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Schwere Bergtour Von Pfafflar auf die Brunnkarspitze (2.609m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 16. Juli 2011.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Kurz und knackig - Spritztour auf einen schönen, markanten und sehr selten besuchten Lechtaler.

    [​IMG] Gehzeit: ca. 5,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke ca. 1100 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit II (kurz); Alternativ III
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (für erfahrene Bergsteiger)

    [​IMG] Tourengänger: Tobias

    Stimmt, hübsch ist er, ... aber unauffällig? Gar nicht! (Vgl. Heinz Groth, AVF Lechtaler Alpen, 1. Aufl. 1972) Ich schätz mal, dass so ziemlich jeder, der im Gebiet der Reich- und Schlenkerspitze(n) unterwegs ist, diesen kleinen, jedoch absolut eigenständigen Gosau-Gipfel zumindest be-, ja wenn nicht sogar in der persönlichen Wusch-Gipfelliste vermerkt. Und wenn dann die spärlich vorhandenen Informationen dem kleinen Felskopf noch solch für Bergsteigerohren überaus schmackhafte Attribute wie "weglos", "sehr selten begangen", "III-" (vgl. u.a. Dieter Seibert, AVF Lechtaler Alpen 2008) zuschreiben, na ja, spätestens dann hält einen fast nichts mehr ...

    Route: Parkbucht vor Pfafflar - Fundaistal - Brunnkarjöchl - Brunnkarspitze - Retour


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    Der kleine, jedoch keck-elegante und interessante Gipfelaufbau der Brunnkarspitze, hier gesehen vom Galtseitejoch beim Aufstieg zur gegenüberliegenden Reichspitze.

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    Ein für Juliverhältnisse eiskalter Morgen über den Pfafflarer Gehöften ...

    ... beginnt am besten bei einer recht geräumigen Parkbucht kurz vor Pfafflar (rechts). Beschildert erwandert man bequem das Fundaistal Richtung Muttekopf, mit fast 1600 Metern hat man bereits eine komfortable Ausgangshöhe. Ebenfalls möglich: Start im etwas tiefer gelegenen Boden.

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    Anbruch eines schier herbstlich-klaren Tages mit Blick in die Allgäuer Berge, ...

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    ... der nun auch auf das heutige Ziel die ersten Sonnenstrahlen legt.

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    Im Fundaisbachbett.

    Links des Wasserlaufs erreicht man bald den Anstieg hinauf ins Hintere Kar.

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    Das Fundaistal.

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    Die zweite Stufe hinauf ins Kar zwischen Larsenn- und Galtseitejoch.

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    Einmalige, charaktristische Schichtungen unterhalb der Brunnkarspitze.

    Das nächste Ziel, das Brunnkarjöchl rechts der -spitze, wird nun weglos angesteuert. Entweder einfach geradeaus und früh in den Schutt oder - besser - nach rechts über die Wiesen und dann angenehmer nach links querend/ansteigend.

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    Unterhalb der Brunnkarspitze.

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    Beginnender Schuttanstieg zum Jöchl ...


    ... hier nach Grasaufstieg von rechts kommend, was einige Höhenmeter an etwas mühsamer Geröllsteigerei erspart.

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    Die Brunnkarspitze beim Abstieg von der Großen Schlenkerspitze am Brunnkarjöchl, ...

    ... aus dieser Perspektive durchaus Respekt einflößend.

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    Vor Ort ...

    ... gibt sichs dann aber übersichtlicher. Der Anfang des Westgrates wird bis vor den eigentlichen Gipfelkörper rechts auf sandig-mergeligem Untergrund - mitunter bereits steiler - umgangen.

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    Weiter gehts geradeaus, dann lässt sich der Grat nach links durch eine Rinne ersteigen (I). Auch die links sichtbare Rampe wird begehbar sein. Nachtrag: Funktioniert, ist sogar fast eleganter und praktischer!

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    Die Rinne hinauf auf den Grat ...

    ... ganz links am Bildrand kommt man so raus! Die Varianten frontal oder nach rechts sind deultich schwerer!

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    Rückblick auf den unteren Teil der Gratumgehung ...

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    ... und auf den oberen.

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    Der mächtige Block wird einfach links umgangen (zwischen den beiden kleineren hindurch).

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    Scharfgriffige Gosaublöcke in einer Rinne vermitteln den weiteren Aufstieg direkt nach der Umgehung des Riesenbrockens und servieren gleichzeitig zwei ganz kurze Aufschwünge im II. Grad.

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    Einer der Aufschwünge mit den Konglomeratblöcken.

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    Nach der Blockrinne steht man direkt vor dem steilen Wandl hinauf zum Vorgipfel. Die von Dieter Seibert im neuen AVF Lechtaler Alpen vorgeschlagene Variante durch einen "Riss links der Kante" ist mit großer Sicherheit hier zu sehen (im Riss fest). Weit einfacher, jedoch viel brüchiger ...

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    ... gehts nach links. Nach wenigen Metern einfachen Gehgeländes ...

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    ... kann man steil direkt nach rechts oben steigen und so die winzige, kaum ausgeprägte Scharte zwischen Vor- und Hauptgipfel erreichen. Technisch kaum schwer (I), besonders nicht aufwärts, ist hier jedoch vor allem der Abstieg ob der durchaus vorhandenen Brüchigkeit nicht zu unterschätzen.

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    Der eben beschriebene Schlussanstieg von oben gesehen.

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    Im Gipfelsteinmann der Bunnkarspitze ...

    ... ist nun ein kleines Buch. Einträge willkommen!

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    Rotwand, Pfeilspitze und Kreuzspitzen.

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    Muttekopf.

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    Große Schlenkerspitze.

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    Bergwerkskopf.

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    Wieder am Brunnkarjöchl.

    Wer mag, der kann nun noch die benachbarte Reichspitze besteigen, eine Kombi mit Schlenkerspitze oder Muttlerkopf erwägen, oder es einfach bei einem Kurzausflug belassen.

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    "Höhlen" unterhalb der Gipfelflanke ...

    ... direkt oberhalb wird an-/abgestiegen.

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    Ein letzter Überblick aus dem Kar.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Juni 2020
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  2. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Von Pfafflar auf die Brunnkarspitze (2.609m)

    "Zum Einjährigen" wieder auf der Brunnkarspitze gewesen, diesmal in Kombi mit der Reichspitze. Aufstieg über die IIIer Stelle aus dem AVF, Abstieg normal. Sehr schöne Kletterei, die Bewertung kommt durchaus hin. Heuer laut Gipfelbuch die ersten gewesen, letztes Jahr ganz wenige Besteigungen - danke für die nette Rückmeldung im Gipfelbuch! Im Allgemeinen gilt: Außergewöhnliches und schönes Ziel, für den routinierten Bergsteiger überraschend einfach zu besteigen, was allerdings hauptsächlich auf die Kürze des Gipfelanstiegs zurückzuführen ist. Die Bewertung lass ich deshalb verhältnismäßig hoch. Anbei einige neue Eindrücke. Mit auf Tour: Simon und Flo.

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    Zuletzt bearbeitet: 19. Juli 2013
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  3. Tobias

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    Nach dreijähriger Abstinenz heute Mittag schnell auf die Brunnkarspitze gesprungen. Mittlerweile erhält das kleine Gipfelbuch ca. sechs Einträge pro Saison. Der Yoghurtkübel könnte mal getauscht werden. In der umgehbaren Schlüsselstelle (auch im Mittelteil nach links auskneifen ist möglich, dann etwa II+) steckt im oberen Teil neuerdings ein großer Schlaghaken - Brunnkar-Novizen können also bei Bedarf sichern. Im unteren Teil hat sich bereits ein kleiner Pfad ausgetreten, der auch von Schafen und Gamsen angenommen wird...

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    Die Fundaisplatten bieten einige spärlich eingerichtete Klettereien.

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    Rechts des Grataufbaus hat sich mittlerweile eine gut erkennbare Spur ausgetreten.

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    Am Grat.

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    In der umgehbaren Schlüsselpassage steckt im oberen Teil - nach dem markanten Riss - ein Schlaghaken.

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    Der Haken ist oben links gut zu sehen.

    Gruß, Tobias
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. August 2015
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  4. tirol77vv

    tirol77vv Registrierter Benutzer

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    Hallo Tobias !

    Tolle Beschreibung zur Brunnenkarspitze! Ich hätte eine Frage an Dich als Profi: Ich bin kürzlich wie im angehängten Bild markiert hoch. Kann es sein, das der im Alpenvereinsführer erwähnte Riss genau diese Stelle meint, oder bist Du Dir sicher, dass es der von Dir erwähnte Bereich im oberen Teil ist. Mich würde Deine Einschätzung interessieren,

    mfg Andreas

    PS: Und natürlich auch die Einschätzung von jedem anderen hier, der schon mal oben war!
     

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  5. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hallo Andreas,

    ich denke, der von mir beschriebene Anstieg deckt sich exakt mit der Seibertschen Beschreibung im AVF. Start im Brunnkarjöchl (nicht direkt unterhalb des Gipfelaufbaus), dann auf und rechts des Grates an den Gipfelkörper. Ganz markant der erwähnte Riesenblock, der links umgangen wird; diesen bist du (wenn ich deine Linie verfolge) rechts umgangen und dann direkt an der Kante hoch? Auch der alte AVF spricht von einer rechtsseitigen Umgehung auf Band und der anschließenden Ersteigung der Gipfelwand, wobei ich vermute, hier wurden einfach rechts und links vertauscht, da "links" und "Band" perfekt passen würden... Oder gibts rechts ein Pendant zum "üblichen" Anstieg?

    Grüße
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2017
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  6. tirol77vv

    tirol77vv Registrierter Benutzer

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    Hallo Tobias,

    Herzlichen Dank für Deine rasche und umfassende Antwort. Wenn man Deiner Annahme folgt, dass die Umgehung links und recht verwechselt wurde, ist die Sache wirklich schlüssig. Dann befindet sich diese 3er Stelle eindeutig im Bereich überhalb des Brunnkarjöchels und somit im oberen Bereich des Gipfelaufbaus. Zur Besteigung finde ich das aber sinnlos, weil es ja eher ein Umweg über schwieriges Gelände ist auf die AVF-Art, als ein schlüssiger Aufstieg, zumalen man die Wand ja spielend leicht umgehen kann. Die AVF Beschreibung klingt, als wäre das der einfachste Aufstieg. Den Riss von unten zu Überklettern ist wenigstens eine Art Abkürzung, wenn auch nicht unbedingt nötig. Danke nochmal für Deine Antwort und Einschätzung- freue mich immer Eure Gipfelbücher zu finden, zuletzt auf der Bretterkarspitze (erster2017)...grins

    mfg, Andreas
     
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  7. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hallo Birgit, das Gipfelbuch ist heute angekommen. Vielen Dank für die Mühe! Hoffe, dass ich 2018 wieder mal auf die Brunnkarspitze raufkomme, dann würde ich evtl. die Seiten aus meinem alten Buch "nachdeponieren".

    Grüße, Tobias
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. September 2017
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