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Empfohlen Schwere Bergtour Von Steibis über den NO-Grat auf das Rindalphorn (1.821m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 2. Juni 2020.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Anspruchsvolle, einsame Anstiegsvariante auf einen äußerst beliebten Allgäuer Modegipfel. Schönes Urbergsteigen in teils fantastischer Landschaft und Vegetation - gespickt mit einigen ausgesetzten Geh- und Kletterpassagen.

    Tour-Bewertung:


    [​IMG] ca. 4,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.100 Hm / Strecke ca. 12 km
    [​IMG] Schwierigkeit II / T5-6
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (für versierte Einsamkeitsliebhaber)

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Tobi, Thom

    Der NO-Grat des Rindalphorns zählt zu den ungewöhnlichsten Führen in den westlichen Vorbergen der Allgäuer Alpen. Wir haben uns diesen schon öfters fasziniert im Profil angesehen, eine Besteigung aber eher als wenig lohnend angesehen - klare Fehleinschätzung unsererseits! Der Grat lässt sich bis auf die oberen knapp 50 Höhenmeter für den versierten Bergsteiger auch schon zur früheren Jahreszeit begehen - allerdings sollte tunlichst darauf geachtet werden, dass sich keine Schneefelder mehr in der gebankten Nordflanke des Rindalphorns befinden - sonst wird es schell recht unangenehm. Der Graspickel kam bei dieser Tour Ende Mai nicht zum Einsatz. Risikobereitere Aspiranten können den letzten sehr steilen Aufschwung eventuell in Angriff nehmen. Ich würde jedoch davon abratend. Hierbei müssen dennoch die größten Schwierigkeiten in teils üblem Nagelfluhbruch umgangen werden, da der NO-Grat zwei mächtig überhängende Wülste ausbildet, die in freier Kletterei nicht zu begehen sind.
    Ausgangspunkt für diese kurze Halbtagesunternehmung ist der Parkplatz (Gebühr 4€/Tag) an der Hochgratbahn.

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    Vom Parkplatz geht es zunächst über Teerstraßen hinein ins Ehrenschwanger Tal bis hin zur Hinteren Simatsgundalpe. Kurz hinter der Alpe zweigt ein unbeschilderter Feldweg nach rechts ab, welchem wir folgen.

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    Knabenkraut im Ehrenschwanger Tal - schon hier hat die Allgäuer Alpenflora einiges zu bieten.

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    Rückblick aus dem Ehrenschwanger Tal zu Denneberg, Imbergkamm und Fluh.

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    Nachdem wir ein längeres Stück die Waldhänge auf Forstwegen durchquert und das Älpele passiert haben, treffen wir nach ca. 1 Stunde Gehzeit auf den Fahrweg der Rindalpe, welchem wir zunächst hinauf zu den märchenhaften Alpwiesen der angesprochenen Alpe folgen.

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    Nach einer markanten S-Kurve steigen wir weglos nach rechts auf die Kammhöhe an, welche uns im folgenden direkt hin zum NO-Grat des Rindalphorns leitet.

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    Herrliche Trollblumenfelder säumen den Anstieg - das Wetter ist perfekt.

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    Der untere NO-Grat ist Mischung aus Steilgraspassagen, ebenfalls steilen Waldbodenabschnitten mit viel Wurzelwerk und ein paar kleinen Felsstellen im I. Schwierigkeitsgrad.

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    Wir folgen eigentlich immer der Kammhöhe hinauf durch den lichter werdenden Wald.

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    Blick hinüber zum Buralpkopf und der Güntlespitze (rechts).

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    Aus dem mittleren Bereich des NO-Grates hab man einen umwerfenden Blick hinüber zum nahe gelegenen NW-Grat des Rindalphorns. Die Blicke reichen heut bis hin zum Bodensee.

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    So, den waldigen Abschnitt haben wir nun hinter uns gelassen - weiter geht es über Grasschrofen mal steiler mal milder hinauf den mächtig überhängenden Gipfelfelsen entgegen - unten die Rindalpe.

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    Das Gelände wird nen zunehmend felsiger, ein paar brüchige Aufwürfe werden knapp rechts umgangen (I).

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    Sehr steiler Grasaufstieg zwischen Nagelfluhbalkonen - eine kleine Fichte markiert diesen. Die Querung nach links durch teils etwas brüchigen Fels liegt bereits im II. Schwierigkeitsgrad.

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    Die sehr steilen Gipfelfelsen nun direkt voraus. Wir weichen teilweise etwas nach rechts in die Nordflanke aus, hier ist der Fels etwas übersichtlicher und nicht so brüchig wie an der Gratkante.

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    Steil geht es anschließend hinauf unter die Überhänge des Gipfelkörpers (II) ...

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    ... und nach sorgfältiger Prüfung der unterschiedlichen Möglichkeiten wählen wir den Ausstieg hinüber zum nahen NW-Grat. Hier unser Band im Rückblick.

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    Auf teils vernünftigen Gamswechseln lässt sich recht sicher zum anderen Grat queren ...

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    ... allein die kurze Umschiffung des kleinen Schneefeldes ist gehtechnisch kurz heikel, hier brauch es perfekte Trittsicherheit auf dem platten, sehr steilen und rutschigen Gras.

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    Der Ausstieg über den oberen NW-Grat entspricht zwar nicht unserer zunächst geplanten Wunschroute. Allerdings ist die Felsqualität am NO-Grat einfach zu marode, um halbwegs sicher weiter Hinaufkraxeln zu können. Die letzten Meter hinauf zum üppig besuchten Gipfel des Rindalphorns sind dann einfach.

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    Guter, einsamer Rastplatz auf der letzten Graskuppe des NO-Grates.

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    Blick von der Graskuppe auf den Gipfelbereich des Rindalphorns.

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    Aufgrund des extremen Wanderbertriebes verzichten wir auf eine Wanderfortsetzung am Nagelfluhgrat und steigen auf schnellstem Weg hinüber zur Brunnenauscharte.

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    Der ebenfalls wie immer stark überlaufenen Hochgrat direkt voraus.

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    Von der Brunnenauscharte steigen wir in zügigem Tempo hinab zur schön gelegenen Alpe Gratvorsäß.

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    ... die Tour endet schließlich am völlig überfüllten Parkplatz der Hochgratbahn ... verrückte Zeiten!
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Oktober 2023
    Grimpeur, Tobias und Manu gefällt das.
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