des Zwieslerberges allerdings für mein Dafürhalten keinen Sinn. Die Tour ist nach Neuschnee selten gespurt, der lichte Steilwald am Nordostrücken erfordert Gebietskenntnisse und Orientierungssinn sowohl beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt, ansonsten kann es rasch mühsam oder gar unangenehm werden.

    [​IMG]

    Der Aufstieg über den Altenbergweg wird im Winter nicht all zu oft gemacht, in angenehmer Steigung plätschert die Tour zu anfangs gemütlich vor sich hin. Im Sommer ist der Forstweg eine beliebte Mountainbikestrecke. Bei gutem Wetter wohl zu jeder Jahreszeit lohnend.

    [​IMG]

    Kurz vor der Opelhütte gehts nach links aus dem Talboden hinaus und wir steigen über den zumeist steilen Nordostkamm der Soldatenköpfe durch lichten Wald an. Ortskenntnisse unerlässlich.

    [​IMG]

    Am oberen Nordostkamm der Soldatenköpfe lässt sich die Sonne für einige Minuten blicken. Hinten baut sich das Massiv des Säuling auf. Vom Wetter mal abgesehen herrschen am heutigen Tag geniale Bedingungen was Temperatur und Schnee angeht.

    [​IMG]

    Blick hinüber zu den im Winter anspruchsvollen Geierköpfen und der von hier aus unscheinbaren Hochplatte halb links.

    [​IMG]

    Auf den Soldatenköpfen.

    [​IMG]

    In stetigem Auf und Ab schreiten wir hinüber zum hinten schon sichtbaren und höchsten Punktes des Zwieselberges - dem Hochjoch. Bei guter Witterung ist die Aussicht trotz der eher geringen Höhe atemberaubend. Ammergauer, Karwendel, Wetterstein, Lechtaler und Allgäuer Alpen erscheinen dann in voller Pracht.

    [​IMG]

    Blick über das Jägertobel hinweg zu den hinter dem Reuttener Becken gelegenen Tannheimer Berge mit dem kecken Spitz der Gehrenspitze und rechts daneben die sonnenbeschienene Große Schlicke.

    [​IMG]

    Herrlicher Schlussanstieg hinauf zum Hochjoch.

    [​IMG]

    Tobi zeigt es bereits an: nach rechts geht es zwar nicht nach Hause, allerdings bieten die Nordhänge des Zwieselberges schier unendlich viele Tiefschneeabfahrten, welche keine Wünsche offen lassen - naja, wäre da nicht der steile und mühsame Wiederaufstieg nach jeder Abfahrt.

    [​IMG]

    Am Gipfel des Hochjoches. Die folgende Abfahrt in Richtung Jägertobel sucht seines Gleichen - zumindest bei der gegenwärtigen Schneehöhe. Im feinsten Powder stürzen wir uns gut 350Hm in urigem Gelände hinab und genießen bei jedem Schwung die Einsamkeit. Je nach Kondition und Laune kann diese Prozedur öfters wiederholt werden. Beim Wiederaufstieg queren wir teilweise die breite Nordflanke des Zwieselberges hinüber zu den Soldatenköpfen. Von dort ebenfalls in rassig schöner Pulverschneeabfahrt zurück auf den Altenbergweg und im Schritttempo zurück zum Plansee.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Februar 2024
    franz und Manu gefällt das.
Die Seite wird geladen...