Empfohlen Schwere Bergtour Über den Furtenbachgrat auf die Bratschenwand (2.493m) [Abbruch]

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 21. August 2024.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Wilde, extrem einsame Unternehmung, welche leider nach etwa der Hälfte des Grates durch einen höllisch fragilen Gratturm ein jähes Ende fand. Dennoch wars eine beeidruckende Unternhemung.

    Tour-Bewertung:


    [​IMG] ca. 7 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.670 Hm / 16,2 km
    [​IMG]Schwierigkeit II-III / T5-6
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung (ganze Gratüberschreitung zumindest für uns nicht durchführbar)

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Thom

    In den alten AV Werken von Walther Flaig liest sich der Furtenbachgrat auf die Bratschenwand sehr gut, klingt äußerst interessant und lohnend. Wie so oft stellt sich das Ganze dann aber vor Ort als eigentlich nicht zu verantwortende Unternehmung heraus, welche selbst zu den heroischen und wilden Bergsteigerzeiten bestimmt nicht zur Pflichtaufgabe eines gewandten Bergsteigers zählte, sondern eher dem Wunsch eines einzelnen inkl. Gefährten entsprach, mit einer absolvierten wilden Gratkletterei in die Führerwerke aufgenommen zu werden - oder der Berg hat sich über die nun gut 100 Jahre nach der Erstbegehung zuweilen mächtig verändert - vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo dazwischen. Dennoch hat mich die Linie schon bei meiner Besteiung des Feuersteins im Jahre 2010 extrem interessiert. Und da schien es nur logisch, sich das Ganze einmal aus der Nähe anzusehen, auch wenn wir schon vom Bauchgefühl vorab einer erfolgreichen Unternehmung maximal ein 50/50 gaben. Trotz des Abbruchs der Route auf etwa halber Gratstrecke war die Tour schön, fordernd und lehrreich - und alleine das ist oft viel mehr wert wie das bloße Erreichen des Gipfels. Ausgangspunkt für die Tour ist der Wanderparkplatz unterhalb von Bad Rothenbrunnen, welchen man gut über die langgezogene Talstraße von Buchboden aus erreichen kann. Von hier hinauf zu den Gadenalpen und weiter hinauf ins hoch gelegene Muttewangjoch, wo der Furtenbachgrat ansetzt.

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    Beim Anstieg von der Gadenalpe hinauf zum Muttewangjoch brechen wir endlich durch den Nebel und der Blick auf einen Teil der Gipfelumrahmung des Diesnergrschöfs wird endlich frei. Mittig die Bettlerspitze, gefolgt von den Klesenzahörnern und Gadnerköpfe.

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    Wir genießen die Sonne und die Einsamkeit, der Weg hinauf ins Muttewangjoch zieht sich allerdings hin.

    [​IMG]

    Kurz unterhalb des Jochs mit Blick auf die wilden Abstürze des selten besuchten Feuersteins.

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    Blick vom Joch zurück üebr das Gadental, im Hingrund etwa in Bildmitte der Matonakopf.

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    Vom Joch geht es dann weglos in südlicher Richtung noch zahm den Grat hinauf.

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    Bis ein erster Plattenaufschwung durchklettert werden muss (II-III). Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten, das Gestein ist aber auch shcon hier nicht wirklich zuverlässig und erfordert sensibles Steigen.

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    Blicken vom Furtenbachgrat zu Schadona Rothorn und Hochberg ganz rechts, links hinten der Große Widderstein.

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    Typischen Gelände am Furtbachgrat (I-II). Bald folgen wieder steilere Aufschwünge.

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    Bratschenkopf und Bratschenwand.

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    Mit zunehmender Höhe nimmt die eh schon bescheidene Felsqualität weiter ab.

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    Feuerstein.

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    Abklettern an einem mächtigen und recht brüchigen Gratturm (II-III).

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    Obwohl es an diesem Tag top läuft ist dann leider Schluss für uns. Trotz mitgeführtem 60m-Seil und diversen selbstgeschmiedeten Schlaghaken von Opa Karl sehen wir nach einigem Probieren keinerlei Möglichkeiten die Grattour fortzuführen. Alles in allem ist das Gestein viel zu brüchig und splittrig, einzig und allein eine sehr tiefe Umgehung (etwa 200-250Hm) auf der Westseite könnte eine Möglichkeit darstellen - enstpricht aber keiner Gratüberschreitung mehr. Die im alten AV gut zu kletternden Schichtköpfe sind eher unfassbar marode Grattürme, welche schon beim blosen Anblick auseinander fallen. Schweren Herzens packen wir unser Material zusammen und steigen mit gebotener Vorsicht zurück ins Muttewangjoch.

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    Trotz "Scheitern" bestens gelaunt. Wir gönnen uns noch einen kurzen Abstieg nach rechts hinab zu einer Lache, welche aber leider über nicht mehr genügend Wasser verfügt, um ein kühles Bad zu nehmen. Also geht es wieder knapp 100 Höhenmeter zurück ins Joch und über den bekannten Weg zurück nach Bad Rothenbrunnen.

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    Bratschenwand im etwas unscharfen Zoom. Kurz vor der tiefsten Scharte war für uns leider Schluss. Da gibt es deutlich lohenndere Felstouren, die nicht annähernd so gefährlich sind wie dieser Bruchhaufen ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Mai 2025
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